Die Oberfläche ist nahezu unverändert. Man findet zwei berührungsempfindliche Jogwheels, Pitch-Tasten und Transportsektion. Statt der eigentlich typischen Kanalfader gibt es Lautstärkeregler im Poti-Format. Auffällig ist immer noch die übereinander liegende Anordnung der Transporttasten. Klar, kann man sich daran gewöhnen, es ist jedoch unüblich und erleichtert dem Einsteiger nicht gerade die schnelle Umgewöhnung an andere Geräte. Mir persönlich ist eine Anordnung „in Reihe“ auch vom Handling her um einiges lieber. Zumal man den Platz auf dem Gerät gehabt hätte, denn jetzt bleibt der Bereich unterhalb der Jogwheels einfach frei. Ähnlich geht es mir bei den ganz am oberen Ende der Oberfläche platzierten Pitch-Knöpfen. Keine Ahnung, was man sich bei Numark dabei gedacht hat, aber um Ergonomie ging es sicherlich nicht. Der mittig untergebrachte Mixer besteht aus einem Crossfader zum Überblenden der Tracks und zwei EQs für Höhen und Bässe, auf ein Mittenband wird aus Platzgründen verzichtet. An dieser Stelle ist sicherlich weniger mehr, denn so kann man die EQ-Potis und Lautstärkeregler der Kanäle sicher bedienen, ohne Gefahr zu laufen, ein anderes Controller-Element in Mitleidenschaft zu ziehen. Außerdem in der Mitte: Ein Encoder für das Browsen in der Musiksammlung mit zwei Knöpfen zum Laden der Tracks in Deck 1 oder 2 sowie ein Regler für die Master-Lautstärke. Auch der Scratch/Search-Button zum Umschalten der Jogwheel-Funktion befindet sich dort. Er kann nur pauschal für beide Wheels gleichzeitig umgeschaltet werden und schaltet quasi die berührungsempfindliche Scratch-Funktionionalität an oder aus. Das war’s dann auch schon. Nicht mehr und nicht weniger als beim Vorgänger als quasi eine Facelift Version mit minimalen Änderungen, welche nun etwas professioneller gestaltet, leider aber auch mit bestehenden Mängeln daher kommt. Leider gibt es immer noch keine Cue-Knöpfe und sicherlich hätte man noch ein wenig Platz mit Elementen zur Steuerung von Effekten und weiteren Kleinigkeiten der nun schon recht ausgewachsenen Software-Angebote auf iPad und Laptop belegen können.
Senkrechte Anordnung der Steuertasten.
Dieser Eindruck setzt sich in der Praxis fort. Schnell ist das iPad mit dem Controller verbunden. Ebenso einfach stellt man eine Verbindung zur Mac OS-Version von DJay her. Zunächst fällt das gute Handling der Jogwheels aus, hier gibt es in der Preisklasse wirklich nichts zu meckern. Auch alle anderen Bedienelemente verrichten ihre Aufgaben sehr gut und bieten keine Ansatzpunkte zur Kritik, immer im Hinterkopf, dass wir uns hier in der Einsteiger-Klasse befinden. Schwierig wird es, die ganze Vielfalt der App oder Software mit dem IDJ Live 2 auszureizen. Beeindruckend ist vor allem mittlerweile der Umfang der wirklich sehr guten DJay App auf dem iPad. Neben den Standards wie zwei Decks und Klangregelung, verfügt diese über einen hervorragenden Browser, der auf die iTunes Titel zurückgreift sowie ein Sampler mit Drumpads, Effekte und vieles mehr. Und gerade hier sollte ein Controller die Möglichkeit bieten, möglichst viel in Hardwareform umzusetzen – und das tut der IDJ Live auch in der Version 2 ein bisschen zu wenig. Niemand verlangt in diesem Segment Drumpads oder Ähnliches, aber eine Effektsteuerung gehört meiner Meinung nach mittlerweile zur Standardausstattung.