Livetest
Beim Sommerfest einer Klinik im schönen Königstein (Hessen) soll Dave 15G² unter Livebedingungen einer typischen, sechsköpfigen Coverband zeigen, was die Anlage auf dem Kasten hat. Angeschlossen werden E-Drum, vier Gesangsmikros und die Akustikgitarre. Zusätzlich findet der Bass über Lineout Unterstützung vom Subwoofer. Schon oft habe ich auf derartigen Veranstaltungen bereits beim Aufbau von fetten Aktivboxen gehört: „Macht aber nicht so laut.“ Dieser, von vielen Musikern gefürchtete Satz, bleibt zunächst aus. Offensichtlich werden die kleinen Satelliten nicht als Lautstärkebedrohung eingeschätzt, und den Subwoofer bemerkt niemand. Nützlich ist die Neigungsmöglichkeit der beiden Satelliten, die von ihren Hochständern nach unten gewinkelt in Richtung Zuhörer strahlen. Auch die optimale Platzierung der Hochständer ist nach einigem hin und her stellen schnell gefunden. Schließlich müssen diesmal keine schweren Jungs verschoben werden. Der Subwoofer bleibt von Anfang an dort, wo er wie ein Safe zu allererst abgestellt ist, neben dem E-Drum.
Leistungsmäßig ist der kleine Saal für Dave überhaupt kein Problem, es sind jederzeit genügend Reserven vorhanden. Ganz im Gegenteil, der gefürchtete Satz „macht doch mal leiser“ bleibt auch diesmal nicht aus. Das Bassfundament ist enorm, es drückt nur so und schiebt ordentlich nach vorn. Auch im Bereich der Stimmen und Akustikgitarre gibt es nichts zu beklagen. Der Soundeindruck ist harmonisch, ohne die befürchteten Frequenzeinbrüche. Die Bandmitglieder, sonst gewohnt, ohne Subwoofer zu spielen, sind vom Soundergebnis begeistert. Das Publikum ist ebenfalls zufrieden, was einmal sicherlich mit der Performance der Band zu tun hat, aber auch auf den guten Klang zurückzuführen ist. Dave hat seine Feuertaufe bestanden. Um nun die Frage in der Einleitung nach der Potenz zu beantworten. Lautstärkemäßig hat unser Freund Dave bewiesen, dass er ordentlich was auf dem Kasten hat und sich damit das Potenzzeichen verdient. Das gilt im übrigen auch für den Klang. Doch oh je – am Ende des Auftritts will keiner so recht den Subwoofer verstauen. Nicht weil ihn niemand dabei haben möchte, der Weg zum Auto ist schließlich wieder lang. Eingebaute Rollen werden schmerzlich vermisst. Wirkliche Mobilität bekommt die Kiste nur über ein zusätzlich zu erwerbendes Transportbrett unter dem Namen Castorboard. Achtung KKW-Gegner, bitte an dieser Stelle jetzt keine Vorurteile.