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Test: LINE6 XD-V70 und LINE6 XD-V70L

(ID: 1589)

XD-V70 Wireless Receiver

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Die Empfangseinheit macht einen durchaus soliden Eindruck. Das Gehäuse besteht aus Metall und scheint daher ausreichend abgehärtet für den Touralltag.

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Auf der Frontseite erkennt man sofort, dass man hier um Einfachheit in der Bedienung bemüht ist. Hier sind Knöpfe für Setup, Exit und ein Endlosregler mit Druckfunktion für die Navigation im Menü. Das LC-Display ist klein aber gut ablesbar. Alle Funktionen sind hier ohne größere Umwege zu erreichen. Auf der linken Seite der Frontplatte befinden sich die Pegelanzeiger für Lautstärke, Empfangsstärke, eine Mute-LED und Batteriestatus.

Auf der Rückseite fallen zunächst die zwei Antennenanschlüsse ins Auge, ein Indikator für True-Diversity. Hier arbeiten 2 Sender und Empfänger gleichzeitig. Die Signale werden untereinander verglichen, um auf diese Weise Signalverluste zu kompensieren. Die Antennen haben ferner jeweils einen Ausgang, A Out und B Out, zum Anschluss weiterer Empfangseinheiten zur gemeinsamen Nutzung nur eines Antennenpaars. Sehr praktisch für den kompakten, aufgeräumten Rackaufbau. In der Mitte der hinteren Blende befinden sich ein symmetrischer XLR-Ausgang und ein unsymmetrierter Line-Ausgang als 6,3mm-Klinkenbuchse. Das Netzteil ist ausgelagert. Das hat vor und Nachteile: Es erfordert einerseits extra Platz und die Zuleitung, mag für mein DSL-Modem ok sein, für ein Profigerät jedoch wurde es – sagen wir einmal vorsichtig – „kosteneffizient“ gestaltet. Andererseits kann man im Gerät auf gewisse Abschirmmaßnahmen verzichten, da man mit keinerlei elektromagnetischen Einstreuungen zu rechnen hat. Man darf natürlich nicht vergessen, dass es sich um eines der wenigen, auch für den privaten Anwender erschwinglichen Geräte dieses Qualitätsstandards handelt.

Die Menüführung stellt den Anwender nicht vor größere Hindernisse.  In der Hauptansicht des Displays ist der Name des verbundenden Gerätes angezeigt. Dieser lässt sich am jeweiligen Sender ändern. Der Ladezustand wird hier sehr vorteilhaft in Stunden und Minuten angezeigt. Mit dem Setup-Knopf gelangt man ins Konfigurationsmenü des Receivers. Hier kann man den Funkkanal manuell zuweisen oder nach noch nicht vergebenen Kanälen automatisch suchen. Des weiteren gibt einen Parameter, der mit Environ bezeichnet wird. Es handelt sich um einen einbandigen EQ/Gate mit drei verschiedenen Einstellungen: Norm für Musik/Gesang, Talk für Sprache und Off für aus. Wenn im Modus Norm der Mikrofonpegel unter einen gewissen fest eingestellten Wert von 6 dB fällt, werden alle Frequenzen unter 200Hz massiv gedämpft. Bei Sprachanwendung werden die Frequenzen unter 200Hz angehoben, im Modus Off passiert nichts dergleichen.

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THH12 Handheld Transmitter

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Das THH12 hat eine Reichweite von 100m auf Sichtlinie. Durch Wände natürlich weniger. Wanderungen durchs Publikum dürften in der Regel nicht zu Problemen führen. Und beim Gig in der Autobahnraststätte kommt dank Digitaltechnik im 2,4GHz-Band kein Truckerfunk durch die PA. Also weit weg von allen Radiosendern. Allerdings senden WLAN, Bluetooth und einige Schnurlostelefone auf diesen Frequenzen. Das Übertragungsprotokoll ist so gestaltet, dass es die genannten interferierenden Signale ignorieren kann. Das Mikrofonsignal wird zunächst mit 24Bit-Wandlern digitalisiert. Das Musiksignal wird nicht nur gewandelt, sondern auch encodiert. Das Signal wird über mehrere Frequenzbänder aufgeteilt und übertragen und im Receiver wieder zusammengesetzt. Der ganze Vorgang erfordert natürlich eine gewisse Rechenleistung und damit Zeit. Die Latenz des Systems wird vom Hersteller mit 1,2 ms angegeben. Das merkt man faktisch nicht. Vorteil der neuen Technik: Aufwendige Kompanderverfahren, die in analogen Funkanlagen zur Nebengeräuschreduktion eingesetzt werden, entfallen hier. Der Dynamikumfang erreicht mit 115 dB einen sehr brauchbaren Wert. Es handelt sich schließlich nicht um ein Studiomikrofon. Der Klang ist generell als sauber, klar und präzise zu beurteilen.

Das Besondere an der Digitaltechnologie des THH12 ist die physikalische Modellierung verschiedener Mikrofontypen (Shure SM58, Beta 85, Sennheiser E835, Audix OM5, Audio Technica AE4100, Electro Voice N/D767). Über den Select-Taster sind diese anwählbar. Hauptsächlich unterscheiden sich die Modelle im Übertragungsverhalten der oberen Mitten und Höhen. Wenn man beispielsweise ein SM58 gewöhnt ist, fühlt man sich mit der Simulation desselben durchaus wohl. Auch wenn der Nahbesprechungseffekt nicht mitmodelliert werden konnte, werden dem Sänger verschiedene gute Grundsounds angeboten. Wie die Modelle technisch realisiert wurden, war nicht in Erfahrung zu bringen. Aufgrund der geforderten Latenzen und der damit verbundenen Rechenzeiten dürfte es sich um schnelles Verfahren mittels programmierter Delay-Lines handeln. Kleine Kritik und nur die Meinung des Verfassers: Ich finde, die Auswahl der Mikrofonmodelle ist etwas unsexy. Diese Möhren findet man überall auf der Welt und sind in erster Linie Klassiker, weil sie da sind und gut funktionieren, nicht weil sie besonders gut sind. Ich gehe davon aus, dass die Line6 Kapseln ein wesentlich lineares Klangverhalten an den Tag legen als die Originale, auf denen die Modelle basieren. Das muss auch so sein, denn die Modelle nehmen etwas vom Signal weg, sie können ja nichts produzieren, was nicht vorher schon da ist. Aber sei es drum: Mit allen Modellen hat immer einen passenden Grundsound im Gepäck. Konkurrenzprodukte klingen oft etwas unterkühlt. Mit den Simulationen kann man dem Ganzen etwas Wärme verleihen. Mit der Möglichkeit, auch Kapseln anderer Hersteller zu nutzen, bieten sich ferner eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.

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