Sweetspot of Tuning
Stimmgeräte sind wohl unter den musikalischen Helfern diejenigen, die preislich am meisten von der Digitalisierung profitiert haben. So bekommt man die Geräte am unteren Ende der Preisklasse schon für den Preis eines belegten Brötchens und eines Kaffees hinterher geschmissen. Peterson verfolgt hier jedoch einen anderen Ansatz: So viel wie möglich aus dem Gerät heraus zu holen. Das SP-1 StroboPlus HD soll als hochwertiges Stimmgerät allerhöchste Bedürfnisse an ein solches befriedigen und trumpft dabei mit einem Funktionsumfang auf, der weit über den billigen Clip-on-Tuner hinaus geht.
Ausstattung & Layout
Geliefert wird der das StroboPlus HD in einer edlen Hochglanzschachtel mit Magnetverschluss. In dieser befinden sich neben dem Gerät auch eine englische Bedienungsanleitung und ein Mikro-USB Kabel, mit dem sich zum einen der eingebaute Lithium-Ionen Akku aufladen lässt, anderseits aber auch Updates von Peterson auf das StroboPlus HD geladen werden können. Dazu aber später mehr.
Das Gerät selbst ist aus einem harten Kunststoff gebaut und erinnert vom Layout und der Haptik ein wenig an eine alte Polizeifunke. Unter dem großen, halbrunden Display befinden sich zentral der Einschaltknopf und vier weitere gummierte Tasten. Rechts darunter ist ein gerasterter Endlosregler mit Druckfunktion angebracht. Nebenan findet der Lautsprecher und an der rechten oberen Ecke das Mikrofon Platz.
Die linke Seite bietet Platz für einen Lautstärkeregler und die 6,3 mm Klinkenbuchse für den Input einer Gitarre, eines Basses oder eines anderen Instrumentes. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der passende True-Bypass-Ausgang, die USB-Buchse sowie ein 3,5 mm Kopfhöreranschluss. Des Weiteren ist hier auch ein Vibe-Clip-Output zu finden, um den es aber später in Verbindung mit dem Output gehen soll. Auf der Rückseite des Gehäuses findet sich ein Drahtbügel, der als Ständer funktioniert, und ein 1/4-Zoll Gewinde ermöglicht die Befestigung an gängigen Stativen.
Die Bedienung
Die akustische Stimmfunktion bietet volle neun Oktaven an Referenztönen, die sich über den integrierten Lautsprecher oder einen Kopfhörer abspielen lassen. Vor allem geht es aber um die optische Tunerfunktion im Stile eines Stroboskopstimmgerätes. Das Display zeigt also nicht über eine Nadel oder Farbveränderungen, sondern über die Drehgeschwindigkeit und Richtung die Nähe zum gewünschten Ton an und arbeitet dabei äußerst präzise. Mit einer Genauigkeit von 0,1 Cent, also einem tausendstel Halbtonintervall! Das ist mit der großen Anzeige auf dem gut beleuchteten Display auch kein Problem. Natürlich lassen sich Parameter wie Pitch von 390 bis 490 Hz oder centweise anpassen und eine Transponierfunktion für nicht auf C gestimmte Instrumente oder mit Kapodaster versehene Gitarren anpassen.
Alle diese Parameter lassen sich auch in eigenen Presets abspeichern und für bestimmte Instrumente oder Spielsituationen abrufen. Das meiste an Bedienung passiert dabei über den Endlosregler, der sich sehr zielsicher und einfach bedienen lässt. Der Rest der Bedienung ist aufgrund der etwas kryptischen Abkürzungen auf dem Display und der Mehrfachbelegungen der Tasten jedoch ohne die Bedienungsanleitung kaum zu meistern.
Die Sweetener
Einen weiteren Parameter stellen die „Sweetener“ dar. Obwohl sich an dem uralten mathematischen Prinzip der Harmonien nie Wesentliches geändert hatte, spielen die meisten Instrumente doch nach ihren eigenen Regeln und weichen oft vom mathematisch ermittelten Ideal ab. Was man mit der Entwicklung der gleich-temperierten Stimmung für das Klavier entwickelt wurde, wendet Peterson auch auf andere Instrumente an: Spezifische Eigenschaften der Instrumente werden aufgegriffen, um für die jeweilig perfekte Stimmung zu sorgen. Die Änderungen bewegen sich dabei meist nur in wenigen Zehntelcent Bereichen, jedoch sollen sie die Intonation der Instrumente spürbar und vor allem hörbar verbessern.
Von verschiedensten Gitarrenvarianten über Dudelsäcke bis hin zu historischen Temperamenten kann beim StroboPlus HD aus insgesamt 92 (!) Sweetenern gewählt werden. Einzig die Navigation ist etwas lästig: Angezeigt werden die verschiedenen Sweetener mit je drei Ziffern und sie müssen nacheinander durchgeschaltet werden.
Das Buzz Feiten System
Ein besonderes Bonbon gibt es hier für Gitarristen und Bassisten. Zumindest, wenn deren Gitarren nach dem Buzz Feiten Tuningsystem umgebaut wurden. Das nach seinem Schöpfer benannte System sorgt mit einem leicht veränderten Sattel und dessen Positionierung sowie einer angepassten Stimmung für perfekte Intonation und saubere Akkorde auf dem gesamten Griffbrett, besonders aber in den unteren Lagen. Musiker mit entsprechend umgebauten Instrumenten können hierfür auf vier verschiedene Sweetener zugreifen.
Upgrades
Neben der Ladefunktion kann die USB-Buchse auch für das Updaten beziehungsweise Upgraden des StroboPlus HD genutzt werden. So verwandelt das BodyBeat Upgrade das Stimmgerät zusätzlich in ein Metronom. Hier kommt auch der Vibe-Clip-Output ins Spiel. An ihn lässt sich ein haptischer Impulsgeber für die Metronomfunktion anschließen, um das Metronom auch bei Aufnahmen oder live im Stillen nutzen zu können. Der Haken an der Sache: Das Upgrade ist mit knapp 40,- Dollar nicht gerade günstig und da ist der Vibe-Clip für noch einmal den halben Preis noch nicht eingerechnet. Ein wenig happig für ein Softwareupgrade, aber durchaus der sonstigen Preisgestaltung angemessen.
Man bekommt einen Tuner für 10 Euro und er funktioniert, oder einenTC Electronic PolyTune 2 Tuner, der wirklich was kann, oder wer garkeine kohle ausgeben will, bekommt eine kostenlose app fürs Handy. Für mich sind so teuere Geräte immer wieder ein Dorn im Auge, da man offensichtlich immer neue Wege sucht, das Rad nochmals frisch zu erfinden und noch viel viel teurer zu verkaufen.
Hi amazonaman,
I
ch finde auch, dass der Preis etwas happig ist. Es wäre sicher auch etwas günstiger gegangen, allerdings muss man schon sagen, dass solche Premium-Tuner durchaus ihre Berechtigung haben. Wenn du in einem Studio etwa alle Instrumente exakt aufeinander abstimmen möchtest, bleibt das, neben dem eigenen Gehör die einzige Möglichkeit das wirklich perfekt hin zu bekommen. Und die Sweetened Tunings klingen echt auffällig besser als das bloße stimmen nach einem einfachen Clip-on Tuner.
Der eingebaute Akku macht das Gerät in ein paar Jahren faktisch wertlos.
Der eingebaute Akku ist ein KO Kriterium, da Verschleißteil und durch keinen Stadardakku ersetzbar – Stichwort Billig-Akku-Nachbau nicht vorhanden.
Buzz Feiten – ok ist ein Argument – aber nur für eine Minderheit.
Und die Genauigkeit von 0,1% bekommt man bei anderen Herstellern billiger z.B. TC (sogar bis 0,02%), Planet Waves.
Fazit: Petersen lässt sich seinen Namen ziemlich gut bezahlen.
Tipp: Wer einen günstigen Petersen Tuner möchte, kauft iStrobesoft für 9,99 mit der Option spezielle Funktionen durch inApp-Käufe nachzurüsten.
Der Peterson Strobo Plus HD ist sicher ein tolles Gerät. Das man den Akku nicht ersetzen kann ist für ein solches Gerät unverzeilich und der Preis ist schlicht zu teuer für so ein Stimmgerät!
Die App PitchLab Pro ist von der Präzision gleich auf und bietet noch mehr nützliches und gehört zur REFERENZKLASSE!
Ich persönlich verwende nur noch diese Tuner App, die ist gratis. Man kann damit sogar ein Klavier stimmen..Für die Bühne werde ich mir dann aber den neuen Peterson Strobo Clip HD besorgen, der kommt bald in die Läden…