Bewertung
Wenn man beim Phonic die wackeligen, ungestützt auf die Platine gelöteten Drehregler betrachtet, beeinträchtigt dies natürlich auch das Vertrauen in die Verarbeitung der Elektronik. Im Falle der Regler reicht wahrscheinlich ein Stoß, zack, ist der Regler ab und die Platine darunter womöglich ebenfalls beschädigt. Zumindest ein Stützring zwischen Blech und Regler hätte etwas mehr Vertrauen erweckt.
Apropos Regler. Die Stellung des Effektreglers stimmte beim Testgerät nicht mit dem angewählten Effekt überein. Dass an dieser Stelle ein Endlosdrehregler platziert wurde, ist für sich schon seltsam , aber wenn er schon mal da ist, sollte er wenigstens korrekt arretiert sein.
Angesichts des Preises ist die Ausstattung beim Powerpod schon okay, aber wenigstens ein klitzekleiner Insert in einem Kanalzug wäre schön gewesen. Überdies fehlen bei den Mic-Vorstufen die Input-Gains – das muss man als verantwortlicher Audiotekki schon mögen. Eigentlich darf der Ärmste seine Mikrofone nun nach deren Ausgangspegeln auswählen, damit sie zum Phonic passen. Vielleicht hätte man sich statt der Gains den Multieffekt sparen sollen, denn ein Pingpong-Delay oder ein Chorus machen mono ohnehin keinen Sinn. Und die Reverb-Qualität wird durch die 1-Kanal-Ausspielung auch nicht besser. Mono klingt eine poröse Hallfahne irgendwie noch metallischer. Auch den Sinn und die Qualität des 7-Band-Grafik-EQs im Main-Bus, der keinen Bypass hat, kann man kontrovers diskutieren. Leider ist in der Preisklasse eine solche Verteilung der Features absolut üblich. Positiv fallen die zusätzlichen Aux- und Tape-Eingänge auf. Auch die Instrumenteneingänge sind eine gute Sache und nicht überall selbstverständlich.
Die Leistung des Powerpods ist für kleine Veranstaltungen sicher ausreichend. Eine Band im Club wird nicht glücklich, ein Singer/Songwriter in einer kleinen bis mittelgroßen Bar schon. Klanglich ist das, was den Phonic verlässt, absolut okay. Die Klangregelung in den Eingangskanälen macht eine sehr gute Figur. Ein bisschen Glitzer in die Vocals reindrehen klappt prima – und genau hierfür ist die Grenzfrequenz beim Höhenband von 12 kHz ziemlich ideal.