Sound/Praxis
Ohne Gurt läuft nix. Oder zumindest wenig, denn die Demmelition King V lässt sich dank ihrer Form so einfach nun auch nicht aufs Knie legen. Hat man sich die Gitarre dann übergestreift, zeigt sie sich leider etwas kopflastig, eine Unart, die seit Beginn der 80er eigentlich ausgestanden sein sollte. Der rechte Arm allerdings lässt sich (zum Trost) sehr bequem auf dem oberen Teil des Korpus ablegen und bietet somit den nötigen Gegendruck, um das Instrument nicht zum Kippen zu bringen. Eine dauerhafte und befriedigende Lösung bringt in diesem Fall nur das Versetzen des vorderen Gurtknopfes näher in Richtung Kopfplatte.
Trocken angespielt erscheint die Jackson PDX mit einem eher bescheidenen, irgendwie bedämpften Grundsound, der dennoch ein erstaunlich langes Sustain besitzt. Der Hals lässt sich bis hinauf zum letzten Bund bequem bespielen, allerdings hätte die Einstellung ab Werk noch etwas besser sein können. Flitzefinger würden sich hier bestimmt eine etwas bequemere Saitenlage wünschen. Aber bei dem angepeilten Verkaufspreis von knapp über 400,- Euro kann man hier nochmal bedenkenlos selbst Hand anlegen, um das Maximum rauszuholen.
An einen Verstärker angeschlossen ist der Eindruck dann ebenso eher ernüchternd. Die EMG HZ-Pickups mögen sicher in anderen Instrumenten wunderbar funktionieren, in der Demmelition King V allerdings wirken sie – nicht zuletzt auch wegen ihres geringen Output-Levels – eher deplaziert. Bei einer Gitarre mit diesem Design sollte schon mehr Feuer drin sein. Punkten können die Pickups jedoch in der Mittelstellung (beide Pickups aktiviert), die dann einen schönen kraftvollen, nicht zu mittenlastigen Sound produzieren, der aber leider nicht ohne ein deutliches Brummen zu bekommen ist. Während des Spielens ist dies natürlich nicht wahrnehmbar, in Spielpausen hingegen schon. Also schnell den Volume runterregeln, zumindest wenn die Zerre aktiviert sein sollte.
Die Nutzung des Vibrato-Systems gestaltete sich während der Testdauer völlig problemlos bis auf die bereits weiter oben beschriebenen konstruktionsbedingten Nachteile eines verschraubten Vibratohebels.