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Test: Menura MDMX, modularer Mixer, DJ-Mixer

Der erste richtige und echte modulare DJ-Mixer?

6. Juli 2023
Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Menura MDMX

Im April 2023 hatten wir den Menura MDMX und die dahinter laufende Kickstarter Kampagne vorgestellt, nun liefern wir den sicher von einigen ersehnten Testbericht nach.

Zuerst jedoch für alle, die den Report nicht gelesen haben oder sich noch nicht mit dem Menura MDMX beschäftig haben, ein kleiner Rundumschlag.

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Menura: Man nehmen die beiden relevantesten Städte Deutschlands mit „B“ am Anfang zusammen, Berlin und Bochum, ganz klar, addiere drei junge Köpfe dazu und werfe alle in die Schüssel „haben Vorstellungen eines DJ-Mixers, den es so noch nicht gibt“. Heraus kommt ein Menura MDMX – der erste vollständig modulare DJ-Mixer, beziehungsweise Audio-Mixer. Bei Letzterem gilt aber die Bezeichnung „erster modularer“ nicht. Das aber gibt schon eine gute Richtung auf, denn Jasper, einer der Köpfe hinter dem MDMX, kommt tatsächlich aus dem Bereich von Modulen, Euro-Rack und Synthies, ist selbst aber seit der Jugend DJ.

Während es im Bereich von allem, was man in Euro-Racks schrauben kann, natürlich unterschiedliche Module für Mixer-/Misch-/Klangbearbeitungs-Funktionen gibt, ist dem DJ-Markt ein vollständig modularer Mixer bisher vorenthalten worden.

Jetzt werden vielleicht Ideen kommen wie der Ecler Slat oder der Formula Sound PM-80R, basierend auf PM-80, und sicher wäre auch der Rodec MX als ebenso „wirklich modularer Mixer“.

Die ersten beiden sind jedoch nicht wirklich modular, sondern lediglich mit vollen, wechselbaren bzw. hinzu fügbaren Channel-Strips. Einzig der MX wäre ein voller modularer Mixer, aber obwohl dieser von Rodec bereits Anfang 2022 auf der Superbooth vorgestellt wurde, hat man von diesem Modell seitdem nichts mehr gesehen.

So könnte der Menura MDMX der erste modulare Mixer für den DJ-Bereich sein. Könnte, weil zu Beginn einer Kickstarter-Kampane natürlich nicht klar ist, ob sie Erfolg haben wird. Aktuell zum Schreiben dieses Artikels, konnte man schon absehen: Die Kampagne ist ein Erfolg.

Die Idee des MDMX ist dabei, dass alles auf einem Grundchassis basiert, für welches unterschiedliche Module gekauft werden können. Das Raster ist dabei klassisch 3 x 3, also 9 Module, wobei es einige „halbe“ Module gibt. Dazu später mehr.

Zu kaufen geben wird es während der Kickstarter Kampagne zunächst einmal den Mixer vollbestückt. Heißt: Es gibt einen festen Preis für den Mixer, unabhängig von der Bestückung, die jedoch frei gewählt werden kann. Später wird es natürlich so sein, dass der Preis des Mixers sich nach den gewählten Modulen richten wird. Ausgeliefert werden dann das Grundchassis und die Module – der Zusammenbau darf von den Nutzer:innen selbst erledigt werden. Machbar? Dazu kommen wir gleich.

Module? Davon gibt es bereits zum jetzigen Stand Ende Juni 2023 insgesamt 32 Stück. Über Eingangsmodule, Filter und EQ, Fader-Module, Master-Module wie auch Module für den Ausgang.

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Menura MDMX – ein erster Blick

Schwarzes Gehäuse, Paneele aus Holz: Auf den ersten Blick ist der MDMX sehr klassisch gehalten hinsichtlich der Maße im Vergleich zu den bisherigen Club-Mixern.

Mich erreicht der Mixer im vormontierten Zustand. Das wird in Zukunft nicht immer so sein. So ergibt es Sinn, später einmal einen Blick auf den Aufwand zu werfen, den es bedarf, hier Änderungen vorzunehmen und die Frage zu stellen, wie viel technische Expertise der Umbau von Modulen benötigt.

Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Unterschiedliche Module im Menura MDMX

Bleiben wir jedoch zunächst bei der erhaltenen Konfiguration, die schon sehr klassisch ist. Input-Module mit Line- und Phono-Inputs, ein 4-Band-Isolator auf den Kanalzügen mit klassischem Linefader und ein 3-Band-Isolator als Master-Insert-Modul. Dazu das Standard-Output-Modul mit Master-, Booth- und Headphone-Level sowie einem Cue-Mix-Regler. Das Output-Board kommt mit einem zweiten Master-Out wie auch einem Rec-Out als Cinch samt kleinem Level-Regler. Dazu gibt es ein 16 LED-Master-Level, welches im 45 Grad Winkel verläuft. Kleiner Kritikpunkt ganz persönlicher Natur: Ich finde es nicht schön. Es triggert meinen kleinen Autismus auf Symmetrie und 45 Grad ist für mich schief. Mein Wunsch – vertikal, wie gewohnt, und da genügend Platz ist, vielleicht auch ein Booth-Metering daneben?

Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Das Master-Metering

Rückseitig befinden sich die notwendigen Anschlüsse für die Kanäle, Master- und Booth-Out in XLR- und Klinken-Form. Zwei Erdungsschrauben und der Anschluss für das externe Netzteil runden die Rückseite neben dem Netzschalter ab.

Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Die Rückseite des Menura MDMX

Soweit der Mixer-Aufbau für den ersten Test, weitere Module sind dabei und werden im Verlauf des Tests auch mal ihren Weg in den Mixer finden. Damit das jedoch passieren kann, muss der Schraubendreher geschwungen werden.

Modular heißt schrauben oder „How to Modulwechsel“

Sofern der Mixer als Grundchassis mit den Modulen einzeln kommt, muss geschraubt werden. Genauso, wenn man selbst irgendwann ein wenig modifizieren mag und Lust hat, ein bisschen auszuprobieren. Das klingt wie ein große Aufgabe, aber Spoiler: Ist es nicht.

Was wird gebraucht? Im besten Fall linke und rechte Hand statt zwei linker Hände und ein Hex 2.0 Schraubendreher. That’s it. Schrauben, Kabel, das sollte im Lieferumfang enthalten sein.

Schaut man sich das Grundchassis an, so erkennt man im Gehäuse eine große Hauptplatine. Sie bietet rückseitig die Anschlussfelder, vorderseitig für den Kopfhörerausgang und vor allem die Anschlüsse für die Module.

Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Ein Blick auf die Hauptplatine

Das alles läuft entspannt als Flachbandkabel mit auswerfenden Wannensteckern. Sehr praktisch, so spart man sich das „Rausgefummel“ der Stecker und Belastung der Kabel. Dabei sei zu beachten, dass je nach Reihe die Anzahl der Leiter der Flachbandkabel unterschiedlich ist und somit eine vollkommen freie Anordnung der Module nicht möglich sein wird.

Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Gut verkabelt ist halb gewonnen. Noch reindrücken und fertig.

Das ergibt entsprechend des Signal-Flows Sinn, ein Aufbau mit Input-Modulen unten und Fadern oben zum Beispiel wäre damit aber unmöglich.

Wie also die Anordnung der Module ist, ist vorgegeben und auch auf der Hauptplatine als Druck vermerkt. Von Input-Modulen über Channel-Insert und Mix-Modulen zu Master-Insert und Master-Modulen. So gesehen verläuft der Signalfluss trotz Modularität klassisch.

Der Wechsel der Module ist so einfach, wie man es von Rack-Modulen kennt. Schrauben lösen, herausnehmen, Kabel abnehmen, neues Modul, anstecken, verschrauben. Das ist für jeden eine lösbare Aufgabe.

Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Die Rückseite eines Moduls

Module – die Qual der Wahl

32 Module gibt es bereits. 32 Stück. Dabei passen bei sinnvoller Bestück in den Mixer gerade einmal 11 Stück hinein. Während der logische Aufbau des 3 x 3 Formats natürlich auf 9 Stück hinweisen würde, sind die Input-Module auf halber Breite ausgeführt und erhöhen somit die Anzahl von 9 Stück auf 11. Eine vollständige Übersicht gibt es HIER.

8 Module gibt es für die Inputs bzw. wird es geben. Generell gibt es bei den Modulen wahlweise die Eingangskonfigurationen Line/Line oder Line/Phono. Das gibt es jeweils als Modul von Menura selbst und einmal inspiriert vom Urei 1620. Dazu gibt es ein Bluetooth-Modul, ein Mic/Instrument-Modul und ein Modul zur Einbindung eines Euroracks. Auch ein Digital-In ist angekündigt, jedoch noch verschwommen.

Test: Menura MDMX Modularer Mixer / DJ-Mixer

Input-Module und Master-Out Module

Über diese Module kann die Auswahl der Eingangsquellen bestimmt werden. Vier Stück können verbaut werden, so dass auch Konfigurationen wie Line/Phono, Line/Line, Line/Line und Line/Phono auf den Kanälen 1 bis 4 realisiert werden können. Oder halt natürlich wilde Mischungen mit Input für Line- und Phono-Zuspieler, Bluetooth oder Eurorack-Schnittstellen. Für Letzteres gibt es dann drei 3,5 mm Klinkeneingänge, Signal-/Clip-LED und Gain-Regler sowie Panning.

Folgend im Kanalzug kommen die Channel-Insert-Module. Hier gibt es aktuell 8 Module zur Auswahl.

Hier gibt es klassisch als EQ einen 3-Band- oder 4-Band-EQ und selbiges auch als Isolator. Es gibt das 1620 Modul mit Bass- und Treble-Regler und es gibt ein Breakout-Modul für Euroracks. Dieses ermöglicht die Einbindung den Eurorack-Modulen als Insert-Effekt und ich wäre extrem heiß darauf das auszuprobieren. Dafür gibt es als Output 2x L + R als 3,5 mm Klinke. Eingangsseitig entsprechend und mit Clip-LED. Rückseitig gibt es 12 V zum Abgriff, um Eurorack-Module mit Strom zu versorgen und die Module lassen sich dann ins den Mixer einbauen. Ich bin kurz davor zu schreien: Take my money!

Menura MDMX

4-Band oder 3-Band? Insert-Module in den Kanalzügen.

Bevor es ausartet: Es gibt ein Filter-Modul, welches noch verschwommen ist, welches aber darauf hindeutet, dass es wahlweise als High-Pass-, Low-Pass- oder Bandpass-Filter genutzt werden kann mit regelbarer Cutoff-Frequenz und Resonance. Klassisch wie z. B. von einem Allen & Heath XONE:92/96 bekannt.

Zudem gibt es ein Modul mit dem Namen Para EQ. Dies scheint ein EQ-Board zu sein, 3 Regler pro Kanal mit, so war meine Vermutung, die derweil auch bestätigt wurde, mit parametrischen Mitten.

Next Stop: Mixer-Module. Hier gibt es aktuell vier Varianten. Rotary, Linefader, erneut ein 1620-Modul und ein Crossfader-Modul. Der Crossfader ist geplant als innoFader – aber das ist noch nicht 100 % sicher.

Menura MDMX

Linefader oder lieber etwas zum Drehen?

Nach dem Mix schicken wir das Signal in Richtung Master und damit in Richtung Master-Insert-Module. Auch hier gibt es unterschiedliche Varianten.

Schon bekannt: Iso 3 und 1620 als Isolator/EQ. Dazu kommt ein Eurorack Breakout und ein Send-/Return Weg für externe Effekte. Das läuft per 6,3 mm Klinke und es wird einen Dry-/Wet-Regler geben. Spannender Kommentar hierzu vom Hersteller: Die Problematik mit diesen Pioneer DJ RMX Effektgeräten, die halt irgendwie Send-/Return-Effekt sind, aber zugleich auch ein Master-Insert-Effekt-Gerät. Nicht die intelligenteste Kombination und mit Mixern mit richtigen Send-/Return-Weg eigentlich nicht wirklich nutzbar. Aber, so die Info von Menura, man würde dran arbeiten.

Weiter im Text. Es gibt ein Filter mit gleichen Parametern wie in den Channel-Insert-Modulen. Eine Dub-Sirene wird es geben und da bin ich sehr gespannt, wer sich diese wirklich gewünscht hat. Spannender das Delay-Modul, bei dem noch nicht ganz klar ist, ob es ein analoges BBD- (Bucket Brigade Device) Delay werden wird oder eine digitale Variante. Parameter werden vermutlich Delay-Time, Feedback und Dry/Wet werden.

Geplant ist auch ein digitales Effekt-Modul als Multi-FX mit Steuerung von FX-Parametern. Mehr Infos gibt es dazu noch nicht.

Last but not least die Master-Output-Module als Standard-Variante mit Master-/ Booth- und Headphone-Level wie auch einem Cue-/Mix-Regler und eine 1620-Variante mit Headphone-, House- und Booth-Level und einem Cue-/Mix- Schalter.

Wirklich das Ende nun: Output-Module. Hier gibt es klassisch das „Active sym“ als Modul mit einem weiteren Cinch-Ausgang als Master wie auch einem Record-Out samt Gain-Level, wie auch ein 1620-Modul, welches das LED-Metering des Active sym Moduls tauscht gegen ein analoges Metering. Zudem gibt es ein Trafo-Modul, welches das Ausgangssignal klassisch Übertrager-symmetriert ausgibt.

Weapon of choice: Welche Module wähle ich?

Nun, damit haben DJs die Qual der Wahl und zugleich die Möglichkeit, den Mixer so zu gestalten, wie es gewünscht ist. Ich hätte gern einige der Module getestet, die noch nicht fertig, aber in der Planung sind.

Beschränken muss ich mich aufgrund des Zeitpunktes nun auf die Module, die schon erhältlich sind und die wir bekommen konnten. Das sind im Prinzip klassische Input-Module mit Line- und Phono-Eingängen, Linefader wie auch Rotary-Fader als Module und Iso 3 wie auch Iso 4 Module. Das deckt in der Tat nur einen kleinen Teil ab und speziell die Effekt-Module fehlen wie mir persönlich auch das Send- und Return-Modul.

Testen wir aber mal mit den Modulen, die wir schon haben. So wird es im Test ein recht klassischer Mixer mit einer Mischung aus Linefader- und Rotary-Modul wie unterschiedlichen Iso-Modulen.

Die Zukunft der Module zeigt: Hier wird noch sehr viel mehr kommen und dann kann aus viel mehr Möglichkeiten gewählt werden.

Klang des modularen Mixers

Wie klingt der Mixer? Eine sehr gute Frage, der eine wichtige Grundlage vorher geht: deine eigene Konfiguration. Die Wahl der Module entscheidet über das, man wir als DJs aus dem Mixer herausholen können.

Generell klingt der Mixer sehr sauber. Clean, neutral, unaufgeregt. Das empfinde ich als sehr angenehm.
Thema Gains: Korrektes Einpegeln sollte immer getan werden. Bei vielen Mixern ist das „Spielen in den roten Bereich“ leider derweil normal, da es kaum zu hörbaren Verzerrungen kommt. Auch das eigentlich leider. Der Menura MDMX hat eine Menge Headroom im Gain, den man allerdings nicht überreizen sollte. Sobald die roten LEDs am Gain angehen, sollte vorsichtig gehandelt werden. Beginnt die erste nicht mehr nur aufzuflackern, sondern mehr oder weniger durchgehend zu leuchten, beginnen die ersten hörbaren Folgen: Der Sound beginnt matschig zu werden und wird kratzig. Gut so.

Menura MDMX

Don’t do this. Eigentlich an keinem Mixer, aber hier erst Recht nicht!

In der Auswahl der Mixer-Module kann ich aktuell nur wählen zwischen Iso 3 und Iso 4. Als Liebhaber eines Xones fällt mir die Wahl nicht schwer, es wäre der Iso 4, der wie auch der Iso 3 als Full-Kill fungiert und einen Mixer vollständig über den EQ möglich macht. Für die sanfter arbeitenden DJs wird es auch die Module EQ 3 und EQ 4 geben. Interessant wird sicher auch das Filter-Modul werden, wobei ich zugeben muss, dass ich das Arbeiten nur mit Filter und ohne Isolator und EQ als verlustbehaftet empfinde.

Ob Linefader oder Rotary macht für den Klang keinen Unterschied, rein haptisch gefallen mit die Regler zum Drehen jedoch besser.
Als Master-Insert-Modul präferiere ich das Iso 3, welches ich als Master-Isolator nutzen kann, samt Bypass-Schalter.

Nach dem 4-Band-Isolator im Kanalzug ermöglicht der Iso 3 das Arbeiten über alle vier Kanäle hinweg und ist an jedem Mixer ein von mir geliebtes Tool, um über das die drei Bänder effektvoll das klassische „Bass rein, Bass raus“-Spiel zu spielen oder in Breaks mit den Höhen ein wenig vorsichtiger zu werden.

Qualität und Haptik des modularen Mixers

Ein Blick auf außen und innen. Das Metallgehäuse mit den Holz-Paneelen an den Seiten macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Auch die Verarbeitung ist sehr gut. Das inkludiert die Anschlüsse an der Front wie auch an der Rückseite.

Die Module selbst sind absolut präzise produziert und passen sich perfekt auf der Mixer-Oberseite an den Schienen ein.
Was uns allen klar sein sollte ist, dass die Oberfläche nicht perfekt verschlossen sein wird. Stichwort Spaltmaß. Mit ein wenig Mühe oder kleinen Abstandshaltern (dünner Karton z. B.) kann man hier für recht gleiche Abstände sorgen. Mein Tipp wäre, die Module an den Innenkanten perfekt abschließend zu setzen und den Spalt außen an den Holz-Paneelen zu belassen. Dort fällt dieser nicht besonders auf, während es zwischen den Modulen doch auffällig ist, wenn dort 1 mm Luft ist.

Auch das Innenleben des Menura MDMX macht einen sehr guten Eindruck. Saubere Platinenherstellung, sauber verlötete Komponenten, alle Anschlüsse beschriftet – hier stimmt alles.

Sehr gut gefallen mir die Potikappen. Seitlich geriffelt und auf Metallstiften der Potis. Schöne Haptik, schön griffig. Wer als Mixer-Modul die Rotary-Version auswählt, wird von unten beleuchtete Drehregler vorfinden.

Menura MDMX

Die Rotary-Fader sind von unten durch LED-beleuchtet

Wie im Inneren, so finden sich auch außen Teile aus dem 3D-Drucker. Innen sind es die Umrandungen der Taster, außen die Fader-Kappen. Hier muss ich zugeben, finde ich industriell hergestellte Kappen schöner. Gedruckt mit dieser Schichtdicke, sind dies Fader-Kappen doch ein Kontrast zu der Perfektion der Benutzeroberfläche und den Potikappen, auch farblich. Die Poti-Kappen sind tiefschwarz, die Fader-Kappen ein sehr dunkles Grau.

Menura MDMX

Hier überzeugt es mich nicht: die Fader-Kappen auf den Linefadern

Ein Wort zum Thema Holz an den Seiten: Gefällt vielleicht nicht allen. Bautechnisch bedingt jedoch wäre empfohlen, diese nicht abzubauen, denn diese verdecken seitlich das obere Schienensystem.

Last but not least und besonders auffällig im Sommer: Der Mixer wird nach einiger Zeit sehr warm. Dabei ist die Temperatur zwischen den Modulen unterschiedlich. Klangveränderungen konnte ich dabei nicht feststellen.

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Fazit

Fazit Nummer 1: Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Kickstarter-Kampagne. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man bereits bekanntgeben, dass es den Menura MDMX definitiv geben wird. Er wird kein Sample bleiben, keine Idee, sondern die Finanzierung der ersten Produktion ist durch und die ersten Geräte sind schon verkauft, wenn gleich noch nicht einmal produziert. Ausgeliefert werden soll dann Anfang 2024.

Fazit Nummer 2 und die Antwort auf die Frage, ob sich ein Invest in den modularen Mixer lohnt? Nun, technisch auf jeden Fall, haptisch ebenso. Der Menuara MDMX macht einen sehr guten Eindruck und gibt nur an kleinen optischen Stellen Grund für Kritik.

Leider konnten wir noch nicht alle Module testen. Schade, denn da sind einige sehr spannende Module noch in der Mache. Jetzt ist bereits die Anzahl groß und die Bandbreite ebenso. Und das Thema ist sicherlich noch nicht ausgereizt. Also, auch da wird in Zukunft noch einiges passieren und mit dem Grundchassis kann man auch in Zukunft neue Features verwenden, ohne einen neuen Mixer kaufen zu müssen. Das ist umweltfreundlich und schont den Geldbeutel. Genauso wie man natürlich den Mixer immer dem eigenen Setup anpassen kann. Vielleicht nicht immer von heute auf morgen und zurück, aber das eigene Setup entwickelt sich ja auch über die Jahre, ebenso die Art zu spielen. Der Menura MDMX kann sich mitentwickeln und das ist klasse.

Plus

  • vollständig modular
  • viele unterschiedliche Module verfügbar, weitere folgen
  • spart bei wechselnden Ansprüchen an den Mixer Geld, da nicht unbedingt ein neuer Mixer gekauft werden muss, sondern nur Module
  • gute Verarbeitung der Bauteile
  • lädt zum Experimentieren ein

Minus

  • keine Garantie auf den ganzen Mixer - aber auf die Bauteile

Preis

  • ca. 2.300,- Euro, je nach Ausstattung
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    DJs geben teilweise sehr viel Geld für ihre Mischer aus. Der Hohe Preis für den sehr teuren sogenannten Rotary Mischer der sogar deutliche Nachteile gegenüber dem Fader Mischer hat zeigt mir die Sinnhaftigkeit dieser Erfindung. Aber der Erfindungsreichtum geht nun mit dem Modular Mischer in eine neue Runde. Wird es wirklich sinnvoller oder ist der DJ Mixer doch ein Prestigeobjekt?

  2. Profilbild
    ollo AHU

    Generell leider preislich natürlich für Mixer schon ziemlich im oberen Bereich angesiedelt, wenn ein volles Chassis wie angegeben um die 2300€ kosten soll.

    Gibt es denn irgendwo eine Preisliste? Wäre ja zB interessant zu wissen, was erstmal nur das Chassis kostet.

    Schade finde ich, dass das Chassis an sich nicht modular ist und die Ein- und Ausgänge auf der Rückseite vorgegeben sind, wenn ich das richtig verstehe. Wenn ich zB nur Eurorack-Inputs nehmen würde, bräuchte ich die Eingänge auf der Rückseite ja nicht.

    An sich finde ich das schon sehr interessant, für meine Zwecke aber ehh zu teuer, ähnlich wie bei Eurorack gegenüber Standartsynthies.

    • Profilbild
      Trance-Ference

      @komabot Wäre ja nicht der erste Mixer ohne CF. Viele die elektronische Musik mixen nutzen kaum einen CF.
      Ich wüsste auch nicht wo der hier noch rein soll. Unter den LF ist doch kein Platz mehr.

      • Profilbild
        komabot

        @Trance-Ference Viele DJ´s legen keine elektronische Musik auf.
        Aer es gibt auch DJ´s die „Elektro“ auflegen und für ihren Style schon nen Crossfader brauchen, denke Ich.
        Mir fällt spontan DJ Godfather ein.

        Aber es handelt sich ja auch eher um ein Produkt das man wohl nicht so oft antreffen wird.
        Wer sich den kauft wird schon wissen was er haben will und braucht.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Trance-Ference Für was ist denn eigentlich das modulare Konzept sinnvoll? Also mein Modular System kann ich mit jeglicher Technik ausstatten, ein WASP Filter oder Moog Filter oder solls doch einfach nur mal wieder der SEM sein. Wenn modular dann muss der Hersteller auch den Fader mit ins Programm nehmen. Ansonsten macht das alles keinen Sinn.

  3. Profilbild
    Trance-Ference

    TEIL 1:
    WOW! Dachte ich als ich die ersten 10 Sekunden als ich von dem MDMX damals gelesen habe.
    Das hat sich aber geändert und ich Stelle das Produkt mal in Frage (nicht die Idee!).

    Zunächst mal finde ich das Design nicht schön (gut, das ist jetzt subjektiv). Aber was im Test schon muniert wurde: das schräge Levelmeter, geht gar nicht.

    Den nächsten Punkt kann ich nur anhand der Bilder beurteilen. Schön das es so viele große Drehregler gibt. Aber da einige Module recht ähnlich aussehen muss man auf die Bezeichnung schauen und die finde ich von den Bildern her zu klein (vielleicht ist es in der Praxis auch anders).

    Auf Grund der Wechselmodule der Oberfläche gibt es natürlich keine Phono/Line-Beschriftung direkt an den Eingangsbuchsen. Etwas schade!

    Weiterer Minuspunkt: externes Netzteil.

    So, kommen wir mal zu meinen Haupt-Kritikpunkten: die Notwendigkeit einiger Module.
    Bei den Eingangsmodulen kann man wählen zwischen L/L, P/L oder P+L.
    Bei meinem Xone:02 hab ich die komplette Palette viel effizienter abgedeckt. Pro Kanal kann ich Parallel, mit separaten Gainpotis P/L (umschaltbar durch Schalter) + L nutzen.

    Ist es technisch nicht auch möglich bei den Insertmodulen umzuschalten zwischen EQ und Iso? (statt separater Module)

    Teil 2 folgt…

    • Profilbild
      Trance-Ference

      @Trance-Ference TEIL 2:

      Positiv anzumerken ist aber die Auswahl zwischen 3- und 4-Band-EQ.

      Effekte: bei einigen ist es von Vorteil wenn sie sich an die BPM anpassen. Aber ich vermute das wird es hier nicht geben?!

      Fazit: möchte ich einen eher spartanischen 2-Kanal-Mixer haben wird es hiermit preislich über A&H liegen.
      Nehme ich einen vollausgestatteten MDMX bin ich preislich bei nichtmodularen Konkurrenzprodukten die einige Punkte besser gemacht haben.
      Also den Punkt „schonend für den Geldbeutel“ unterschreibe ich nicht.

      Einige Module hätte man kombinieren können. Damit fällt „Ressourcen-schonend“ auch aus.

      Nichtsdestotrotz ist die Idee gut, müsste nur konzeptionell anders aufgezogen werden.

      Last but not least: das soll natürlich den Testbericht nicht schmälern! Vielen Dank an das Amazona-Team für die Vorstellung des Mixers/Konzepts.

  4. Profilbild
    AWessel

    Die modulare Idee finde ich nicht schlecht. So könnte man mit wenig Invest mal testen, ob einem mixen mit Rotary liegt oder eher nicht. Oder man kann es je nach Genre / Mixstil entscheiden, wie man den Mixer zusammenstellt.

    Ich glaube aber, dass man nach einer Findungsphase wahrscheinlich dann nicht mehr den Mixer umbauen wird. Vielleicht würde also eine Konfigurationsmöglichkeit beim Hersteller reichen.

    Vom Preis her werde ich mir diesen Mixer niemals zulegen. Mixer mit einem Preis > 1000€ ist für mich zu viel des Luxus‘.

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