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Test: Klein & Hummel PAS100

(ID: 2538)

Im Inputbereich des der Bedienung befindet sich eine Eingangs-Buchse für den Anschluss eines Mikrofons, die Klinken- und XLR-Stecker akzeptiert. Der Mic-Eingang liefert keine Phantomspeisung und eignet sich daher lediglich für dynamische Mikrofone. Das ist keine große Einschränkung, denn Kondensator-Mikrofone sind bei Beschallungsaufgaben aufgrund ihrer Neigung zu Rückkopplungen ohnehin eher selten anzutreffen. Line-Signale sind am Mic-Eingang nicht willkommen. Sie werden auch bei stark reduzierter Eingangsempfindlichkeit verzerrt wiedergegeben. Hier muss der Anwender entweder eine passende DI-Box zur Hilfe nehmen oder auf zwei unsymmetrisch ausgeführte Aux-Eingänge im Cinch-Format ausweichen, die den Anschluss von externen Stereo-Konsumer-Signalquellen (z.B. CD- oder MP3-Player) erlauben. Ein symmetrischer Line-Eingang im 6,3-mm-Klinken- oder XLR-Format fehlt leider. Alle Vorstufen, auch die der beiden Einschübe, verfügen über eine eigene Gain-Regelung für die genaue Anpassung der Eingangsempfindlichkeit. Eine Overload-LED zeigt zuverlässig an, sobald ein anliegendes Inputsignal übersteuert.

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Unter dem Inputbereich befinden sich zwei Ausgänge im Cinch-Format, die für den Anschluss eines Konsumer-Aufnahmegerätes oder zum Durchschleifen von Eingangssignalen auf weitere Lautsprecher geeignet sind. Da ein am Cinch-Out anliegendes Signal zwar auf einen zweiten Lautsprecher geschickt, aber nicht gleichzeitig im ersten Lautsprecher gemutet werden kann, ist ein echter Stereobetrieb bei einer reinen Verkettung zweier Lautsprecher leider nicht möglich. Für diesen müssen zwei PAS-Lautsprecher klassisch unabhängig von einander gespeist werden, einer mit dem Signal für links, der andere mit dem für rechts.

Ebenfalls auf dem schwarzen Panel im so genannten Master-Bereich befinden sich ein großer, griffiger Regler für die Ausgangslautstärke sowie eine Dreiband-Klangregelung mit Bändern für Bass, Mitten und Höhen, die nicht via Bypass-Schalter umgangen werden kann. Vor allem das Höhenband klingt bei moderater Anhebung sehr ordentlich und eignet sich bestens dazu, dort für Transparenz zu sorgen, wo viele Höhen aufgrund der Umgebungs-Akustik, etwa in sehr vollen Sälen, auf der Strecke bleiben.

Im Inneren des Lautsprechers arbeiten zwei Endstufen vor einer aktiven Frequenzweiche, die bei 3 kHz mit 24 dB/Oktave trennt. Der große 50-Watt-Amp ist für die Versorgung des 8“Konus-Tieftöners verantwortlich, während sich die kleinere 30-Watt-Endstufe um den 1“-Kalotten-Hochtöner mit Horn kümmert. Beide Lautsprecher decken zusammen einen Frequenzbereich von 75 bis 18.000 Hz (± 3 dB) ab. Sie werden von einem Metall-Gitter geschützt, das wiederum von einer wenige Millimeter starken Akustikschaum-Matte verdeckt wird.

Das übersichtliche Bedienpanel der PAS100

Das übersichtliche Bedienpanel der PAS100

 

Bewertung Verarbeitung

Insgesamt wirkt der PAS-100-Lautsprecher sehr solide verarbeitet. Die Regler und Knöpfe strahlen aus, auch nach mehrjährigem Liveeinsatz noch anstandslos zu funktionieren. Das Birken-Multiplex-Gehäuse wird mit seiner stoßfesten schwarzen Lackierung von einer Aura des ewigen Lebens umgeben. Einzig der Metallschutz vor den Lautsprechern wirkt arg flexibel. Vielleicht sollte man besser vermeiden, die Box aus großer Höhe vorn auf eine spitze Kante prallen zu lassen – und auch das versehentlich auf dem Gitter platzierte Bein eines Steinway-Flügels hat hier wohl rein gar nichts zu suchen. Der Schutz dürfte jedoch ausreichend sein, solange man sich nicht grob fahrlässig verhält.

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Bewertung Klang

Den Klang der Box kann man getrost als ausgewogen, transparent und unaufdringlich bezeichnen. Die Höhen schneiden auch bei betontem Höhenband nicht, die Mitten klingen wohl geformt und der Bass knackig – zumindest in seinem etwas eingeschränkten Frequenzbereich. Natürlich ergibt sich durch den fehlenden Tiefbass beim Abspielen von Fullrange-Musik mit starkem Sub-Anteil ein leicht topfiger Sound, aber den hört man bei wesentlich größeren PA-Lautsprechern auch schon mal schlimmer. Der Bass-Rolloff klingt hin zu den tiefen Frequenzen sanft aus – und selbst bei 60 Hz sind noch schwach Signalanteile vernehm- und auch messbar.

Die eigentliche Stärke der Box liegt klar im Sprach- und Gesangs-Solisten-Segment. Bei Verwendung eines ordentlichen dynamischen Mikrofons, etwa eines SM58 von Shure, ist die Sprachverständlichkeit erstklassig. Überdies klingt die Stimme in den Tiefen voll und warm, in den Höhen angenehm und unaufdringlich. Bei der reinen Sprachbeschallung im Akkubetrieb macht es Sinn, den energiereichen und daher Leistung einfordernden Bassanteil mit dem Equalizer abzusenken, um auf diesem Wege die Laufzeit der Batterie zu verlängern. Gerät die Stimme dadurch zu spitz, lässt sich dies leicht mit einer Absenkung des Höhen-Bandes korrigieren.

Die Endstufen entwickeln mit ihren 30 beziehungsweise 50 Watt Ausgangsleistung ausreichend Dampf, um Sprachbeschallungen und Hintergrundmusik für ein paar Hundert Besucher zu meistern. Eine mobile Disko im Außeneinsatz wird man mit PAS100-Boxen nicht umsetzen können, dazu reicht es nicht ganz.

 

Fazit

Im spontanen mobilen Einsatz unter freiem Himmel spielt diese gute kleine PA-Box ihre besonderen Stärken aus, insbesondere dann, wenn kein Netzstrom verfügbar ist – zum Beispiel bei Straßenmusik. Aber auch dort, wo ein Lautsprecher ständig wechselnd in verschiedenen Räumen verwendet werden soll, etwa in den zahlreichen Übungsräumen großer Fitness-Center, macht der PAS100 eine tolle Figur. 

Überdies stellt der Akku eine hervorragende netzunabhängige Havarie-Speisung dar, wodurch sich der Lautsprecher wärmstens für sicherheitskritische Applikationen (z.B. Notfalldurchsagen) empfiehlt.

 

Plus

+ lange Akkulaufzeit
+ ausgewogener Sound
+ Wireless-Betrieb über Funkstrecken möglich
+ einfache, übersichtliche Bedienung
+ guter Equalizer

Minus

– hohes Gewicht (wegen des Akkus)
– kein symmetrischer Line-Eingang

Preis

UVP: 833 Euro pro Stück (ohne Evolution-Empfänger/CD-Player)

 

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