Digital DJing
Die japanische Innovationsschmiede Pioneer schickt mit dem DDJ Ergo V einen neuen Controller ins Rennen. Doch ist der Ergo V wirklich innovativ oder ein weiterer Versuch des Hauses Pioneer, in den Markt für Digital DJing zu drängen? Konkurrent zu etablierten Controllern? Dieser Frage wollen wir im folgenden Bericht die ein oder andere Antwort entlocken.
Look
Wenn der ErgoV eingeschaltet wird, beginnt alles zu blinken, und jede auch noch so kleine LED tut ihr Übriges hinzu. Der ErgoV hat einen unverwechselbaren Look. Von oben betrachtet ist der typische „Pioneerlook“ unverkennbar. Dieser ist nah an dem der CDJ-Reihe. Die unverkennbar für Pioneer typischen Jogweehls mit angrenzendem Vinyl On/Off-Knopf sowie einem Knopf zum Ein- bzw. Ausschalten der Keylockfunktion, welche ein Verschieben der Tonhöhnen des gewählten Tracks verhindert.
Links beziehungsweise rechts neben dem Jog befindet sich der Linefader, mit dem der DJ die Lautstärke bestimmt. Über dem Linefader sind die EQ-Sektionen und der Gainregler angebracht. Über dem jeweiligen Jog sind HotCue Tasten, sowie Tasten für den internen (im DJ Programm befindlichen) Sampler untergebracht. Neben diesen Tasten befinden sich zwei Drehregler/Potis, mit denen man das Filter (Highpass / Lowpass) regeln kann und einer, um einen Autoloop zu setzen. Unter dem Autoloop-Regler befinden die vom CDJ bekannten Loop In/Out-Tasten, mit deren Hilfe man manuell einen Loop setzen kann.
Im oberen Teil des Controllers ist die Effektsektion untergebracht. Diese ist je nach gewähltem DJ-Programm frei programmierbar. Im mitgelieferten Virtual DJ ist sie voreingestellt.
Jogs & Knobs
Die Jogwheels des ErgoV sind denen der Pioneer Premiumlinie CDJ nachempfunden. Die des ErgoV sind jedoch um einiges kleiner, eben dem Controller angepasst. Vom Gefühl kommen die Jogs relativ nah an die originalen Wheels des CDJ heran, was eine mögliche Umstellung von CD auf Digital leichter machen kann.
Der Pitchfader ist ein wenig schwergängig, somit möglicherweise gewöhnungsbedürftig, wenn man als DJ auf die Sync-Funktion beim Mixing verzichtet.
Die EQ-Sektion ist leider sehr eng gehalten. Auch hier muss sich der DJ daran gewöhnen, dass die Regler sehr nah beieinander liegen, was die Arbeit möglicherweise vor allem in der Anfangsphase erschweren kann. Hier wäre ein wenig mehr Platz wünschenswert.
Der Cross- sowie die Linefader sind wie von Pioneer gewohnt angenehm zu bedienen und leichtgängig. Der Crossfader ist ebenfalls wie bei Pioneer Produkten leichtläufiger als die Linefader. Ein nettes zusätzliches Gimmick ist die Beleuchtung der Linefader. Diese sind von einem Ring aus LEDs umrandet, welcher mit dem Beat des Tracks im laufenden Player zu blinken beginnt, sobald dieser gestartet wird. Mit ein wenig Übung erlaubt es dieser kleine Zusatz dem DJ, auch ohne Kopfhörer nach Auge zu mixen. Ob dies erstrebenswert ist, sei jedem selbst überlassen.
Das ist meine erste Console und ich bin hoch zufrieden. Fühlt sich alles sehr gut an. Macht was sie soll. Druckpunkte, Mittelrasten, Jogs und Bending sind sehr gut. Klang ist für meine Begriffe ebenso richtig gut (ich benutze sonst ein MOTU Traveller als externe Soundkarte).
Blinkende Channelfader sind Geschmackssache, ich mixe mit Gehör und Blick auf die Anzeigen in der Software.
Die Regelung der Eingangssignal-Lautstärke von Mic und AUX auf der Rückseite ist etwas fummelig. Das kann Pioneer besser. Ich habe immer einen iPod mit dabei, den ich am AUX-Port einschleife. Macht Mühe, bis das passende Gain eingetestet ist. Dann geht’s.
Für mich ist er praxistauglich.