Sound & Praxis mit der Jackson Adrian Smith Dinky MN
Trocken angespielt bietet das Instrument einen sehr kraftvollen, brillanten Grundsound mit direkter Tonansprache und einem überraschend langen Sustain. Über die gesamte Länge des Halses sind keine Deadspots, Intonationsprobleme oder Schnarrer auszumachen. Alle Single-Notes oder Akkord-Voicings wirken in allen Positionen klar und sauber. Über die Bespielbarkeit einer Strat müssen sicher nicht viele Worte verloren werden, und genauso verhält es sich auch hier: Dank Naturfinish des Halses bietet die Adrian Smith Signature eine vorzügliche Bespielbarkeit bis hinauf in die höchsten Lagen, da stört auch der etwas klobig gestaltete, bzw. unbearbeitete Hals-Korpusübergang nicht weiter.
In einen Amp eingestöpselt zeigt das Instrument eine typische Auswahl an Modern-Strat-Sounds. Der Di Marzio Super Distortion-Pickup in der Bridge-Position bietet einen fetten, nicht zu mittenbetonten Sound mit hohem Output, der selbst bei heftigsten Gain-Settings nicht zum Matschen neigt. Und je näher man sich mit dem 5-Weg-Switch den Single-Coil Pickups zuwendet, bekommt der Sound einen schönen vintage-lastigen Charakter, ohne jedoch durch zu viele Nebengeräusche (nämlich faktisch keine) zugeschmiert zu werden. Besonders gut zu gefallen weiß der Neck-Pickup, der einen wunderbar fetten, schmatzigen Blues-Ton abliefert. Und im Clean-Betrieb bekommt man genau den glasig-knackigen Single-Coil-Sound, den man erwartet, um für Blues oder einfach nur Pop-Musik aller Richtungen gewappnet zu sein.
Unter Zuhilfenahme des Volume-Potis lassen sich dem Instrument weiterhin eine Menge Nuancen entlocken. Von derbstem Metal-Brett über crunchige Blues-Licks bis zu glasigen Funk-Sounds bietet die Adrian Smith Dinky MN eine breite Palette an Klängen, die immer offen und dynamisch rüberkommen, sei es im verzerrten oder im unverzerrten Betrieb.
Das Floyd-Rose-Vibratosystem hielt die Gitarre während der Testdauer nicht nur bestens in Stimmung, sondern ließ sich auch nach Herzenslust bis zum Exzess malträtieren, ohne dabei auch nur die geringste Stimmungsschwankung aufzuzeigen. Hier gilt wirklich einer der größten Vorteile des Original-Systems: Saiten aufziehen, Gitarre stimmen, und bis zum nächsten Saitenwechsel sind Tuningprobleme passé, was man bei einigen Mitbewerbern nicht unbedingt sagen kann.