Der Matrix Mischer
Ein weiteres schönes Feature in der Mastersektion ist der MATRIX Mischer.
Alle auf die Gruppen gerouteten Signale können hier gemeinsam mit dem Main-Mix nochmals individuell abgemischt und über die rückseitigen Buchsen abgenommen werden, ohne den Main Mix zu verändern.
Der Matrix Mischer ist zweifach ausgelegt und kann auf Wunsch entweder eine Stereo-Mischung oder zwei unabhängige Mono-Mischungen generieren.
Kopfhörer und Talk-Back Sektion
Über diese Regler stellen Sie die Lautstärke ein für Ihre Kopfhörermischung ein, aber auch die Lautstärke der Monitore im Studio, die Lautstärke der Solo-Funktion sowie die Lautstärke für das Talkback-Mikrofon. Außerdem legen Sie in dieser Sektion auch fest, an welche Ausgänge Sie das Signal des Talkback Mikrofons senden. Zur Auswahl stehen der Main-Ausgang sowie die 6 Aux Ausgänge.
Gleich links darunter ist sehr übersichtlich das Feld mit allen 6 Master-Auxreglern angeordnet. Mit den daneben liegenden Knöpfen wählen Sie, ob die Signale PRE oder POST Fader abgenommen werden und können diese hier auf Wunsch auch komplett stummschalten.
Rechts davon regeln Sie die Lautstärke der STEREO Returns. Diese beiden Sektionen liegen hier bewusst nah beieinander, da diese sich z.B. bei der Einbindung eines externen Effektgerätes auch gegenseitig beeinflussen. Über Aux 1/2 könnte z.B. ein Halleffekt gespeist werden. Das bearbeitete Signal mit Halleffekt würde schließlich aus dem Effektgerät über die STEREO RETURNS zurück in den Mischer geschickt.
Wie laut nun der Hallanteil im Mix zu hören sein würde, stellt man mit diesen Reglern ein.
Etwas tricky dabei ist, dass auch das bearbeitete Signal am Eingang der STEREO RETURNS wieder auf die Aux-Wege geschickt werden kann, um z.B. durch ein weiteres Effektgerät bearbeitet zu werden. Im Zweifelsfall aber lieber doppelt hinsehen, denn hier fängt man sich schnell ein böses Feedback ein, wenn man z.B. das bearbeitete Aux 1/2 Signal wieder an Aux 1/2 schickt. ;-)
Zuletzt finden sich im unteren Bereich der Mastersektion die vier Fader für die Subgruppen, sowie der Main Mix Fader.
Die Subgruppenfader lassen sich durch diese Knöpfe auch auf den Main Mix routen.
Für was benötigt man die Subgruppenfader?
In den meisten Anwendungsfällen fasst man bestimmte Instrumentengruppen zusammen, z.B. Schlagzeug/Percusssion, schickt sie zu den Subgruppen und von dort aus direkt zum Main Mix.
Ein Beispiel:
Möchte man den kompletten Drums- und Percussion-Mix, der 6 Eingangskanäle belegt, z.B. gemeinsam lauter oder leiser machen, ist es nicht mehr notwenig, alle 6 Fader zu bewegen – die noch dazu alle in unterschiedlichen Positionen stehen – sondern nur noch die zwei zugewiesenen Subgruppenfader.
The Manual
Den Funktionsumfang dieses Pultes kann man in einem solchen Test nur anreissen. Alles andere würde einen sinnvollen Rahmen deutlich sprengen.
Mackie ist aber bekannt dafür, seinen Produkten sehr anschauliche und ausführliche Handbücher beizulegen. Dies gilt auch für dieses Pult.
Mit zahlreichen Grafiken und Anschlussbeispielen findet man sich dank dieses Manuals schnell zurecht. Einziges Manko: Das Manual gibt es leider nur in englisch :-(
Anschlüsse ohne Ende? (bitte anklicken)
Fazit
Mackie hat mit dem ONYX 24-4 einen Live-Mixer geschaffen, der dank der umfangreichen Features und der hohen Audioqualität auch im Studio eine gute Figur macht.
Das ganze Pult ist hervorragend verarbeitet und macht einen grundsoliden Eindruck. Die Potis besitzen kein Spiel und haben genug Widerstand beim Einstellen. Die Fader bewegen sich butterweich aber nicht zu soft. Die Buttons rasten mit einem deutlichen und kräftigen Klick ein. Auch der Zustand eines Buttons lässt sich mühelos ablesen. Es gibt ja Pulte, da muss man mit der Lupe nachsehen, ob der Button nun gedrückt ist oder nicht.
Die Abstände zwischen allen Reglern und Knöpfen ist groß genug, damit auch „kräftige“ Finger kein Problem haben werden.
Vor allem ist die Zahl der Leuchtdioden so umfangreich, dass man Probleme im Signalweg sehr schnell entdecken wird. Egal ob man einen Aux-Master auf AFL stellt oder einen Kanalzug mutet, sofort zeigt eine Diode den Funktionszustand an.
Richtig verliebt habe ich mich in die kleine Aussteuerungsanzeige neben den Kanalfadern.
Wer auf warmen Klang, direkten Zugriff und hohe Übersichtlichkeit Wert legt, dem können wir dieses Pult wirklich bedingungslos empfehlen.
Dazu kommen Feinheiten wie Griffmulden an den Seiten oder Anschluss für eine Schwanenhalsleuchte.
Ganz nebenbei bemerkt: Wem 24 Kanäle nicht ausreichen, kann dasselbe Pult auch mit 32 Kanälen erwerben.
Plus
+++ hervorragender, warmer und rauscharmer Klang
+++ VLZ3 Mikrofonvvorversträrker mit bis zu +60dB Headroom
+++ robuste Verarbeitung
+++ zahlreiche Routingmöglicheiten aller Signalquellen
+++ sehr gut klingender 4 Band Equalizer mit 2 paramterischen Mitten
+++ eingebauter Kompressor
+++ 4-Segment Ausssteuerungsanzeige neben jedem Kanalfader
+++ Einsatzmöglichkeit sowohl Live- als auch im Homerecording-Studio
+ integrierter Submischer (Matrix Mixer)
+ 6 Auxwege
+ 2 Stereoreturns
+ Anschluss für Schwanenhalsleuchte
+ integriertes Netzteil
+ 3 Multi-Pin-Out Tascam Outbreak Stecker
+ nach hinten gelegtes Anschlussfeld
Minus
– Kopfhöreranschluss rechts oben
Preise
UVP: 2.390 Euro
Straßenpreis: 1.698 Euro
Schöner, ausführlicher Artikel und auch die nebenbei vermittelten Mixergrundlagen empfand ich nicht als störend auch wenn ich das meiste schon weiß. Zwei Sachen haben mir aber gefehlt:
1) ein Detailfoto der Subgruppenfadersektion
2) eine ausführlichere Erklärung des Matrixmixers. Was macht der genau und wie? Eine Beispielanwendung und wie man dabei praktisch vorgeht, wären hier sehr nützlich gewesen. Die anderen Features unterscheiden sich ja nicht oder kaum von den Mixern anderer Hersteller.