Kein ARP2600 Klon, aber sieht so aus.
Zu den absoluten Highlights der analogen Neuerscheinungen vergangener Jahre zählt der MacBeth M5 Synthesizer. Nachdem Ken MacBeth zum Zeitpunkt dieses Schreibens gerade die letzten 15 Exemplare des M5N baut (um sich dann weiteren Projekten zu widmen), ist dies der ideale Zeitpunkt für einen entsprechenden Bericht.
Der hier vorgestellte M5 wurde uns vom Musikhaus Lindberg in München zur Verfügung gestellt. Ergänzt wird der Bericht mit Soundfiles von MacBeth Studio Systems, die uns Ken MacBeth – zusammen mit einigen zusätzlichen Informationen sowie Fotos des neuen M5N – freundlicherweise übermittelt hat.
Die Geschichte des MacBeth M5
Der Prototyp des MacBeth M5 wurde 2004 fertig gestellt und ein Jahr später auf der Frankfurter Musikmesse präsentiert.
Ken: “The first Prototype M5 was seen in 2004 – this was my first move over to slider potentiometers – it was a successful experiment. The first black/orange was seen at Franfurt 2005 Music Messe – that particular model is unique – the face plate has just ‚M5‘ in orange – no Macbeth logo…”
Der schwarz-orange M5 erinnert optisch sehr an die letzte Version des ARP-2600, was für manche Interessenten auch den Schluss nahe legt, dass das eine Ei mit dem anderen etwas zu tun haben könnte. Nun, beide Synthesizer – M5 wie ARP-2600 – sind einzigartige Instrumente und sicherlich Meilensteile in der Synthesizer-Geschichte. Klanglich hingegen sind sie völlig eigenständig, weshalb der M5 keineswegs einen ARP-2600 ersetzt (oder umgekehrt).
Stattdessen ist der M5 ein Instrument für sich, das eben bezüglich Optik in seiner semi-modularen Bauweise und in seiner grundlegenden Klangstruktur an den orangen ARP-2600 anlehnt (bzw. deutlich darüber hinausgeht). Vor allem aber ist es ein genial gut klingender Analoger, der eine herrliche Bedienung erlaubt, gute Hardware bietet und natürlich in seinen kreativen Möglichkeiten einen echten Leckerbissen am analogen Synthesizermarkt darstellt.
Die ab 2005 gebaute schwarz-orange Version des M5 wurde Anfang 2007 durch eine weiß-schwarze Variante abgelöst (die wiederum sehr an den ARP Odyssey I erinnert). Da Ken MacBeth alle M5 selbst handgefertigt, ist der Preis für einen M5/M5N auch dem entsprechend hoch. Mit einem aktuellen Listenpreis von ca. 4400 Euro ist der halbmodulare Synthesizer sicherlich kein Schnäppchen und dürfte jenseits des Investitionsrahmens vieler Musiker liegen.
So wundert es auch nicht zu hören, dass bisher nur 90 Exemplare des M5/M5N hergestellt wurden. Zusammen mit den letzten in Bau befindlichen 15 M5N und den beiden in Privatbesitz von Ken verbliebenen M5 ergibt das eine gesamte Herstellungszahl von knapp 110 Exemplaren. Auf die Frage, ob angesichts des weltweiten Vintage-Booms und generellen Interesses an analogen Synthesizern dieses Ergebnis zu erwarten gewesen wäre, meint Ken:
„When producing a large sized analogue – especially one that is semi-modular as opposed to truly modular – there will be market limitations. That being said and done – those that bought the M5/M5Ns were quite specific how they wanted their synth to work. Semi-modular (prepatched to some degree) is my and others preferred way of operating – it is more practical/more functional – it can be played straight out of the box – no patch cables needed!”
Äußeres
Mit Hardware wurde beim MacBeth M5 nicht gespart, ganz im Gegenteil. Das Instrument ist in ein massives Stahlgehäuse eingebettet. Die Fader sind sehr hochwertig, ebenso wie die zahlreichen 6,3 mm Buchsen. Von den Potis bin ich – eine persönliche Einschätzung – nicht so ganz überzeugt. Sie sind zwar gut, könnten aber einen noch solideren Eindruck machen und vor allem etwas mehr Dreh- bzw. Schaltwiderstand bieten.
Das Panel ist in einem 80° Winkel leicht rückwärts geneigt („for maximum playability“) und bietet an seinem senkrecht verlaufenden Sockel Platz für ein beigestelltes Keyboard. Die einzelnen Bedienelemente sind äußerst übersichtlich in Gruppen aufgebaut, wobei jedes einzelne Element ausreichend Raum zur bequemen Bedienung hat. Der simple Rückschluss „ausreichend Platz bedeutet höheren Bedienkomfort“ wird heute – allem analogen Boom zum Trotz – von nur sehr wenigen Herstellern beherzigt.
Etwas ungewohnt ist zunächst die Anordnung der einzelnen Klangsektionen. Während viele Synthesizer-Konzepte mit den Oszillatoren links oben beginnen (quasi „Der Schwingungsgenerator als Ausgangsmaterial für einen Ton“), finden sich beim M5 hier die beiden Filter. Danach folgen (in oberster Reihe) die Envelopes und erst in zweiter Reihe die LFOs, gefolgt von den Oszillatoren. Doch ist das etwas unübliche Klanggruppen-Design nur eine Frage der kurzen Eingewöhnung und tut der allgemein vorbildlichen Übersichtlichkeit und dem luxuriösen Platzangebot des Instruments keinen Schaden.
Aufbau
So übersichtlich der M5 erscheint, so überraschend umfangreich ist seine Ausstattung bei näherer Betrachtung. Das Instrument verfügt über
- 3 VCOs
- 2 VCFs (24dB und 12dB)
- 2 LFOs
- 4 VCAs
- 2 Audio- und CV-Mixer (in den Filter-Abteilungen integriert)
- External In
- Lag Processor
- S&H
- Noise / Random Source
- Ringmodulation
- Panning Modul
- Spring Reverb („Federhall“)
Die VCOs verfügen über die Standard-Wellenformen Sinus, Sägezahn und Pulswelle. Jede Wellenform kann einzeln abgegriffen werden, wie auch das Gesamtsignal aller Wellenformen. Die Frequenz der Oszillatoren reicht von 1 Hz bis 25 kHz. Das erklärt auch, warum die LFOs „nur“ als gewöhnliche Niederfrequenz-Oszillatoren ausgeführt sind: Die VCOs haben einen so weiten Frequenzumfang, dass sie bereits als LFO (Low Frequ Osc) bis hin zum HFO (High Frequ Osc) eingesetzt werden können. Crossmodulation ist ebenso möglich wie die Synchronisation von VCO2 zu VCO1 (der dritte Oszillator lässt sich nicht synchronisieren). Zudem kann VCO1 invertiert werden, was gerade bei experimentellem – und/oder stereophonem – Arbeiten mit 2 unabhängigen VCO-VCF-VCA Pfaden sehr interessante Ergebnisse garantiert.
Auf eine Besonderheit des VCO 3 hat uns Bernie (Aliens-Project) hingewiesen:
„Wichtig wäre vielleicht noch die Erwähnung, dass der dritte VCO über einen Stability-Regler verfügt. Der M5 bietet somit die Möglichkeit, das Verhalten bei veränderter Betriebstemparatur von weniger stimmstabilen Vintage-Synthesizern perfekt nachzubilden. Im längeren Betrieb driftet er immer ein winziges bisserl im Tuning weg, das klingt dann sehr authentisch.“
Die beiden Filter sind als 12 dB Multimode-Filter bzw. als 24 dB LowPass-Filter vorhanden. Schon in diesem Punkt ist der M5 jedem ARP-2600 technisch weit überlegen, da er (wie zuvor erwähnt) die Erstellung zweier unabhängiger Synthesizer-Einheiten mit VCO-VCF-VCA ermöglicht, was beim ARP ohne Zusatzmodule nicht geht.
Wiederum ein erheblicher Fortschritt gegenüber einem ARP-2600 sind die beiden Hüllkurven, die als vollwertige ADSR Envelopes ausgeführt sind. Ihr Wirkungsgrad lässt sich mit FAST – STANDARD – SLOW drei Arbeitsbereichen zuordnen. Das ist angenehm, da man z.B. bei perkussiven Sounds die heikle Anpassung der Decay-Zeit im FAST Modus noch subtiler vornehmen kann. Im SLOW Modus erreicht man hingegen extrem langsame Anstiegszeiten (wirklich lange Attack-Zeiten werden bei vielen Synthesizer-Konzepten leider vernachlässigt), während man für den „gewöhnlichen“ Mittelbereich einfach bei STANDARD bleibt.
Die LFO-Sektion schließlich bietet eine interessante Querverbindung zu Moog…
Bernie: „Die Oberfläche der LFO-Sektion ist übrigens komplett vom Moog Sonic Six abgeschaut, Ken haben die [LFOs] am besten gefallen.„
Klang und Praxis
Der MacBeth M5 ist ein äußerst unfangreiches und vielseitiges Instrument. Für Standard-Anwendungen sind die 3 VCOs und das 24 dB LowPass-Filter samt Hüllkurven völlig ausreichend. Darüber hinaus wird es aber dann interessant, wenn das 12 dB MultiMode-Filter (LP, HP, BP, Notch) und Besonderheiten wie Ringmodulator, die beiden LFOs, S/H und Stereo-Panning mit ins Spiel kommen.
Dank der vorverdrahteten Modulationsfeatures ist das Erstellen von ungewöhnlichen (Effekt) Sounds am M5 ein ausgesprochener Genuss, zumal die Fader eine bequeme optische Kontrolle des aktuellen Klanggeschehens sowie direkten Eingriff und schnellste Änderungen erlauben. Für exotische Klang-Verschachtelungen und die Einbindung externer Module bzw. Analogsequenzer sind natürlich sämtliche CV-Eingänge nach den Grenzen der eigenen Phantasie (bzw. der vorhandenen technischen Möglichkeiten) zu nutzen. Das Arbeiten / Musizieren macht am MacBeth M5 sehr viel Spaß – dank des satten und vielseitigen analogen Klanges, dank des übersichtlichen Konzepts und zu einem sehr wichtigen Teil dank der guten Hardware.
Wer etwas praktischer orientiert ist, der wird sich bei Interesse eher für die weiß-schwarze Version – den MacBeth M5N – entscheiden (zugegeben ist es ohnehin die einzige noch im Laden erhältliche M5-Version. In wenigen Fällen gibt es aber den originalen schwarz-orangen M5 noch auf Lager, wie das hier von einem Musikhaus zur Verfügung gestellte Modell zeigt). Staub ist jedenfalls beim M5N dank des weißen Untergrundes so gut wie nicht zu sehen, und wenngleich das Gesamtbild vielleicht etwas weniger elegant ist, präsentiert sich das Instrument wohl auch nach vielen Jahren noch sauber und gepflegt. Bei der schwarz-orangen Version – dem M5 – wird Staub hingegen sehr schnell zum optischen Problem, was höchstens durch regelmäßige und gewissenhafte Abdeckung des Instruments (bei Nicht-Verwendung) zu vermeiden ist.
Doch letztlich wäre das nicht ganz wonach das Auge strebt, denn im Reich der analogen Synthesizer ist der MacBeth M5 mit Abstand eines der elegantesten und edelsten Instrumente – und das gehört nun mal präsentiert!
Die folgenden Klangbeispiele wurden mit freundlicher Unterstützung von Ken MacBeth zur Verfügung gestellt. „The Master Sounds below have been produced with 1 or 2 M5N synths, Korg SQ-10 Sequencer and light signal processing.“
Viel Spaß beim Hören…
Bericht & Fotos M5: Theo Bloderer
Weitere Info, Fotos M5N & Music Files: Ken MacBeth
Ergänzungen: Bernd-Michael Land alias Bernie (Aliens-Project)
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Klingt ja sehr musikalisch das Teil, soweit man das bei mp3 beurteilen kann. Ich habe mir auch mal die Demos bei MacBeth und Aliens-Projekt angehört. Klingt beeindruckend! Wenn nur der Preis nicht wäre! ;-)
Den Preis empfinde ich nicht als zu hoch, er ist für das Gebotene eigentlich angemessen. Wenn ich ein vergleichbares System mit einzelnen Modulen zusammenstelle, komme ich, selbst mit einem preiswerten Modularsystem von Synthesizers-Com, in ähnliche Preisregionen. Das nimmt sich nix. Im gesamten semimodularen Bereich gibt es auch nichts, das man dem M5 direkt entgegen setzen könnte. Die passenden Vintage-Synthies, wie ein ARP-2600 oder ein kleines Roland System 700, sind auch keine Schnäppchen.
Gibt es beim M5N gegenüber dem Vorgängermodell, außer der Farbgebung, nicht auch technische Unterschiede? Schade dass dazu nichts geschrieben wurde.
Technisch wurden nur Kleinigkeiten geändert, z. B. das Netzteil. Optisch wurden beim M5N auch andere Faderknöpfe verwendet.
War da nicht auch mal die Rede von Verbesserungen beim Filter-Routing respektive Pegel sowie den Ringmodulatoreingängen? Ich meine, da mal etwas auf der MacBeth Website gelesen zu haben…
Ich habe Ken bereits gemailt. Kann sein, dass er zur Zeit in den USA ist. Wenn Info kommt wird’s nachgetragen…
@Bloderer Danke, sehr nett von Dir!
Die Demos beweisen es mal wieder. Nichts klingt schöner als analoge modulare Synthesizer.. =)
oh, na klar..
dann mach mal nen Blindtest, z.B. mit UHE Zebra. Du hörst das gaanz bestimmt raus . Nee, tust Du nämlich nicht, Du Super-Profi, Du ;-)
analog ist analog ist analog, schalte mal bei zebra die effekte ab. ausser einer überdachten oberfläche bleibt da nur ein öder langweiliger jederzeit mit anderen nativen synths gleicher liga reproduzierbarer sound.
du armer mausschubser, du ;)
… da wäre ich etwas vorsichtig. Mag sein, dass man punkto Audioqualität keinen Unterschied hört. Ob sich allerdings das gleiche „musikalische Ergebnis“ erzielen lässt, ist eine andere Frage. Theoretisch natürlich „ja“, aber in der Praxis ist das Anwählen & Verändern von Presets bzw. die Klangeditierung am Bildschirm (oder via Controller Box) dennoch nicht dasselbe. Bei jedem Musikinstrument sind neben den grundsätzlichen klanglichen Features vor allem die technischen Möglichkeiten für das kreative Ergebnis verantwortlich. In diesem Punkt trägt die „haptisch hochwertige“ Oberfläche des Macbeth M5 deutlich zum musikalischen Endresultat bei.
Klar…wer echte analoge nur von MP3s her kanns auch beurteilen…
Zebra klingt gut für einen Softsynth aber er kann noch nicht mal eine einfache Sägezahnwelle so powervoll wie ein Virus Ti bringen.
Und das höre ich auch im Blindtest. Es gibt einfach zu viele Stümper die ihre Klappe aufreißen können, weil man das Hörvermögen nicht so einfach nachweisen kann, wie andere Fähigkeiten ( z.B. schnell zu rennen ).
Die Fotos machen mich ganz fertig. Was für ein schöner Synthesizer. Traumhaft.
die mp3s sind von der quali echt mies!! macht doch bitte mind. 160kbit!! und nicht 96kbit!! das ist lächerlich…
… stimmt, die Qualität ist nicht sehr hoch. Leider waren sie von Ken MacBeth nur in der vorliegenden Qualität zu erhalten.
Der M5 ist schon mit das Maß der Dinge bei Analogen. Und wer das braucht, spart und gibt dann sein Geld dafür. Das es kaum Geräte auf dem M5 Gebrauchtmarkt gibt,
zeigt, wie zufrieden die stolzen Besitzer sind.
Als Steuerzentrale des Macbeth M5 nutze ich den Minimoog Voyager mit VX-Expander. Diese beiden Synthesizer zusammen, sind eine absolute Traumkombination, da bleiben keine Wünsche mehr offen.
Hier ist noch ein schönes Video wo man den in Mighty Macbeth M5 in Live hört:
http://www.youtube.com/watch?v=57SWJxuGLM4
… das Video zeigt gute Detailaufnahmen des M5. Die Performance sieht zuweilen nach „Electronic Wrestling“ aus. Nur Synthesizer mit Federhall sind würdige Gegner. Bei allen anderen: Nicht zu empfehlen…
Mann, wie brachial! :-O
Grobschlächtig und breitbeinig, passt zur Mentalität der Schwachmaten mit ihren tiefergelegten Autos mit Fuchsschwanz. Klingt auch so. Die eher seriöse Gestaltung des ARP 2600 und dessen feingeistiger Klang sind diesem „Monstrum“ fremd. Für Angeber.
http://www.duw.de
Ich habe das Gerät mal bei Hieber Lindberg in München ausprobieren dürfen. Mir hat die grosszügige Auslegung der Bedienelemente sehr gut gefallen. Gerade im Gegensatz zu den Eurorack-Modularen lässt sich so ein Dickschiff wesentlich angenehmer bedienen.
Der M5 hat mit dem ARP 2600, außer dem semimodularen Konzept, eigentlich nichts gemeinsam. Ken hat lediglich das Design mit der schwarz/orange Farbgebung und die ergonomische Anordnung der Slider in der VCO-Sektion so gut gefallen, das er es in seinem M5 übernehmen wollte. Es gibt auch hunderte von Synthesizern, die sich am Design von Moog orientiert haben. Manche Dinge kann man eben nicht besser machen. Von der klanglichen Seite her, ist der M5 dem 2600er sowieso weit überlegen, ebenso von den Möglichkeiten, das kann man nicht vergleichen. Die vorher erwähnte „seriöse Gestaltung“ des ARP, kann nicht über die popeligen Miniklinken hinwegtrösten, das ist einfach Kinderkrams. Als M5 User weiß ich die Größe zu schätzen, denn dieser Synthie ist, auch mit ein paar Patchkabeln, immer extrem aufgeräumt und übersichtlich. Er wurde von Ken Macbeth aus rein ergonomischen Gründen so designt und ganz sicher nicht, um damit beim Nachbarn anzugeben.
Ich wollte mich eigentlich nicht einmischen, aber dieses Gelaber/Geschreibsel bzgl. der 3,5 mm-Buchsen geht mir langsam auf die Nerven. Jetzt strunze ich mal mit meinem ARP 2600, aber wenn ich über eines bisher nie nachgedacht habe, sind es dessen Buchsen. Die Maschine lässt sich nach all den Jahren im Dunkeln patchen, wenn nicht => Fielmann oder Synthi-Kurs, je nachdem, wo das Problem gelagert ist. Soviel zur Haptik, Klang ist Geschmack!
Mit Minikliniken lässt es sich viel schneller und viel komplexer patchan als mit den grossen Kliniken. Wiard, Cwejman und noch ein paar haben hochqualitative Miniklinken. Die Haptik ist genau so gut, aber man ist eindeutig viel schneller. Gruss, Olivier
Nun ist der ARP 2600 aber nicht gerade ein schicker Kleinwagen. Angesichts des derzeitigen Marktpreises, einhergehend mit der Anfälligkeit die Vintage-Objekten eigen ist, würde ich eher den Vergleich zu einem Jaguar XJ12C ziehen. Ist also ein ARP2600 deshalb etwas für „Angeber“? ;-)
Hätte ich das Geld, würde ich mir den M5 liebend gerne ins Wohnzimmer stellen. (Sieht meine Frau natürlich anders ;-)
Lass‘ Dich doch nicht einschüchtern!
Aber die Optik ist sicher eine Frage des Geschmacks – und darüber lässt sich ja bekanntlich vortrefflich streiten…
… und schon geht der Streit los.
Oder: quod erat demonstrandum.
Wenn Du meinst ‚Es gibt Menschen, die _glauben_ unbedingt…‘, dann stimme ich zu. Seltsame Zeitgenossen. Ich bin auch eher im Fiat 500 Lager zu finden.
Ich fand den M5 nicht unbedingt wegen seinen schieren Ausmassen ‚beindruckend‘, sondern mir kam nur die wie gesagt grosszügige Auslegung der Bedienelemente entgegen. Das nennt man dann Haptik und nimmt viel Geld dafür.
Aber sicher. Keine Baseballschläger hier!
Bei mir ist das Wort ‚Streit‘ auch gar nicht negativ besetzt. Kann sehr fruchtbar und erfrischend sein. Wenn man’s kann…
Wobei ich mir aber ziemlich sicher bin, dass der M5 auch Piccolo (=feingeistig) kann!
Das Gerät ist völlig überteuert und steht in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen. Monophon, nur 2 Lfo’s und der Sound ist nicht so fett wie bei den alten Vintagesynth’s, daher sehr ich in den Neu-analogen keinen Sinn wenn deren Klangschaltung kompakter aufgebaut ist als bei den alten Geräten. Ich hab nie verstanden warum analoge Klangerzeugung so teuer ist, jeder gute Transistorradio/TV von Grundig
ist aufwendiger aufgebaut als die VCO/VCF Schleuder haben aber bei weitem nicht so viel gekostet. Als besitzer der Alesis Fusion und zukünftiger Besitzer der Korg Oasys kann ich über den M5 und seinen sehr
beschränkten Möglichkeiten nur Müde lächeln. Analog in Ehren, aber man kann es auch übertreiben.
Ein aufgeblasener Aldi-PC im Workstation-Gehäuse, läßt sich wohl kaum mit einem liebevoll erstelltem Stück solider Handwerksarbeit vergleichen.
Eine AC-Cobra hat auch kein ABS…
Wieso überteuert?
Stückzahl 100!
Der Vergleich mit einem Grundigradio disqualifiziert Dich dann doch etwas.
Und hat der MM nicht mal 12500DM oder so, gekostet? Da ist mit Sicherheit weniger drin,und die Leute die Ihn bezahlen konnten, haben Ihn gekauft. Warum also diese ganze Diskussion? Niemand wird gezwungen, Ihn sich in sein Studio/Wohnzimmer zu stellen.
Übrigens soll, soweit ich das aus einschlägiger Literatur mitbekommen habe, der MM auch wegen seines guten haptischen Aufbau und der Verwendung von recht guten Schaltern und Poties beliebt gewesen sein, und ein Vorbild für viele andere Synthies…..
Gruß
Ich glaube die Preise kommen durch die geringen Stückzahlen, Handarbeit und Mini-Firmen zustande.
Ich konnte seinerzeit den M5 auf der Messe bestaunen und Ken McBeth erlaubte ohne weiteres das Herumschrauben an der Kiste. Ich habe einiges an Synths, sowohl alte Analoge als auch modernes Zeugs. Was der M5 bietet, ist mit keinem zu vergleichen. Alles sehr hochwertig, super-ergonomisch und hinzu kommt ein Sound, den weder ein UHE Zebra, noch Korg Tischhupen reproduzieren können. Das ist einfach nur phatt. Der M5 ist eine Wertanlage, was kriegt ihr heute für Eure Oasis‘, M5’s usw. ?
Über den Preis lässt sich vermutlich streiten (ein Jaguar ist auch überteuert..), aber wenn man mit seinen japanischen Billigsynths zufrieden ist, ist doch alles klar, oder? Für mich ist der M5 ein Meilenstein des Synthesizerbaus, einfach nur ein Hammerteil!
Btw, weiss jemand, was eigentlich aus den Plänen McBeth’s bzgl. eines analogen Stepsequencers (a la ARP Sequencer) wurde?
Die Sounds des M5 sind altbacken und dem Vertrauen stark behaftet, kein Vergleich
mit aktuelle Workstations. Der AL-1 in der Oasys kann FM,Sync,Ringmod und Filtermorph simultan erzeugen bei gleichzeitiger Modulation von Drive und Lowboost, dazu ein Mixer mit dem man bestimmen kann wohin die Signale von Osc1/2/Sub Rinmod und Noise( zu den Filter 1 oder 2 )geroutet werden, das Panning am Filtereingang lässt sich modulieren. Die Hüllkurven sind so schnell wie bei echten Analogen, die Modulationen können sehr organisch klingen bei entsprechender Programierung, und in den Höhen löst der Al-1 sehr fein auf,keine Bandlimitierung. Das man bis zu 12 Inserteffekten dranschalten kann und die Effektparameter sich dymanisch steuern lassen, sei nur nebenbei bemerkt, und das alles
polyphon. Im Unisono-Modus klingt der Al-1 so fett wie große Modularsysteme.Ich denke mal ein Realitycheck eurer
Seits wäre jetzt mal angebracht.
Also Mädels nun muß ich auch wiedermal senfen
;-)
Ich beschäftige mich sehr viel mit Klang, mich interessieren quasi alle „Maschinen“ vom M5 bis hin zum Oasis. Witzig das hier aufgezählt wird was eine VA vom Schlage AL1 so alles drauf hat- im Vergleich zum M5.
Also, ich will das jetzt mal so ausdrücken:
Selbst wenn man theoretisch exakt den M5 digital nachbildet, diesen mit ordentlichen DAConvertern bestückt und dann A/B Vergleiche hört, liegen zwischen den „theoretisch gleichen Klängen“ W E L T E N !!!!! Das ist eben so. Nehmt es einfach hin, auch wenn ihr es nicht wahr haben wollt.
Wenn ein M5 pfeift, dann schmatzt das. Wenn ein AL1 pfeift, dann klatzt das. Punkt. ;-) Tschööö
RZ
Was ich also damit sagen will, für den Al-1 ist es einfacher die Sounds des M5 zu reproduzieren, als der M5 die Sounds des Al-1, weil der Kiste einfach bestimmte Features fehlen.
Der M5 kann den Oasys nicht ersetzen und das will er auch garnicht. Man sollte Äpfel nicht mit Birnen vergleichen, denn noch unterschidlicher können zwei Klangerzeuger ja eigentlich garnicht sein.
Sämtliche Emulationen, und seien sie auch noch so gut, können klanglich, bezüglich Druck und Wärme (derzeit) einen real analogen Synthesizer nicht erreichen, wenn auch die Differenzen immer kleiner werden. Ich möchte hier auch nicht eine Diskussion um real analog vs. virtuell analog anheizen- Jeder hier, der ein paar funktionierende Ohren hat, weiß was besser klingt.
Wer sich den Spezialisten M5 anschaffen möchte, wird das Grand-Piano vom Oasys ganz sicher nicht vermissen.
Der AL-1 kann man nicht mit VST-Plugins vergleichen, da auf der
Oasys hochoptimierte Software läuft die Hardware-nahe programmiert wurde.
Aber Ok, Ken macbeth hat damit Mut bewiesen ein solches Instrument auf dem Markt zu bringen, aber bei dem Preis???
Billiger geht´s nun mal micht. Eine China-Geige kannst du in der Bucht für 60,- Euronen schießen, dadurch werden Profiinstrumente auch nicht obsolet. Und warum, um alles in der Welt, sollte man mit nem M5 überhaupt auf die Idee kommen AL-1 zu emulieren?!
Du bist nicht die Zielgruppe, also spar dir einfach die Frage nach Sinn und Zweck. Du wirst keinen Nutzen aus der Antwort ziehen.
Freuen wir uns doch nur darüber (Hallo Dirk Matten), dass es noch Leute gibt, die sowas bauen und dabei auch ein wirtschaftliches Risiko eingehen. Es steht jedem frei das gut oder schlecht zu finden. Und ob es so toll ist, in Zukunft nur noch Fiat 500, Smart und … auf unseren Straßen zu sehen, auch darüber läßt sich trefflich reden.
Da spricht der Hedonist aus dir, aber du hast völlig recht. :)
Schön ausgedrückt und korrekt:Für Alle: (aus Wikipedia)Hedonismus in der altgriechischen PhilosophieAls Begründer des Hedonismus gilt der altgriechische Philosoph Aristipp, ein Schüler des Sokrates. Ausgangspunkt seiner ethischen Lehren ist das von Lust- oder Unlustgefühlen bedingte individuelle Wohlergehen. Genussfähigkeit ist das höchste Glück des Menschen, dergestalt ist sie mit der Tugend identisch. Wirkliche und dauernde Genussfähigkeit ist nur dem Weisen beschieden, insofern er seinen Lustempfindungen nicht blindlings folgt, sondern kraft seiner Weisheit über sie zu herrschen vermag. Mit hedonistischen Zügen durchsetzt waren ferner die ethischen Anschauungen des altgriechischen Materialismus (siehe Demokrit, Epikur, Epikureismus, Kyrenaiker).
Es gibt schon aktuelle Konkurrenz (wenn auch ohne Federhall). Cwejman S1 MK2. Hier fände ich einen Vergleich gut. Müsste ich, würde ich mich im Moment für den S1 entscheiden. Fürs Studio. Der M5 käme ins Wohnzimmer, fürs Studio ist das Ding zu gross.
Im nächsten Leben baue ich das Ding zum halben Preis. ;-)
In diesem Leben habe ich selten besseres gehört. Fantastische Maschine !
Im nächsten Leben baue ich das Ding für den halben Preis. ;-)
In diesem Leben habe ich selten etwas Besseres gehört. Fantastische Maschine!
Entstamme noch der Generation „Plattenspieler“ und erlaube mir daher diesen Kommentar. Ich habe den ARP2600 live in concert gehört. Ein unglaubliches Stück Arbeit was Ken Mac Beth hier abgeliefert hat!