Closer Look: Cueing und Monitoring
Auch auf der Abhörseite macht der X5 den DJ glücklich: Mit einem eigenen kleinen Crossfader für den Kopfhörer kann man bequem zwischen den beiden Kanälen Faden, per Cue/Master-Button gibt’s auf Wunsch natürlich auch den Programm-Mix auf die Ohren. Ein Volumeregler ist obligatorisch, als Zugabe bekommt man „Tone“-Regler zum Einstellen der Klangfarbe des Kopfhörersignals – eine Art „1-Band-EQ“. Da gibt’s zwar keine klanglichen Wunderdinge, aber immerhin ein paar ganz ordentliche zusätzliche Höhen, falls gewünscht. So kann man seiner Abhöre mehr Transparenz verleihen, um sie von der übrigen (meist sehr basslastigen Außenkulisse) besser abzuheben.
Auch zum Abhören gibt es einen Crossfader
Und auch hier wieder ein nettes Detail, das zeigt, dass man hier praktisch denkt: Da der Tone-Regler eher weniger gebraucht wird, lässt sich der – wie die Contour-Regler der Kanalfader und des Crossfaders auch – fast vollständig im Gehäuse versenken; so sind sie weder optisch noch physikalisch im Weg. Was angesichts des ohnehin schon üppigen Platzangebotes eigentlich eh nicht möglich ist – angeboten wird die Möglichkeit trotzdem. Am Ende sind es eben die Kleinigkeiten, die ein sehr gutes Gerät von einem Spitzengerät unterscheiden.
Die Stereo-Pegelanzeige ist anfangs etwas irritierend, da hier sämtliche zehn Stufen in rot gehalten sind und nicht grün – gelb – rot. Da auch die sonst übliche dB-Beschriftung fehlt, ist es – gerade bei Dunkelheit – nur schwer zu erkennen, wo genau im Pegelbereich wir gerade sind. Die Erklärung dieses augenscheinlichen Mankos ist aber simpel: Dank der Look-Ahead-Peak-Limiter an Master, Booth und Kopfhörerausgang finden Übersteuerungen einfach nicht statt, da kann man das Eingangssignal noch so prügeln und die Gains auf Anschlag stellen. Die Ampelkoalition an der Pegelanzeige ist daher überflüssig, das Manko ist also keins und der rote Bereich hier eigentlich auch nicht rot, sondern grün.
Die Pegelanzeige ist durchgehend rot
feines Gerät und sicher 3 Sterne wert, aber: wenn schon gute A/D/A Wandler eingebaut sind, weshalb dann kein USB bzw. Firewire???
@audioworld Ich glaube, ich kenne die Antwort:
Auch ich hatte ein Deja-Vu als ich den x5 zum ersten mal gesehen habe, allerdings war der Auslöser ein anderer, nämlich mein eigener derzeitiger Mixer, der Numark DXM Pro.
Alle Features des X5 sind auch im DXM Pro verbaut: Die gleichen Eingänge und Ausgänge, die gleichen (auch versenkbaren) Regler, sogar das Layout ist dasselbe. Einzig der Relief-Schriftzug und die Form des Gehäuses sowie die Gummierung der Regler sind neu. Es würde mich auch nicht wundern, wenn man die Line-Phono-Trans-Switches um 180 versetzt montieren könnte, denn das geht beim DXM Pro.
Es scheint so, als wäre der X5 einfach ein Facelift des DXM Pro, genauso wie X6 und X9 lediglich Facelifts der DXM 06 und DXM 09 sind.
Deshalb gibt es kein USB und Firewire. Numark packt einfach bewährte Technik (alle drei genannten Mixer sind wohl mit die besten die Numark bislang gebaut hat) ohne weitere Entwicklungsarbeit in neue Outfits…