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Test: Ortega, RCE145WH, Akustikgitarre

ORTEGA RCE145WH

23. Februar 2009

Die Einsatzbereiche von Konzertgitarren sind nicht nur auf klassische Musik beschränkt. Von lateinamerikanischer Folklore über Jazz und Pop bis hin zu oftmals nicht in eine musikalische Schublade passende Songwriter-Stilistiken, reicht beispielsweise die Anwendungsbandbreite dieser mit Nylonsaiten bestückten akustischen Gitarrenvariante. Für den Einsatz im Bandkontext mit Schlagzeug, E-Bass, Keyboards und eventuell Bläsern muss eine Konzertgitarre elektrisch verstärkbar sein. Eine reine Mikrofonabnahme kommt aufgrund der allseits gefürchteten Problematik von Rückkopplungen oft nicht in Frage. Viele E-Gitarristen haben zudem auch Probleme auf den breiten Hälsen in Kombination mit der meist nicht ganz so flachen Saitenlage von Konzertgitarren zurecht zu kommen. Die gewohnten Spieltechniken wollen darauf einfach nicht so gut funktionieren. Der spanische Konzertgitarren-Vollsortimenter Ortega hat mit dem Modell RCE145WH vielleicht für all diejenigen jetzt genau das richtige Instrument im Programm, die in ihrer Band ab und zu den verstärkten Sound einer Nylon-String-Gitarre benötigen, hauptsächlich aber E-Gitarre spielen und gewisse Ansprüche an eine Show-taugliche Optik stellen, ohne gleich einen Kleinkredit dafür aufnehmen zu müssen.

-- Ortega RCE145WH --

— Ortega RCE145WH —

Konstruktion

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Alle äußeren Holzoberflächen der Ortega RCE145WH sind, bis auf die Vorderseite der Kopfplatte und natürlich dem Griffbrett, in deckendem hochglänzenden Weiß lackiert. Hier kann man nur sagen, dass es sich dabei um eine exquisit ausgeführte Arbeit handelt. Keine verlaufenen Lacktränen und auch keine Schleifspuren sind auf den spiegelglatten Oberflächen auszumachen. Natürlich lässt sich aufgrund der völlig undurchsichtigen Versiegelung mit bloßem Auge nicht mehr feststellen, welche Hölzer für Korpus und Hals verwendet wurden. Zur Klärung müssen somit die Unterlagen des Herstellers bemüht werden. Darin ist zu lesen, dass für die Decke massive Fichte verbaut wurde. Boden und Zarge bestehen aus Mahagoni (gesperrt). Das Material für den recht flach gehaltenen Hals ist laut Prospekt ebenfalls Mahagoni. Der durchschnittlich ca. 8 cm tiefe Korpus verfügt über ein Cutaway zur besseren Erreichbarkeit der Lagen oberhalb des zwölften Bundes.

-- Die deckend weiße Lackierung ist von durchgängig hoher Qualität --

— Die deckend weiße Lackierung ist von durchgängig hoher Qualität —

Für das auf Sattelhöhe 48 mm schmale Griffbrett wurde Sonokelin verwendet, das bei günstigen Akustikgitarren immer häufiger zum Einsatz kommt. Dieses Holz ist dem ostindischen Palisander in vielen Eigenschaften recht ähnlich, wird aber in Indonesien auf Plantagen angebaut und ist in der Beschaffung günstiger als knapp werdendes, in Urwäldern geschlagenes Palisander. An der Bundierung des Griffbrettes gibt es ebenfalls rein gar nichts zu meckern. 18 hochglanzpolierte und an den Kanten weich verrundete Bundstäbchen bieten beste Voraussetzungen für ungehindertes Spiel der Greifhand. Genau genommen verfügt die Ortega RCE145WH über 19 Bünde, wobei der letzte, direkt vor dem Schallloch liegende, mit zwei stark verkürzten Teilbundstäbchen auskommen muss, wodurch nur die tiefe und die hohe E-Saite greifbar ist. In dieser Lage wird aber erfahrungsgemäß auf Akustikgitarren eh recht wenig gespielt, von daher hätte man auf diesen letzten, unvollständigen Bund auch verzichten können. Die Ränder von Korpus und Hals sind mit einem in Grün-, Rot- und Brauntönen schimmernden, perlmutt-artigen Binding geschmückt. Die Schalllochrosette wird durch das gleiche Material gebildet, wobei Deckenrand und Schallloch zusätzlich mit feinen schwarzen Verzierungslinien versehen sind. Das Ganze sieht wirklich sehr effektvoll aus und ist in Verbindung mit der schneeweißen Lackierung als Projektionsfläche für wechselnd-farbige Bühnenbeleuchtung ein echter Eye-Catcher.

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-- Effektvoll verzierter Korpusrand und Schalllochrosette --

— Effektvoll verzierter Korpusrand und Schalllochrosette —

Die Vorderseite, der für Klassikgitarren typisch geformten Kopfplatte, ist mit einem Furnier aus Sonokelin-Palisander beklebt. Der goldene Firmenschriftzug darauf lässt einen das Instrument auch aus der Ferne gleich als ein Produkt aus dem Hause Ortega erkennen. Die beiden Mechaniksätze, ebenfalls in goldener Aufmachung, sind konzertgitarrentypisch an der Kopfplatte befestigt.

-- Kopfplattenfurnier aus Sonokelin --

— Kopfplattenfurnier aus Sonokelin —

Die Steg-/Saitenhalterbrücke besteht wiederum aus Sonokelin. Die Oberfläche wurde, ebenso wie das Furnier der Kopfplatte, transparent hochglänzend lackiert. Die Stegeinlage besteht genau wie auch der Sattel aus einem harten Kunststoffmaterial. Wie bei E- und Westerngitarren, besteht die Möglichkeit, die Halskrümmung über einen Einstellstab mit Hilfe eines Inbus-Schlüssels zu justieren. Innerhalb des Korpus gibt die Verarbeitung der Ortega RCE145WH auch keinen Grund zur Beanstandung. Alle sichtbaren Holzteile wurden sauber geschliffen, Leimreste waren nirgends auszumachen. Für die Holzverarbeitung und die Lackarbeiten gibt es auf jeden Fall schon einmal die Note sehr gut.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    gibt es eigentlich unterschiede in klanglicher hinsicht zwischen der schwarzen und der weißen version?

    mir dünkt ich hätte da mal was gelesen…

    • Profilbild
      d.petz

      nein, beide Gitarren sind bis auf die Lackierung identisch gefertigt; klangliche Unterschiede konnte ich beim Spielen der schwarzen Ortega jedenfalls nicht ausmachen.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „ie Gitarre wird wohl vorwiegend für live spielende Musiker interessant sein, deren Hauptinstrument die E-Gitarre ist. Gestandene Klassiker werden sich so etwas vermutlich kaum kaufen. Aber gerade für Anwendungen in elektrisch verstärkten Musikrichtungen“

    Ich denke das ist eine Konzertgitarre und keine E-Gitarre, die kann man doch nicht an einen Verstärker anschließen? Bitte klärt mich auf

    beste Grüße Jakob

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      Hi NYReiter,

      doch, die Gitarre ist auch für die elektrische Abnahme tauglich, sie hat sogar 2 Ausgänge, unsymetrisch (Klinke) und symetrisch (XLR), das ist ja der Clou bei der Sache ;)

      Viele Grüße und viel Spaß auf Amazona.de

      Stephan

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