SOLID BUS COMP
Mir besonderer Spannung mache ich mich nun an den Test des Solid Bus Comp, ist doch das Original immer noch die Wahl Nr. 1 vieler professioneller Mastering Spezialisten. Auch hier finden sich, wie auch bei den Solid Dynamics, die Potis für Threshold, Ratio und Release. Doch Vorsicht bei Threshold, während in den Solid Dynamics die Bearbeitung durch Drehen im Uhrzeigersinn einsetzt, muss hier gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Das entspricht zwar dem Original, kann aber für Verwirrung sorgen. Das Attack Poti erlaubt die manuelle Auswahl dieses Parameters, mit Make-up kann eine Lautstärkeanpassung des komprimierten Signals im Bereich von -5dB bis +20dB vorgenommen werden. Rechts schließt ein VU-Meter, das die Pegelreduzierung anzeigt, das Fenster ab. Auch hier ist der Expert Modus anwählbar. Bis auf den hier fehlenden Input Boost liefert er dieselben Einstellungen wie die Solid Dynamics.
Da Solid Bus Comp für die Summenbearbeitung konzipiert wurde, setze ich ihn zuerst in den Mastering Weg einer Produktion. O ja, es ist durchaus nachvollziehbar, wieso das Ding ein Klassiker ist. Die Kompression setzt sehr musikalisch ein, der Sound bleibt transparent, die einzelnen Instrumente verbleiben auf ihrer Position im Mix. Der oft zu beklagende Höhenverlust bei Kompressionsanwendungen tritt hier überhaupt nicht auf, eher scheint das Signal wie mit einem Exiter behandelt. Ein weiterer Einsatz des Plug-ins in Subgruppen überzeugt ebenso, auch hier macht der Solid Bus Comp einen klasse Job.
Ich beschließe, den Solid Bus Comp auch mal auf Einzelspuren zu testen, eigentlich nicht unbedingt seine Domäne. Auch hier erweist er sich als durchaus ernst zu nehmende Alternative zu den Spezialisten, Gesangsspuren sind weit nach vorne zu holen, auf Drums-Einzelspuren sind recht drastische und doch musikalische Ergebnisse zu erzielen. Also unbedingt mal ausprobieren. Der Solid Bus Comp ist für mich das Highlight der Sammlung, deshalb dafür eine 1+
Danke für den Test! Speziell der Solid Bus Comp hätte mich als Mastering-Kompressor stark interessiert – also schnell die GR5-Demo geholt und in einer aktuellen Mastering-Session ausprobiert.
Im direkten Vergleich zu meinem derzeit verwendeten FabFilter Pro-C finde ich das Resultat aber eher bescheiden. Meiner Meinung nach verliert das Signal durch den Solid Bus Comp sogar ein wenig an Räumlichkeit und Dichte.
Mich hat er (zumindest im Vergleich zu Pro-C) nicht überzeugt – aber so, wie ich Native Instruments kenne, wird die Solid Mix Series in 1-2 Komplete-Upgrades vermutlich ohnehin mit an Bord sein ;-)
Gerald
@soulwrath Hallo soulwrath,
den Vergleich zum Pro-C habe ich nicht, aber vielleicht sollte ich mir den auch mal anschauen.
Die Solid Mix Series ist übrigens im Komplete 8 schon enthalten, allerdings nur im Komplete Ultimate Paket…
@Armin Bauer Danke für die rasche Antwort, Armin!
Ohne jetzt den Fanboy ‚raushängen lassen zu wollen – ja, wäre super, wenn ihr die FabFilter Plugins bei Gelegenheit einmal vorstellen könntet. Gerade das Mastering-Bundle aus Pro-C, Pro-Q und Pro-L ist meiner Meinung nach einfach großartig :-)
Gerald
Ich finde es erschreckend wie unkreativ die Hersteller inzwischen geworden sind.
Der wievielte Vintagecompi ist das jetzt?
Mich würde interessieren, welcher Musikkonsument oder gar welcher Produzent überhaupt in der Lage ist, einen VintageEQ vom Cubase StandardEQ in einem fertigem Mix zu unterscheiden..