Mixmeister Fusion
DJ-Mix-Programme
gibt es mittlerweile Zuhauf. Fast alle ähneln sich dabei in einer Grundfunktion: Dem Mixen über zwei Zuspieler und Mischpult. Einen ganz anderen Aufbau verfolgt die Firma MixMeister mit Ihrem neusten Programm Fusion. Dieses knüpft an den Vorgänger – MixMeister Pro 6 – an und vermittelt dem User das fast perfekte Mixfeeling.
Der grundlegende Unterschied zwischen MixMeister und anderer DJ-Software liegt im Aufbau. MixMeister verbindet dabei altbekannte Strukturen mit Sequenzer-Methodik. Dabei spielt es keine Rolle, ob ganze Lieder oder nur einzelne Samples verarbeitet werden sollen. Fusion bietet maximal acht Spuren an, die – für einen Sequenzer typisch – mit Filtern und Effekten bearbeitet werden können. Kommen wir aber erst einmal zum grundlegenden Aufbau:
Das Programm mit der anthrazitfarbenen Oberfläche ist im Wesentlichen in vier Bereiche unterteilt. Links oben befindet sich der Audio-Pool mit Suchfunktion. Hier sind alle verfügbaren Songs gelistet. Außerdem können hier Musikstücke (mp3, wav und wma) von der Festplatte importiert werden. Will man ein Lied aus einem Laufwerk in das Programm einfügen, muss man komischerweise das rechte Fenster nutzen. Beim Einlesen analysiert die Software automatisch Grundtonart und Tempo in BPM. Die Tonarterkennung assistiert bei der Auswahl zusammenpassender Titel, indem sie kompatible Harmonien mit aneinander liegenden „Keycodes“ kennzeichnet. Einfaches Mixen wird so zum Kinderspiel.
Rechts oben ist die Wiedergabeliste, in welcher der Anwender aus der links angezeigten Musikbibliothek die gewünschten Titel zieht. In der Mitte befindet sich die Timeline, welche die Tracks per Wave-Ansicht visuell darstellt. Ganz unten findet der Song-Slicer Platz. Dieser hilft bei der Tempo-Analyse, wenn die Software nicht den BPM-Wert automatisch erkennt: Während der Wiedergabe gibt MixMeister das Rhythmusmuster per Metronom vor. Hat die Software den ersten Takt falsch erkannt, erleichtert das „Tick Tock“ des Metronoms die Korrektur. Bei Anpassung unregelmäßiger Songstrukturen ist das Tool keine echte Hilfe.
Eine weitere Änderung betrifft die PlugIn-Unterstützung. Hat man in der Vergangenheit auf den DirectX-Standard gesetzt, unterstützt MixMeister jetzt VST-Effekte. Einerseits ist dies aufgrund der großen Auswahl an VST-Effekten erfreulich. Andererseits ärgern sich Anwender der Vorversionen, da diese bereits in DirectX-Module investiert haben.
Gegen den Unmut helfen die 19 hochwertigen VST-Effekte im Lieferumfang. Allein der Klangaufbereiter Ozone MP – der eine UVP von 250 $ hat – ist sehr zu empfehlen. Zu dumm nur, dass alle VST-PlugIns sich nicht in andere Sequenzer einbinden lassen, da sie an MixMeister gebunden sind.
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