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Test: Kodamo Mask 1, Digtal-Synthesizer

Digital-Synthesizer mit Bitmask-Synthese

11. Mai 2024
Im Test der Kodamo Mask1, Synthesizer

Im Test der Kodamo Mask 1 Synthesizer

Der Kodamo Mask 1 Synthesizer erzeugt seine Klänge mit der Bitmask-Synthese, zumindest bezeichnet diese so der französische Hersteller Kodamo, der vor allem durch sein erstes kommerziellen Produkt bekannt wurde, dem Kodamo EssenceFM Synthesizer, der für mich die sehr sperrige FM Synthese nicht zuletzt durch ein 7 Zoll Multitouch Farbdisplay angreif- und begreifbar gemacht.

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Der neue ebenfalls voll digitale Kodamo Mask 1 Synthesizer ist ebenfalls ein sehr innovatives Gerät mit einer sehr rau und direkt klingenden neuartigen Bitmask–Synthese und einer komplett konträren Bedienphilosophie – der Musiker soll mit möglichst wenigen direkt auf oberster Ebene erreichbaren Parametern interagieren. Die maximal 12 Stimmen zu je 2 Bitmask Oszillatoren können dabei bis zu 4-fach multitimbral auf einer 61 Tasten fullsize Fatar-Tastatur gespielt werden. Ein Looper, Arpegiator und digitale Effekte runden das Angebot ab.

Hardware und Haptik des Kodamo Mask 1

Kodamo Mask1 Synthesizer linkes Bedienpanel

Der Kodamo Mask 1 kommt in einem sehr wuchtigen Karton und ist gut mit Schaumstoffseitenteilen geschützt. Das aus der Verpackung geschälte Gerät hat ein wertiges und stabiles Metallgehäuse und lässt sich über die zwei griffigen Plastikseitenteile gut heben und transportieren, die Konstruktion ist hochwertig und absolut road-tauglich.

Kodamo Mask1 Synthesizer Potis, Display und Druckknöpfe

Über der 61 Tasten Fatar Tastatur, die die volle Breite des Gerätes einnimmt, sitzen alle Bedienelemente. Da sind linker Hand zunächst einmal ein Pitchbend- und ein Modulationsrad aus stabilem Plastik. Daneben mit einigem Abstand ein großes Volume-Poti und 23 bereits im Kodamo EssenceFM verbaute, hinterleuchtete, leicht opake quadratische Taster mit einem relativ geringen Druckwiderstand. Zur Parametereingabe dient ein weiteres Potentiometer, alternativ können mit zwei über dem Poti positionierten Tastern Parameter angepasst werden. Neben der Hinterleuchtung der Taster mittels LEDs ist ein 4-stelliges 7-Segment-Display die einzige optische Informationsquelle für den Musiker.

Kodamo Mask1 Synthesizer Wellenformen

Rechts neben dem Bedienfeld sind als 80er-Jahre Zitat noch Mask-Schwingungsformen und ein Sound-Flow-Diagramm aufgedruckt. Dabei ist der Aufdruck der Masks nicht mehr tagesaktuell, denn mit dem neuesten Firmware-Update hat sich die Anzahl erfreulicher Weise von 256 auf 512 verdoppelt.

Anschlüsse des Kodamo Mask 1 Synthesizers

Kodamo Mask1 Synthesizer Anschlüsse links

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Auf der Rückseite befinden sich ein Output L/R im Format Klinke symmetrisch 6,3 mm sowie ein Headphone-Out in Stereoklinke 6,3 mm und eine Buchse für ein Sustain-Pedal. MIDI-Verbindungen gibt es über USB sowie als klassische DIN-Buchsen.

Kodamo Mask1 Synthesizer Anschlüsse rechts

Die Stromversorgung erfolgt über ein externes Netzteil, die Buchse verfügt über keine Zugentlastung.

Die Bitmask-Synthese des Mask 1

Bitmasking ist ein Begriff beziehungsweise eine Technik in der elektronischen Datenverarbeitung. Teile der gesamten Information werden dabei durch mathematische Operationen verändert. So funktioniert auch die Synthese im Kodamo Mask 1. Die Oszillatoren 1 und 2 weisen zunächst klassische Sinusschwingungen auf, diese werden in Einzelteile zerlegt und je nach gewählter Bitmask werden diese Schwingungsformfragmente gespiegelt, wiederholt, verstärkt, abgesenkt oder stummgeschaltet. Daraus ergeben sich Spektren, die von klassischen Schwingungsformen wie Dreieck, Rechteck und Pulse über komplexe Gebilde mit Sub-Patterns und fraktalen Formen auch an klassische PPG Sounds erinnern.

Kodamo Mask1 Synthesizer Synthese

Der Grundcharakter ist dabei rau, wuchtig und druckvoll. Die Oszillatoren des Kodamo Mask 1 können dabei in 120 Halbtönen über 10 Oktaven verstimmt werden, was extreme Ergebnisse mit teilweise durchaus markanten Artefakten ermöglicht. Zur Manipulation der Tonhöhe und der Intensität der Maskierungen stehen jeweils eigene Delta-Hüllkurven (Decay, Sustain, Release) mit Loop-Möglichkeit zur Verfügung, für die Lautstärke der Oszillatoren ist jeweils eine ADSR-Hüllkurve vorhanden. Als dritter Oszillator, ebenfalls mit ADSR-Hüllkurve, ist ein Sample- and Noisegenerator an Bord.

Kodamo Mask1 Synthesizer Klangstruktur

Die zwei Oszillatoren und das Signal des Rauschgenerators werden gemäß Signalpfad in das Filter des Mask 1 geführt. Seit dem Update auf OS 3.4. ist ein zweites Filter mit 12 dB Flankensteilheit dazu gekommen, das zusätzlich zu dem ersten Filter als Hoch- oder Tiefpassfilter mit fester Frequenz eingesetzt oder mit dem ersten Filter zu einem 24 dB Filter kombiniert werden kann.

Als Modulationsquellen sind im Mask 1 zwei bipolare LFOs an Bord, die für beide Oszillatoren gemeinsam oder für jeden Oszillator getrennt Frequenz, Lautstärke, Mask und Panorama sowie Filter-Cutoff, Noise-Volume und Frequenz sowie die Effekttypen und die Effektbalance modulieren können.

Kodamo Mask1 Synthesizer Envelopes

Die möglichen Schwingungsformen sind dabei neben Sinus, Rechteck, Sägezahn Up/Down auch Steps, Half Sinus und Random/Noise.

Abgerundet wird die Klangerzeugung durch zwei digitale Effekte, wobei in Effektslot 1 Chorus, Distortion , Bitcrusher und Ringmodulation gewählt werden können, in Effektslot 2 Delay, Reverb und Distortion.

Spielhilfen und Keyboard-Modes

Kodamo sieht den Mask 1 als Synthesizer, der live gespielt werden soll. Da sind natürlich die Möglichkeiten der Spielhilfen von Interesse. Zunächst ist da einmal ein Arpeggiator an Bord, der ausgesprochen umfangreich ausgefallen ist. Satte 26 Types bzw. Patterns sind wählbar, darunter auch sehr interessantes wie Random über bis zu 3 Oktaven oder Chord-Intervalle minor, major, sus2, sus4 und 7th über eine oder zwei Oktaven.

Kodamo Mask1 Synthesizer diagonal Komplettansicht

Sehr spannend sind auch die verschiedenen Keyboard-Modes, mit denen der Mask 1 gespielt werden kann. Neben Standards wie Poly-Mono- oder paraphonen Playmodes sind auch außergewöhnliche Modes wie z. B. SLUR (mehr als 2 Halbtöne entfernt legato gespielte Noten werden nicht neu getriggert, sondern „slurred“ – also undeutlich – auf den korrekten Pitch gebogen), MONO PORTA, MOLY (ein hybrider Poly-Mono-Mode), PARA SLUR (eine Kombination aus Paraphonic und Slurred Mode) sowie MONO und POLY RETRIGGER abrufbar. Die Wirkungsweise dieser Modes kann man schlecht beschreiben, das muss man einfach selbst gespielt haben, aber man kann es so zusammenfassen: Dank der hervorragenden Fatar Tastatur, die sehr gut an den jeweiligen Spielstil angepasst werden kann, und den vielen Play-Modes, ist der Kodamo Mask 1 ein sehr ausdrucksstarkes Instrument.

Der Kodamo Mask 1 in der Praxis

Die Bedienoberfläche des Mask 1 ist auf direkte Bedienung ausgelegt. Für jeden Synthesebaustein gibt es einen eigenen Taster. Durch den ersten Druck wird die Parametergruppe (OSC1, OSC2, NOISE, FILTER usw.) ausgewählt. Jeder weitere Druck auf den Taster führt zum nächsten Parameter, der dann mit dem Data-Knob oder den Plus/Minus-Tastern editiert werden kann. Drückt man den Envelope-Button und z. B. den Oszillator 1 Button, wird die zugehörige ADSR-Lautstärkehüllkurve aufgerufen. Hinter jedem nun hinterleuchteten Buttons liegen dann Attack, Decay, Sustain, Release – nach erneutem Druck auf die jetzt zugeordneten Taster, kann dann editiert werden.

Kodamo Mask1 Synthesizer vor düsteren Klangwolken

Dieses Bedienkonzept ist zunächst gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber nach kurzer Einarbeitung auch einhändig sehr gut. Es entwickelt sich eine sehr direkte Interaktion, die meiner Meinung nach zu der ebenfalls sehr direkt klingenden Synthese gut passt. Es gibt keinen doppelten Boden, keine verschachtelten Untermenüs, kein großes graphikfähiges Display, das ablenkt, sondern stets nur den einen Parameter im Fokus. Wer mit dieser Arbeitsweise Probleme hat und gerne viele Fader und Knöpfe gleichzeitig im Blick und unter den Fingern hat, wird mit dem Mask 1 und seiner Bedienphilosophie zu kämpfen haben. Abhilfe schafft hier ein externer MIODI-Controller. Die MIDI-Implementation  über CC ist sehr umfangreich, auch eine Automation der Synthese über die DAW ist damit gut umsetzbar.

Kodamo Mask1 Synthesizer Mod-Wheels

Mir persönlich ist auch ein graphikfähiges Display nicht wirklich abgegangen, dank Laufschrift war die Information über das  LED-Segment-Display ausreichend. Andererseits wäre ein kleines graphikfähiges OLED als Oszilloskop zur Visualisierung der Wirkungsweise der Masks direkt am Gerät schon schön gewesen.

Der Klang des Digital-Synthesizers

Kommen wir somit final zum Klang des Kodamo Mask 1. Der Klang hat Character, ist druckvoll und rau, er setzt sich im Kontext durch. Auch macht es Spaß, den Klang beim Durchscrollen durch die immerhin 512 Bitmasks teilweise radikal zu verändern und auch mit der Stimmung zu experimentieren. Gerade bei tiefen Oktavlagen entstehen interessante rhythmische Klanggebilde, teilweise mit Artefakten. Gut gelingt auch Verzerrtes, von dezent bis brachial.

Kodamo Mask1 Synthesizer mit Mask-Synthese

Bei normaler Standard-Studiokost sind Bässe, Solosounds und analoge Bläsersounds Stärken des Kodamo Mask 1. Dabei lohnt es sich gerade bei monophonem Spiel mit den Keyboard Modes zu experimentieren, man erzielt dabei Ergebnisse, die so mit keinem anderen Synthesizer zu erzielen sind.

Der Kodamo Mask 1 ist ein klanglich vielseitiger Synthesizer, der vor allem eines will – gespielt werden. Synthese und Tastatur sind sehr gut aufeinander abgestimmt und bilden eine Einheit. Direkt mit Audio aufgenommene Tracks gelingen damit sehr gut. Wer den Klang sezieren und alles über MIDI-CC im Detail editieren und kontrollieren will, kann das natürlich auch, aber es macht bei weitem nicht so viel Spaß.

Meine Empfehlung – unbedingt anspielen.

Der Kodamo Mask 1 on YouTube

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Fazit

Nach dem erfolgreichen Essence FM-Synthesizer stellt die französische Boutique-Synthesizerschmiede mit dem Kodamo Mask 1 erneut einen spannenden Synthesizer abseits des Mainstreams vor. Die innovative Mask-Synthese ist in einem roadtauglichen Gehäuse mit hochwertiger Fatar-Tastatur verpackt und kann dank des guten Formfaktors schnell einmal zur Jam-Session mitgenommen werden und setzt sich dank des druckvollen Sounds im Bandkontext durch, aber auch im Studio macht der Mask 1 eine gute Figur und bringt neue Klangfarben in die Produktion. Er ist ein Instrument, das seine Stärken in der direkten Interaktion offenbart. Der Kodamo Mask 1 will live gespielt werden und macht da einfach Spaß.

Plus

  • Bitmask-Synthese
  • robustes Gehäuse mit gutem Formfaktor
  • gut zur Synthese abgestimmte Tastatur mit spannenden Spielmodis
  • durchsetzungsfähiger Klang

Minus

  • spontane Anpassung mehrerer Parameter nur mit externen Controllern möglich

Preis

  • 2.290,- Euro
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Kodamo Mask1
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(2)
Kodamo Essence FM MKII
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(13)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Atarikid AHU

    Der Synth klingt wunderbar, aber das ist doch nichts was man nicht auch mit einem handelsüblichen Wavetable-Synthesizer hinbekäme, oder täusch ich mich da?

    • Profilbild
      Synchead AHU

      @Atarikid Wahrscheinlich hast du recht. So wie ich die technische Beschreibung hier verstehe handelt es sich bei den Bit Masks um Look up Tables und ist damit den wavetables seeehr ähnlich

  2. Profilbild
    Faro

    Erinnert mich irgendwie an die guten alten Roland Juno’s, wo man sofort auf alle Parameter zugriff hatte. Da ich absoluter Hardwarefan bin, freut es mich, dass dieses Prinzip wieder aufgegriffen wird. Soundlich sehe ich hier viele interessante und moderne möglichkeiten.

  3. Profilbild
    exitLaub

    Klingt ja schon gut, kann man nicht meckern.

    Aber, für einen Synth, den man spielen soll, fehlen mir ein paar Spielhilfen. Also 1-2 Pedalanschlüsse, evtl. ein Ribbon und noch vielleicht so vier Performance-Encoder.

    Den Preis sehe ich leicht problematisch. Für das gleiche Geld bekommt man z.B. einen Summit, der durchaus auch in diesen Klanggefilden wildern kann.

    • Profilbild
      Mac Abre

      @exitLaub Yip, und der Summit ist sogar 200 € Billiger. Zudem hat er VCAs und VCFs und ultrahochauflösende Oszillatoren. Nichtsdestotrotz scheint mir die Bitmasksynthese ziemlich interessant zu sein.

  4. Profilbild
    janschneider

    Kann mir nicht helfen, wenn ich “data-knob” und “Plus/Minus-Taster” lese, bekomme ich Pickel.
    Mag daran liegen, dass ich mir mal vor knapp dreissig Jahren einen Roland XP50 gebraucht gekauft habe, ohne überhaupt was von Synthesizern zu wissen. Irgendwann habe ich dann auch mal mit hilfe des Handbuchs versucht, Sounds zumindest zu editieren, mittels, genau, Data Entry Knob, Plus-Minus-Taster und zwei Zeilen LCD. Man sagt ja, “no pain no gain”, war aber auch “no fun” 😬

    • Profilbild
      Faro

      @janschneider Bei mir fängt es dann an zu Kribbeln. 😀
      Ich habe von gut 25 Jahren noch Songs in einem Roland MV-30 Studio-M editiert. (Copy Track 1-4 von Takt 32 bis Takt 42 4X an Takt 43…….) 😜 Danach dann den Timecode auf Spur 8 der Bandmaschine überspielt.
      Oh…. wenn ich daran noch zurückdenke. Aber wir hatten Spaß dabei und Hits sind so auch entstanden. Beim Schreiben kommen gerade die Erinnerungen, was wir alles aus einem JV-2080, Emu-Orbit und einen Quasimidi Quasar rausholten. Wahnsinn! Belohnt wurden dann diese Produktionen mit einer „Viva on School Tour“ mit meinem ersten Danceprojekt. Mann, was waren das für geile Zeiten!!!

    • Profilbild
      ctrotzkowski

      @janschneider Es gab damals wie heute gute und schlechte Bedienkonzepte für digitale Feature-Monster, und beide mit Data Knob.

      Habe in den 90ern die digitalen Parameter-Eingabemöglichkeiten meines Yamaha SY77 geliebt, während ich den ungefähr gleichzeitig erworbenen Drumcomputer Roland TD-7 für seine Bedienstruktur gehaßt habe. Natürlich hinkt der Vergleich, und mancher mag es andersherum gesehen haben.

      Aber die Tastenwelt bietet ja beides, die echten Synthesizer, welche digital und analog zumeist viel Detailwissen einfordern, und Digitalpianos / Preset-Rompler, die wenige Knöpfe für wenig Beeinflussung haben.

    • Profilbild
      Mac Abre

      @janschneider Ich habe mit einem Korg DW-6000 angefangen. Zwei Displays mit je zwei Siebensegment-Ziffern waren alles, was man hatte. Parameter mussten per Nummernblock ausgewählt und per Fader editiert werden. Später hatte ich andere Synthesizer mit ähnlichen Oberflächen. Für mich war das nie ein Problem. Menüs durchsteppen finde ich eher interessant als nervig, da man so wirklich alle Parameter eines Synths erlernen kann und nicht nur das, was auf der Oberfläche direkt editierbar ist. Ich hätte keine Probleme mit einem Synth, der zwei Paare Plus-Minus-Taster hat, eins um zwischen den Parametern zu blättern und eins um den Parameterwert zu verändern.

  5. Profilbild
    Tai AHU

    Mir fällt wieder mal auf, wie sehr Klangbeispiele von den Skills der Tester abhängen. Bezieht sich jetzt nicht nur auf dich, toneup. Ich höre es mir an und kann nicht einschätzen, wie weit der jeweilige Tester oder Testerin in die Möglichkeiten des Instruments abgetaucht ist. Nach dem Motto: ist das alles? Klingt das so gut/schlecht, weil er oder sie so spielt? Ich glaube, dass eigene Tests vor dem Kauf sehr sinnvoll sind.

    Zum Instrument selbst: könnte natürlich sein, dass ihr alle mehr oder besser hört als ich. Mir kommt es so vor, als könnte ich diese Sounds mit fast jedem Synth hinbekommen, die winzigen Unterschiede könnten mich nicht zum Kauf bringen. Viel mehr zählt, dass ich glaubte Parameteranwahl und dann Dati inc/dec hätte wir hinter uns. Dazu noch mit Minimaldisplay. Für mich käme das nicht in Frage. Ausser ich hätte noch kein Keyboard, denn die Tastatur scheint gut zu sein.

    • Profilbild
      paolostylo

      @Tai „Mir kommt es so vor, als könnte ich diese Sounds mit fast jedem Synth hinbekommen, die winzigen Unterschiede könnten mich nicht zum Kauf bringen.“ Dem stimme ich absolut zu. Ich mache zwar sowieso alles „In the Box“, aber trotzdem habe ich mir neben den Klangbeispielen auch weitere Videos im Netz dazu angehört. Klingt alles gut und völlig ok, aber vom Hocker reißt es einen dabei nicht…

    • Profilbild
      mudi2000

      @Tai Vor allem auch, wenn man sich den Preis anschaut und sieht, was Modal Electronics Synthesizer, Hydrasynth Deluxe oder selbst der Novation Summit kosten, oder auch Sequential, usw. Verstehe nicht, warum man sich diese Bedienung für den Preis antun will. Dann lieber in the box.

  6. Profilbild
    PaulusS

    Als junger Mensch wäre mir vieles egal gewesen. Hauptsache das Instrument war für mich nutzbar.
    Ich hatte auch „nur“ die relativ bezahlbaren Synthesizer, weil ich mir keine großen leisten konnte.
    Wenn mich ein Gerät angesprochen hat, dann habe ich es genutzt. Mit den bezahlbaren Oberheims bin ich bspw. nie warm geworden. Ein abgespeckter Sequential Multi-Trak hat mir wiederum gefallen. Warum auch immer. Auch die einfachen Junos waren toll.

    Um Musik machen zu können, habe ich sogar an den kleinsten und kryptischsten Displays der Musikgeschichte herum-gesteppt. Nur, um meine Ideen aufzeichnen zu können.

    Jedenfalls ist der Kadomo Mark 1 ein wunderbar klingender Digital-Synthesizer.
    Auch das Design sagt mir persönlich zu.

  7. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Klingt einfach gut und ist vielseitig bei den Ergebnissen. Den Eindruck habe ich auch! Weitere Spielhilfen? Ja! Wäre aufgrund der Tipptastenbedienung und Größe schön gewesen. Z.B. Ein bis zwei Ribbon-Controller hätte dem gut gestanden. War wohl im Konzept nicht vorgesehen. Dies und die weiße Farbe machen es mir schwer, endgültig zuzuschlagen. Nichtsdestotrotz ist der Klang neu, frisch, vielseitig und anders. Im Arrangement sicherlich eine gute Figur, genreunabhängig. Neue Klänge braucht das Land anstatt die hundertste Vintage Aufarbeitung (auch wenn es schön ist). Aufgrund der Polyphonie, Stimmstabilität und erfrischenden Klängen habe ich nichts gegen digitale Synthesizer. Beides: analog und digital hat seine Daseinsberechtigung meiner Meinung nach. Schönes Gerät!

  8. Profilbild
    SynthNerd AHU

    Klingt das, was ich in den Videos höre in meinen Ohren interessant? – ja.
    Ist da was dabei, das ein massives „Habenwollen“ bei mir auslöst? – bis jetzt nicht.
    Habe ich noch Platz für ein zusätzliches Gerät mit 61er Tastatur? – nein.
    Will ich dafür über 2k € ausgeben? – eher nicht.
    Werde ich dieses Gerät auf der SuperBooth oder wo auch immer antesten wollen? – immer gerne.
    Und dann kann ich darüber nochmal nachdenken – das verpflichtet zu nix :-)

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @SynthNerd Diese Schlichheit des Mask 1 überzeugt mich immer mehr. Auch gerade entdeckt: Split,- u. Layer. Wunderbar! Der Preis ist gefühlt ein wenig too much. Aber mal sehen.

      • Profilbild
        SynthNerd AHU

        @Filterpad Ja, Split- und Layer-Mode sind fein. Die sollten bei digitaler Klangerzeugung in der Preisklasse aber mittlerweile selbstverständlich sein. Letztendlich ist es ja nur einmaliger Aufwand bei der Programmierung der Software, wenn ich mal unterstellen darf, dass heutige Prozessoren allemal schnell genug dafür sind. Der gute alte Studiologic Sledge ist seit Software Version 2.0 auch bitimbral, bringt FATAR Qualität der Tastatur gleich mit und kostet aktuell um die 700…800€. Die Oberfläche ist da aber vom gegenteiligen Konzept: (nahezu) one knob – one function (außer bei den drei LFOs).

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich hatte den Bitmask gekauft und musste ihn nach 3 Tagen wieder gehen lassen, was überhaupt nicht meine Absicht war. Die optische wie haptische Anmutung, d.h. Verarbeitung und Spielbarkeit, sind hervorragend. Und auch das Bedienkonzept ist gut umgesetzt worden, im Sinne „reduce to the max“.

    Klanglich ist der Bitmask auch sehr gut, aber…. der Synth hat leider überhaupt kein soundtechnisches Eigenständigkeitsmerkmal. Das, was er liefert, bekommt man so auch schnell mit anderen Synths auf dem Markt gestemmt, inkl. DAW Plugins, die hier durchaus im Wettbewerb stehen, aufgrund des im wahrsten Sinne des Wortes flachen Bedienkonzepts des Bitmask.

    Ich hätte ihn gerne behalten, auch weil er so wenig Platz wegnimmt auf dem Studiotisch. Aber dann hätte der Bitmask sein Leben als Luxus- Einspiel Keyboard meiner DAW fristen müssen. Dafür ist er dann doch zu schade und auch zu teuer.

    • Profilbild
      Allthatsynth

      Luxus-Einspiel-Keyboard, das trifft genau meine Befürchtung. Optisch, klanglich und haptisch trifft das Teil bei mir voll in‘s schwarze.
      Es ist aber nicht eigenständig genug um den aufgerufenen Preis zu rechtfertigen. Ich bin im Allgemeinen nicht so preissensibel aber hier habe ich doch Bedenken.
      Das Bedienkonzept bereitet mir keine Schmerzen, schliesslich bin ich mit dem Kawai K4 aufgewachsen.
      Aber ich möchte wirklich keinen Synthesizer haben, bei dem die LFO‘s und die Delay‘s nicht zur Midi clock synchronisierbar sind. Schön, dass es der Arpeggiator mittlerweile ist, vielleicht folgt der Rest ja noch.
      Ich muss wirklich mal selber das Gerät testen. Leider kann ich nicht zu SB nach Berlin kommen…nutzt ohnehin nichts Kodamo ist gar nicht angemeldet.
      Es widerstrebt mir so sehr, etwas bei Thomann zu bestellen und es dann zurück zu geben 😓

  10. Profilbild
    Flowwater AHU

    Erinnert von der Synthese-Engine her an »Waverazor« (Software/PlugIn, siehe hier). Hört sich für meine Ohren aber an wie gute alte Roland/Yamaha-Synthesizer.

    Irgend was ist da komisch mit die »Mask«-Synthese. Ich habe mir das Manual herunter geladen und ein wenig studiert. Ja, die LFOs können die Masks beeinflussen. Was die dort genau machen … hm?! Und, ja, es gibt für jeden der beiden Oszillator eine eigene »Delta«-Envelope (∆-type), welche ebenfalls die Mask beeinflusst. Auch hier: Was genau … hm?!

    Die Mask eines Oszillators ist ohne Modulation erst einmal nix weiteres als die Wahl der Wellenform. Das können der »Roland System-8« und der »Nord Lead A1« auch, nur nennen sie es nicht so. Die Frage bleibt also, ob man die Mask selber noch modulieren kann, oder ob da die Maske nur umgeschaltet wird.

    Für mich klingt der Synthesizer so, als würde die Wellenform statisch bleiben und die restliche Synthese den Klang formen. Also wie bei jeder anderen subtraktiven Synthese auch. Das wäre für mich verschenktes Potential. Für mich gibt es auch zu wenige LFOs (sogar der »Rev-2« von Sequential hat mehr).

    Auf der anderen Seite kann ich es nur begrüßen, dass mal wieder was Versucht wird. Da das ein digitaler Synthesizer ist, sind Tür und Tor für kommende Erweiterungen geöffnet.

  11. Profilbild
    exitLaub

    Oder mal anders formuliert:
    Würde der Synth etwas kerniger klingen, könnte er eine modernere Version des DW8000 sein.

    • Profilbild
      SynthNerd AHU

      @exitLaub Dem DW-8000 sagt man nach, er hätte Dank seiner analogen Filter einen warmen weichen Sound erzeugen können – das wäre dann nicht unbedingt kerniger – aber ich will meinen Hang zur Besserwisserei nicht übertreiben – ich hatte diesen interessanten KORG leider noch nie in Gebrauch.

      • Profilbild
        Tai AHU

        @SynthNerd Mich liess er in Zeiten digital only aufhorchen. Spielte ihn und war beeindruckt. Im Gegensatz zu JX8P oder Änhlichem

  12. Profilbild
    Round Robin AHU

    Ich denke, dass man mit einem Hydrasynth Deluxe besser fährt. Der Hydrasynth hat MPE, viele Spielhilfen, 16 Stimmen, Split Mode, Polyphoner Aftertouch, CV Gate und vieles mehr. Klingt hervorragend und ist extrem gut editierbar. Klanglich deckt der auch alles ab, was Mask1 so liefert. Und kostet 600 Euro weniger. Nicht falsch verstehen, ist nur meine Meinung.

    https://www.amazona.de/superbooth-21-asm-hydrasynth-deluxe/

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