Korgs erfolgreichste Workstation-Serie (1999-2020)
Im Jahr 1999 stellte Korg mit der TRITON eine neue Generation von Synthesizer-Workstations vor – eine Serie, die schnell zur Referenz für eine ganze Musikergeneration wurde. Mit Touchscreen, Sampler, Arpeggiatoren und einem flexiblen Synthesekonzept setzte die TRITON Maßstäbe, die bis heute auf dem Gebrauchtmarkt für Nachfrage sorgen. 26 Jahre später werfen wir einen Blick zurück auf die gesamte Modellreihe, ihre Technik, Stärken und Schwächen – und warum die Serie bis heute so beliebt ist.
Inhaltsverzeichnis
Haptik und Aufbau des Korg Triton
Da es im Laufe der Zeit sehr viele unterschiedliche Modelle gab (siehe Abschnitt über die verschiedenen Modellreihen), bezieht sich diese Beschreibung und Bewertung vor allem auf das Ur-Modell von 1999 – das sogenannte Classic-Modell, mit dem alles begann.
Die erste Generation der Korg TRITON vermittelt bis heute den Eindruck eines durchdachten, professionellen Instruments. Das silberfarbene Metallgehäuse wirkt hochwertig verarbeitet und robust genug für den Studio- wie auch den Bühneneinsatz. Die Haptik ist angenehm: Alle Bedienelemente sitzen solide, nichts klappert und das Gesamtgewicht verleiht der Workstation Standfestigkeit.
Markant ist das große, leicht versenkte Touchdisplay mit einer Auflösung von 320 x 240 Punkten – damals ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Es reagiert zuverlässig auf Fingerdruck und bietet mit seiner klaren Menüstruktur einen intuitiven Zugang zu den wichtigsten Funktionen. Die Benutzerführung war – für damalige Verhältnisse – mustergültig.
Das Bedienpanel ist logisch aufgebaut. Links befindet sich der bekannte Korg-Stick, das Pitchbend- und Modulationsrad in einem Bedienelement vereint. Darüber zwei frei belegbare Taster, darunter – erstmals bei Korg – ein rund 10 cm langer Ribbon-Controller, der verschiedene Aufgaben übernehmen kann. Direkt über der Tastatur befinden sich vier Endlosdrehregler, die entweder festgelegte Filterparameter oder andere Synthesefunktionen in Echtzeit steuern.
Es folgen acht Taster zur Moduswahl, ein zentral platzierter Value-Fader, zwei Cursor-Buttons sowie das bereits erwähnte Alpha-Dial zur Dateneingabe. Die Soundauswahl erfolgt über sieben dedizierte Banktaster, daneben befinden sich sechs Transporttasten für den Sequencer sowie drei Regler für den Arpeggiator.
Die 61 Tasten der Classic-Version sind nicht gewichtet, aber gut spielbar und mit Aftertouch ausgestattet. Die Tastatur macht einen langlebigen Eindruck und eignet sich sowohl für Akkordspiel als auch für komplexere Performances.
Vorne rechts befinden sich das Diskettenlaufwerk und die Kopfhörerbuchse – endlich mal so platziert, dass kein Kabel quer über die Tastatur hängt.
Anschlüsse
Rückseitig zeigt sich die TRITON funktional: Ein Stereo-Ausgang, vier Einzelausgänge, zwei Audioeingänge inklusive Pegelsteller, drei Pedalanschlüsse (zwei Schalter, ein kontinuierlich), klassische MIDI-In/Out/Thru-Ports sowie eine „To Host“-Buchse für den Computeranschluss. Die SCSI-Schnittstelle ist serienmäßig nur vorbereitet und muss nachgerüstet werden – angesichts der Sampling-Funktionalität eine aus heutiger Sicht unverständliche Einschränkung.
Der Triton-Synthesizer
Mit der TRITON führte Korg 1999 ein neues Synthesekonzept ein: „HI“ – kurz für Hyper Integrated. Es löste die bis dahin genutzte AI2-Synthese ab und baute funktional auf dem bekannten Prinzip der Sample-basierten Klangerzeugung auf, wie es bereits bei der legendären M1 zum Einsatz kam. Der Grundaufbau blieb vertraut: Ein Sample-Oszillator durchläuft Filter, Hüllkurven und einen Verstärker. Doch die technische Umsetzung erfolgte nun in deutlich größerem Maßstab.
In der Grundausstattung arbeitet die TRITON mit 32 MB ROM (16 Bit / 48 kHz), gefüllt mit sorgfältig ausgewählten Multisamples. Die Polyphonie beträgt 62 Stimmen, was für damalige Verhältnisse üppig war. Zusätzlicher Sample-Content lässt sich über optionale PCM-Expansion-Boards nachrüsten.
Die Filtersektion unterscheidet sich gegenüber der Trinity deutlich. Statt mehrerer Varianten stehen nun zwei leistungsfähige Typen zur Verfügung: ein resonanzfähiger Tiefpass mit 24 dB Flankensteilheit pro Oktave sowie ein seriell verschalteter Hoch-/Tiefpass mit jeweils 12 dB/Okt. Beide Filter klingen überzeugend – der 24-dB-Tiefpass greift kräftig zu und liefert eigenständige, schmutzige Klangcharaktere mit sattem Resonanzverhalten.
Ein echtes Highlight war die neue Alternate Modulation: eine flexible Modulationsmatrix mit 42 Quellen und 29 Zielparametern, die komplexe, dynamische Klangverläufe ermöglicht – ein klarer Fortschritt gegenüber den Einschränkungen früherer Korg-Engines.
Auch die Struktur der Klangarchitektur bleibt typisch für Korg. Die Basis bilden sogenannte Programs, die entweder als Single, Double oder Drumkit organisiert sind. Während Singles mit einem Oszillator arbeiten, verwenden Doubles zwei und halbieren damit die verfügbare Polyphonie. Drumkits bieten Key-Zuweisungen für Percussion- und Effekt-Samples.
Darüber hinaus lassen sich im Combination-Modus bis zu acht Programs in Layer-, Split- oder Velocity-Zonen kombinieren – ein enormer Spielraum für komplexe Performance-Setups. Insgesamt speichert die TRITON 640 Programs, 512 Combinations und 64 Drumkits, ergänzt durch 256 GM2-kompatible Sounds – alles im RAM und vollständig editierbar.
Effekte
Die Effektarchitektur der TRITON Classic ist für eine Workstation dieser Zeit ungewöhnlich umfangreich. Zur Verfügung stehen fünf Insert-Effekte, zwei Master-Effekte und ein dreibandiger Master-EQ, alle in Stereo. Die Effekte lassen sich flexibel verschalten und einzelnen Parts oder dem Gesamtsignal zuweisen.
Alle 102 Effektalgorithmen können sowohl als Insert- als auch als Mastereffekte verwendet werden. Eine Unterscheidung in „einfache“ und „hochwertige“ Effekttypen, wie sie bei vielen älteren Geräten üblich war, entfällt hier. Die Auswahl reicht von Standardeffekten wie Reverb, Delay, Chorus, Flanger bis hin zu komplexeren Modellen wie Rotary Speaker, Grain Shifter, Vocoder oder Multiband-Limiter.
Die Routing-Möglichkeiten sind praxisgerecht: Inserts können Timbres oder Audioeingängen individuell zugewiesen werden. Auch komplexere Signalketten sind realisierbar. Die Mastereffekte liegen hinter dem Summensignal, der EQ arbeitet am Ende der Kette.
Klanglich sind die Effekte solide. Reverb und Delay liefern saubere Ergebnisse, Modulationseffekte wirken teilweise etwas digital, erfüllen aber ihren Zweck. Einige der Multieffekt-Algorithmen können bei hoher Belastung hörbar Einfluss auf die Dynamik nehmen. In Summe bietet die Sektion aber genug Spielraum für den Einsatz im Arrangement – für komplexes Sounddesign oder Mastering sind externe Effekte oft trotzdem überlegen. Der interne Master-EQ verfügt über drei parametrische Bänder. Die Effektsektion der TRITON ist funktional durchdacht und für den Arbeitsalltag ausreichend leistungsfähig – besonders im Kontext von Layer-Kombinationen oder dem Sequencer-Betrieb.
Sampler
Die TRITON Classic ist bereits in der Basisversion als Sampler nutzbar – ein Punkt, mit dem Korg sich 1999 deutlich von vielen Mitbewerbern absetzte. Ab Werk stehen 16 MB RAM zur Verfügung, aufrüstbar auf maximal 64 MB mittels Standard-SIMMs. Die Sampling-Auflösung beträgt 16 Bit bei 48 kHz, die maximale Anzahl an verwaltbaren Einzelsamples liegt bei rund 4.000. Das entspricht dem, was man zu dieser Zeit auch von eigenständigen Hardware-Samplern erwarten konnte.
Die Einbindung der Sampling-Funktion ist technisch ordentlich gelöst: Audio wird über die rückseitigen Eingänge aufgenommen, kann vor der Aufnahme mit internen Effekten bearbeitet und danach geschnitten, geloopt oder normalisiert werden. Auch Crossfade-Loops und Sample-Merging sind möglich. Ab Software-Version 2.0 kamen weitere Funktionen hinzu – darunter Time-Stretching (mit acht Qualitätsstufen) in den Modi Sustain und Slice sowie das praktische Time-Slice, das Drumloops segmentiert und in MIDI-Sequenzen zerlegt, vergleichbar mit ReCycle.
Ein klarer Pluspunkt: Aufgenommene oder importierte Samples lassen sich direkt in die HI-Synthese einbinden und wie ROM-Schwingungsformen weiterverarbeiten – inklusive Modulation, Layering und Effekteinsatz.
Trotz dieser Möglichkeiten bleibt der Sample-Bereich der TRITON in der Praxis ein Schwachpunkt. Die Bedienung ist umständlich und wenig intuitiv. Sample-Verwaltung, Mapping und Key-Zonen erfordern viele Einzelschritte und sind im Vergleich zu spezialisierten Samplern wie Akai oder EMU deutlich weniger effizient umgesetzt. Auch der interne Speicher ist schnell erschöpft – und ohne SCSI-Erweiterung (nicht serienmäßig enthalten) ist die Datenverwaltung über das eingebaute Diskettenlaufwerk äußerst mühsam. Alternativen wie ZIP- oder CD-ROM-Laufwerke setzen ebenfalls den kostenpflichtigen SCSI-Ausbau voraus.
Für einfache Sampling-Aufgaben ist die TRITON Serie aber gut aufgestellt. Wer jedoch regelmäßig mit komplexen Multisamples, langen Loops oder umfangreichen Soundlibrarys arbeitet, stößt schnell an Grenzen – sowohl funktional als auch im Workflow.
Arpeggiator & Sequencer
Die TRITON Classic verfügt über zwei polyphone Arpeggiatoren, die unabhängig voneinander arbeiten und sowohl live als auch im Sequencer-Betrieb eingesetzt werden können. Jeder Arpeggiator kann Patterns mit bis zu 48 Steps verarbeiten. Es stehen 200 User-Slots zur Verfügung, ergänzt durch einige vorgefertigte Presets.
Die Arpeggiatoren unterstützen unterschiedliche Notenwerte, Gate-Zeiten, Pausen und Anschlagsdynamiken. Sie lassen sich einzelnen Timbres zuweisen und im Combination-Modus parallel verwenden. Auch im Sequencer-Modus ist der Einsatz beider Arpeggiatoren möglich. Die erzeugten Muster können per MIDI ausgegeben oder direkt in den internen Sequencer aufgenommen werden.
Ein Kritikpunkt betrifft die Programmierung: Sie ist umständlich und nur unzureichend dokumentiert. Die wichtigsten Editierfunktionen befinden sich im Global-Menü, was im Workflow hinderlich ist. Eine visuelle Bearbeitungsmöglichkeit fehlt vollständig und viele Parameter müssen manuell über Zahlenwerte eingegeben werden. Wer eigene Patterns erstellen möchte, benötigt Geduld und Einarbeitungszeit.
Diese Kritik gilt auch für den 16-Spur-Sequencer. Er unterstützt sowohl Step- als auch Echtzeitaufnahme, erlaubt das Editieren von Noten, Controller-Daten und Program-Changes und bietet Quantisierungs- und Loop-Funktionen. Das Bedienprinzip orientiert sich an einer klassischen Bandmaschinenlogik: Spuren werden nacheinander oder parallel aufgenommen und können dann arrangiert und bearbeitet werden.
Zwei Funktionen stechen hervor: Die RPPR-Funktion (Realtime Pattern Play/Record) erlaubt es, zuvor erstellte Patterns bestimmten Tasten zuzuweisen. Diese können dann im Live- oder Aufnahmebetrieb spontan getriggert werden – besonders interessant für elektronische Musik oder live gespielte Song-Fragmente. Mit der Cue List lassen sich bis zu 99 Songs zu einer Abspielkette kombinieren. Damit kann man verschiedene Song-Teile (Intro, Vers, Refrain etc.) separat arrangieren und bei Bedarf flexibel neu zusammenstellen.
Sowohl Arpeggiator als auch Sequencer bieten ausreichend Tiefe für komplexe Setups. Ihre Leistungsfähigkeit steht außer Frage – doch die umständliche Bedienung und die wenig zugängliche Struktur verlangen dem Nutzer einiges ab.
Klang
Die klanglichen Eigenschaften der TRITON Classic sind tatsächlichg aus heutiger Sicht weiterhin überzeugend – vermutlich ist auch des deshalb das gleichnamige Plug-in des Korg Triton so beliebt. Das Instrument liefert einen klaren, durchsetzungsfähigen Grundsound, der sich in vielen Produktionen – von Pop über Soundtrack bis hin zu elektronischer Musik – bewährt hat.
Das interne PCM-ROM ist sorgfältig zusammengestellt und deckt eine breite stilistische Palette ab: von akustischen Instrumenten über synthetische Flächen bis hin zu Drums und FX-Sounds. Besonders stark sind rhythmische Layer-Sounds, außergewöhnliche Pads und scharfe Digital-Leads. Das Filter klingt angenehm, schwächelt aber wie alle Digital-Filter dieser Ära, bei Verwendung hoher Resonanzwerte. Wer die Resonanz aber sensibel dosiert, kann wirklich wunderbare Filterverläufe generieren.
Optional lässt sich die TRITON mit dem MOSS-Board erweitern (das Board ist heute sehr gesucht und leider auch teuer. Und leider ist das MOSS-Board auch nicht Teil des Plug-ins), das auf der Klangerzeugung des Korg Z1 basiert. Dabei handelt es sich um eine physikalisch modellierende Synthese, die mit bis zu sechs Stimmen arbeitet. Enthalten sind verschiedene Synthesearten wie subtraktive Synthese, VPM (Variable Phase Modulation), Resonanzkörper-Emulationen oder Elektromechanik-Modelle.
Klanglich bietet das MOSS-Board deutlich mehr organische Ausdruckskraft als die PCM-Basis der TRITON. Besonders Leads, Bässe und experimentelle Sounds profitieren von der erweiterten Kontrolle über Schwingungsformen, Hüllkurven und Modulationsverhalten. Trotz der geringen Polyphonie ist das Board eine sinnvolle Ergänzung – nicht nur für Klangforscher, sondern auch für Live-Performer, die ihren Setups mehr Charakter und Flexibilität verleihen wollen.
Die Einbindung des MOSS-Boards erfolgt vollständig in das Bedienkonzept der TRITON, allerdings mit eigenständigen Edit-Menüs. Wer tiefer einsteigen möchte, sollte etwas Zeit für die Einarbeitung einplanen
Alle Korg Triton Modelle im Überblick
Korg Triton Classic
Mit dem Korg Triton Classic erschien 1999 das erste Modell der Serie. Es verfügte über Touchscreen, Sampler, Arpeggiatoren, einen leistungsfähigen Sequencer sowie die neue HI-Synthese. Mit 32 MB ROM und 62-stimmiger Polyphonie war es Korgs neue Flaggschiff-Workstation – und wurde schnell zum Standard in vielen Studios und auf Live-Bühnen.
Korg Triton Rack
Im Jahr 2000 folgte das Triton Rack, eine tastaturlose Version, technisch weitgehend identisch mit der Classic-Ausführung, aber mit erweitertem Platz für PCM-Erweiterungskarten (bis zu acht EXB-PCM-Slots). Sampling war nur optional möglich (via EXB-SMPL). Das Rack war vor allem im Studioeinsatz beliebt.
Korg Triton Pro
Ebenfalls 2000 erschien das Triton Pro (76 Tasten) sowie das Triton ProX (88 Tasten mit gewichteter Tastatur) – größere Varianten des Classic-Modells mit identischer Technik, aber erweitertem Keyboardumfang.
Korg Triton Studio
Im Jahr 2001 brachte Korg die Triton Studio heraus – eine aufgerüstete Version mit 96 MB PCM-ROM, serienmäßiger Sampling-Funktion, eingebautem SCSI-Interface und optionalem CD-ROM-Laufwerk. Auch die Effektsektion wurde erweitert. Die Studio war für professionelle Anwender gedacht, die Wert auf maximale Ausstattung legten.
Korg Triton LE
Noch im selben Jahr erschien das Triton LE als kostengünstigere Alternative. Es verzichtete auf den Touchscreen (nur LCD), bot nur einen Insert-Effekt und hatte kein Sampling ab Werk (nur per Erweiterung). Dafür war sie kompakter, günstiger und mit 48 MB ROM immerhin klanglich solide ausgestattet. Die LE war vor allem bei Einsteigern und Live-Keyboardern beliebt.
Korg Triton Extreme
2003 brachte Korg das letzte eigenständige Modell der Reihe heraus: die Triton Extreme. Sie verfügte über 160 MB ROM (inklusive Legacy-Sounds und neuer Schwingungformen), USB-Anschluss, Sampling ab Werk und eine auffällige blaue Optik mit beleuchteter Valve Force-Röhre für klangliche Sättigung im Ausgangssignal. Sie kombinierte die Stärken von Studio und Classic in einem Gerät und war die leistungsstärkste Workstation der Serie.
Korg Triton Taktile
2014 veröffentlichte Korg unter dem Namen Triton Taktile eine Reihe von MIDI-Controllern (25 oder 49 Tasten) mit integriertem Triton-Soundset. Die Geräte boten keine Workstation-Funktionalität, sondern lediglich eine fest vorgegebene Auswahl an PCM-Sounds. Sie richteten sich primär an DAW-Nutzer und mobile Setups.
Korg Triton Plug-in
Ergänzend veröffentlichte Korg im Jahr 2020 ein Triton Software-Plug-in (VST/AU/AAX), das den Sound und das Bedienkonzept der originalen Triton Classic in digitaler Form auf den Computer bringt – inklusive aller Werksounds und optionaler EXB-Erweiterungen. Klanglich sehr nah am Original, allerdings ohne Sample-Funktion und ohne Moss-Erweiterung.
Korg Triton auf YouTube
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Ich hatte den Triton und habe ihn immer noch. Die Qualität ist sehr gut, das Konzept durchdacht und einfach. Soundmäßig zu seiner Zeit Marktführer. Allerdings klang einiges doch nach M1 (war meine erste Workstation), da hätte ich mir eine stärkere „Frischzellenkur“ gewünscht. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau.
Korg war damals bei den Workstations die Nummer 1. Sowohl im Studio als auch auf der Bühne – ein treuer Begleiter.
Auch heute produziert Korg Workstations, wie andere führende Hersteller auch. Ob das Konzept dagegen in Zeiten von DAW’s und MainStage noch tragfähig ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich arbeite jetzt mit einem Montage M. Selbst dieser ersetzt bei mir weder Maintage noch Logic. Dafür ist er einerseits zu komplex, andererseits hat man letztendlich mit Software – Instrumenten und – Effekten deutlich mehr Möglichkeiten. Und die Bearbeitung am Computermonitor ist eben auch deutlich einfacher und schneller, als auf einem noch so guten Touch – Display.
All das gab es natürlich zur Zeit des Ur – Triton noch nicht bzw. nicht in der heutigen Form. Damals habe ich die Backing tracks und auch komplette Songs am Triton erstellt. Und das hat verdammt viel Spaß gemacht!
@Jens Barth Ich persönlich und für meinen privaten Geschmack finde den »Korg Nautilus« und den »Korg Kronos« heute immer noch extrem sexy. Nicht unbedingt als Workstation, aber in Verbindung mit den haufenweise enthaltenen Synthese-Modellen. Wenn ich mir einen Hardware-Synthesizer kaufen sollte, der möglichst viel Synthese mit an Bord hat, dann würde ich durchaus einen Blick auf die beiden Genannten werfen.
Allerdings ist das Konzept des »AstroLabs« von Arturia auch echt spannend. Man editiert quasie zu Hause am PC seine Sounds und nimmt die dann im AstroLab mit.
Naja, und wenn man keine Angst hat, mit Notebook auf die Bühne zu gehen – wer hat das heute noch? – der kann natürlich auch gleich ein Masterkeyboard, ein Notebook und ein kleines Interface mitnehmen.
Und trotzdem: Ich finde die Idee einer Workstation immer noch spannend.
vor etwa 20 Jahren weit verbreitet bei vielen producern.
die Neptunes (Chad Hugo und Pharrell Williams) haben die cheesy Sounds in gold verwandelt. 😂
habe die Triton Taktile Version..
Ein schöner, ausführlicher Bericht über diese Reihe, Peter. Beim Durchlesen kamen mir dann doch einige Runzeln auf die Stirn. Es ist eine Workstation mit Sample Option. Aber der entscheidende Punkt, der Zugang zu Massenspeichern, muss extra gekauft werden. Genau wie das höchst interessante MOSS Board. Ich weiß nicht, ob es Drittanbieter gibt, die SCSI Anschlüsse dafür anbieten. Sequenzer und Arpeggiator sind umständlich zu bedienen. Bleiben die Sounds, die scheinen gut zu sein.
Ein befreundeter Produzent und Studiobesitzer mit Goldenen an der Wand sagte mir mal: Trinity und Triton habe ich gekauft, das Spielen darauf hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber sie wurden in keiner einzigen Produktion eingesetzt. Es passte einfach nicht, zu fett. Alles müsste abgespeckt werden, dazu hatte er offensichtlich keine Lust oder Zeit. Mein, zugegeben etwas überspitztes Fazit: ist es nicht einfach eine sportliche Herausforderung, trotz der vielen Einschränkungen, mit diesem Instrument Musik zu machen zu wollen? Es ist ja vermutlich auch nicht gerade ein Sonderangebot auf dem Markt. Selbst für Livemusiker kann ich mir interessantere Instrumente vorstellen
Das Plugin habe ich übrigens auch mal ausprobiert. In meiner Erinnerung waren da am Anfang hauptsächlich 2, 3 Dutzend Klaviersounds, die mich alle nicht interessierten und ich habe die Lust daran verloren.
@Tai Ich besitze einen Triton-Rack und hatte nacheinander zwei Triton Le auf der Bühne. Fett? Ja. Zu fett? Darüber entscheidet man bei der Soundprogrammierung selbst. Aus gutem Grund wurden und werden Tritons oft live eingesetzt. Vernünftige Tastatur, bis zu acht Split-Zonen, ausreichend Live-Potis und Buttons, viele Anschlussmöglichkeiten für Pedale. Vor allem der Triton Le wird wegen seiner Unempfindlichkeit (kein Touchscreen) gerne live gespielt.
Was die Werkssounds angeht, die sollte man, wie bei fast allen anderen Synths auch, vergessen.
@Mac Abre Sehe ich sehr ähnlich. Live bestimmt eine Option, vor allem zu der Zeit, als er rauskam. Ich beziehe es in erster Linie auf den Einsatz im Studio. Da würde ich! ihn nicht verwenden. Aber ich bin da kein Maßstab, ich setze auch meine Hardwaresynths dafür eigentlich nie ein.
@Tai Hallo Tai,
die SCSI-Erweiterung (soweit nicht ohnehin schon verbaut) ist auf dem Gebrauchtmarkt jetzt nicht soooo selten anzutreffen. Unschön, aber machbar.
Fett und Abspecken: Ist in meinen Augen (Ohren) nicht so drastisch erforderlich, wie z.B. bei einem Roland JV2080.
Zumindest gebe ich meinen – nahezu voll ausgestattenen – Triton Rack so schnell nicht ab (hat aber nicht viel zu heißen, da mein Integra 7 ja auch hier bleibt 😉)
Die Beschreibung des Triton-Rack stimmt so nicht, bzw. ist unvollständig. Das EXB-SMPL-Board war ab Werk eingebaut, stattdessen fehlte dem Triton-Rack der Sequenzer.
Das VST ist eins der besten. Hat alles was man so brauchen kann, Charakter und klingt meist besser als der Werkskram der DAWs. Dazu sehr Ressourcenschonend. Ich hätte gerne eine Extreme aber das Standalone-VST ist zu gut und hat alle Sounds.
@Kazimoto Ich hatte das Plug-In getestet und ebenfalls für sehr gut befunden. Der einzige Grund, warum ich es letztendlich nicht gekauft hatte war, dass es keine Möglichkeit gibt, die Patches zwischen Hard- und Software zu übertragen.
ich habe beide: Triton Classic und Trinity.
Für mein Empfinden klingt die Trinity etwas „teurer“, auch die Effekte klingen irgendwie
anders. Auch wenn die Effekte nicht so flexibel sind und es beim Triton mehr gibt.
Der Triton hat wiederum den unschlagbaren polyfonen Arpeggiator.
Beide mag ich sehr,Sound der 90-2000 pur. Heute lächelt man vielleicht an der einen oder anderen Stelle.
Aber verläßlich waren die Korgs schon immer.
freundlichst nette liebe Grüße🙂
@Viertelnote Die Tritons sind letzten Endes meine Lieblings-Synthies- und vor allem sind die Dinger bezahlbar…ich habe hier einen Triton Extreme, einen Classic, das TR-Rack…und keines hat mich mehr wie 150 € gekostet.
Dafür kriegt man die klassischen Sounds, und davon viele, eine gute Tastatur, eine durchdachte Hardware, ich mag den Touchscreen…also, wenn ich mich für EINEN Synthie entscheiden müßte, wäre das DER.
@mort76 bei mir ist es definitiv die Trinity/S … 🧡
freundlichst netter lieber Gruß🙂
@Viertelnote Klingt so, als müßte die Trinity noch in meine Sammlung…
Gute Übersicht der Modellreihe, hatte mich schon einige Male gefragt, was die Extremeversionen von den Studios unterscheidet. Außer der Röhre, meine ich.
Dass das Triton Rack von vornherein samplen kann, anders als hier geschrieben, wurde schon in einem anderen Kommentar angemerkt.
Zusätzlich hatte der Vorgänger Trinity auch bereits einen Ribbon-Controller, war also doch keine Korg-Premiere.
@Malte Krug Mein Prophecy hat auch einen Ribbon Controller, mitten auf diesem riesigen Wheel…und der Prophecy wurde zeitgleich mit der Trinity gebaut.
Bei der Gelegenheit:
Gibt es eine Erklärung dafür, warum der Joystick des Triton Extreme nur horizontal funktioniert, wärend er beim Triton Classic noch horizontal und vertikal funktionierte?
Diese Einschränkung finde ich garnicht extreme-würdig…was sollte das?
Ich hatte auch mal einen. So richtig warm geworden bin ich damit nie. Die Sounds konnten mit meiner Ensoniq TS10 nicht mithalten. Größter Schwachpunkt war für mich, dass die Single Sounds zwar gut klangen, in einer Combination aber wie ein Kartenhaus in sich zusammenfielen, wenn schließlich nicht mehr alle Effekte zur Verfügung standen. Dann war der Grundsound der Workstation schnell dünn.
Die Tritons wurden oft im Gospel eingesetzt (und werden es teilweise bis heute). Einige berühmte Sounds von Pop Gospel Produktionen stammen aus dem Triton. Sie wurden aber dort oft von den diversen Roland Fantoms und dem V-Synth zunehmend verdrängt. Trotzdem sieht man sie bei einigen großen Artists des Genres wie Fred Hammond oder Kirk Franklin auch heute noch gelegentlich auf der Bühne.
Was übrigens für Top 40 Musiker so richtig gruselig war, war der Sequencer und der Zusammenklang der GM-Sounds. Dafür habe ich damals dann lieber einen billigen TG100 und später ein MIDITemp mit integrierter Soundblaster genutzt, weil der Sound der damit abgespielten MIDI Files besser war. Damals haben wir mit der Band für diese ganzen Euro Dance Hits oft mit MIDI Files zur Unterstützung gespielt und da war das ein Muss. Sehr peinlich, dass eine Workstation hier schlechter war als Billigklangerzeuger.
@Markus Galla GM-Sounds…das war halt auch einfach nicht die Zielsetzung, würde ich sagen. Für solche Sounds nehme ich von vornherein was anderes.
@mort76 Damals war es das schon. Roland und Yamaha haben mit ihren Geräten vorgemacht wie es geht. Wenn Korg sie für unwichtig gehalten hätte, hätte man sie nicht integriert. Aber es war eben halbherzig und sie waren schlecht aufeinander abgestimmt.
@Markus Galla So im Nachhinein kann man jedenfalls sagen: Diese Sounds und diese Funktionalität wären in einem heutigen Setup einfach überflüssig.
Die meisten meiner Synthies haben in der Richtung schlicht garnichts zu bieten, aber das ist das letzte, was mich stört.
Ich sehe die Tritons als Studiogeräte, und live wurden die sicher eher für alles zwichen E-Piano, Streicher und Orgel verwendet.
Also, der Kritikpunkt mit den MIDIs stimmt, aber ich finde das nicht besonders tragisch…
@mort76 Aus heutiger Sicht nicht mehr. Damals halt schon. Es war die Hochzeit von MIDIHits & Co und es gab kaum eine Top40 Band, die ohne MIDI File Unterstützung auskam. Wie auch? Die Charts waren voll mit Euro Dance. Da hat man dann die Drums und Hooks selbst gespielt, der Rest kam vom Sequencer. Da die Charts sehr kurzlebig waren, hat kaum jemand die MIDI Files selbst programmiert. Ich habe das am Anfang noch gemacht, aber der Aufwand stand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Deshalb wurden dann Workstations mit Sequencer und GM/GS/XG Sounds genutzt oder die MIDITemp Geräte, mit denen man außerdem alle Synthies verwalten konnte. Das war damals so der Bühnenstandard bei vielen Top40 Keyboardern. Man wollte halt nicht immer das ganze Equipment unter der Woche mit nach Hause schleppen, nur um die neuesten MIDIHits aufzuspielen und mühsam anzupassen. Da war Yamaha mit XG hinterher ein Segen – und der MIDITemp Player mit der Soundkarte drin. 1 HE im Rack. Der war mit seinem MS-DOS Betriebssytem nur blöd zu bedienen.
@Markus Galla Ist halt nicht meine Welt…zum Glück.
Nicht zu vergessen den Micro-X, der auch zur Triton-Familie gehört (https://www.amazona.de/test-korg-microx-synthesizer/). Habe ich heute noch im Keller stehen, falls ich für ein Spontanprojekt mal schnell noch einen Pad- oder Bass-Sound brauche ohne groß Aufwand zu haben und viel Platz zu verlieren …