Im Gegensatz dazu liefert der HZ FA 3A am Steg erwartungsgemäß deutlich mehr an Power – aber ein ebenso sehr offenes Klangbild. Der Pickup bietet im Gegensatz zu den beiden Einspulern deutlich mehr Höhen – auch beim Umschalten mit Hilfe des Tone-Potis in den Single-Coil Modus. Apropos umschalten: Minuspunkt ist hier die einfache Ausführung des Potis, der ein Hochziehen des Knopfes erforderlich macht – keine schöne Sache bei einem Livegig mit schwitzigen Händen. Die am Markt befindlichen Push-Pull-Potis bieten auch Varianten, bei denen ein Knopfdruck genügt, um den Poti nach oben fahren zu lassen – eine ungemein praktische (wenn auch kostspieligere) Sache.
Summa Summarum ergeben sich durch den Fünfwegschalter und das Push-Pull-Poti sieben wirklich brauchbare Sounds.
Sound/Praxis
Wie bereits weiter oben erwähnt, ist die Halsrückseite mit einem matten Finish versehen, was die linke Hand sehr angenehm über den Hals bis hinauf zm 24. Bund gleiten läßt. Die nicht ganz perfekt abgerichteten Bundstäbchen stören beim Spielen mit der JM 200 in keiner Weise. Allerdings sollte man dies beobachten, denn wenn das Griffbrett in vielen Rock’n’Roller-Jahren nur minimal schrumpft, tuen dies die Bundstäbchen garantiert nicht – mit der Folge, dass ihre Kanten überstehen werden und dass das Ganze dann doch eine schmerzhafte Angelegenheit werden kann. Dem Autor selbst ist dies einmal bei einem Instrument vorgekommen – bei einem amerikanischen wohlgemerkt!
Trocken angespielt bietet die LAG JM 200 ein ausgewogenes Klangbild mit einer kleinen Überbetonung der Mitten – kein Wunder und auch so gewollt bei der anvisierten Zielgruppe.
An einen Amp angeschlossen offenbart dann die Gitarre eine breitgefächerte Soundvielfalt. Obwohl die Singlecoils in der Lautstärke deutlich schwächer als der Humbucker agieren, kann man ihnen eine gewisse Art Charme nicht absprechen. Sie eignen sich prima für leicht angezerrte Soli und Riffs und neigen in keinster Weise zum Matschen – man merkt eben die deutliche Handschrift der EMG-Pioniere. Lediglich für glasige, funkige Sounds fehlt ihnen die gewisse Portion Höhen und Brillianz. Fans von Mark Knopfler- und Eric Clapton-Sounds finden sicher Besseres.
Der Steg-Humbucker bietet genügend Dampf für alle Arten von Zerrung, sei es nun Bluesrock oder Death-Metal. Und was besonders schön ist: selbst im Singlecoil-Betrieb neigt der Tonabnehmer nicht zu schrillem-glasigen Sound, wie man es zum Beispiel von den Fender Serien-Pickups im Distortionbetrieb gewohnt ist. Der Sound ist zwar schnittig, bleibt aber dennoch kontrollierbar und differenziert!