Das letzte Plugin ist zugleich auch das komplexeste. Nicht weniger als fünf Funktionen beinhaltet das Teil. Der Reihe nach sind das: Hiss Remover, eine Art DeEsser zum Verringern von höhenreichen Peaks, die Transientenabteilung, mit der man Attacks von z.B. Drums bearbeiten kann und der Enhancer welcher die hohen Frequenzen dynamisch anhebt. Mittels einer XY-MS-XY-Matrix wird die Stereobreite künstlich verbreitert. Harmonics schließlich fügt dem Signal mehr Klarheit und Durchsichtigkeit im oberen Frequenzspektrum hinzu, indem es Obertöne erzeugt.
Man kann die Sektion aber auch wunderbar als Bandpassfilter zweckentfremden, um etwa Drumloops zu verzerren (siehe Praxisteil). Abschließend gibt’s auch hier einen Saturation-Limiter, der hilfreich vor internen Übersteuerungen schützt.
Diese Schaltung gefiel mir im Lauf des Tests immer besser. Egal was man für einen Unsinn einstellt, immer bleibt das Signal sicher vor Clips und digitalen Verzerrungen. Dabei arbeitet die Schaltung zuerst nahezu unhörbar, bis dann langsam eine leichte Färbung eintritt, die dem Signal mehr Wärme und Druck verleiht. Bewusst eingesetzt kann das durchaus gewinnbringend verwendet werden. Allzu heftige Pegel führen allerdings irgendwann unweigerlich zu unschönen, weil digitalen Verzerrungen.
Praktisch
Zugegeben – nicht alle Plugins haben sich mir sofort erschlossen. Zu speziell sind die Plugins, mit Ausnahme des Kompressor. Aber PSP hat mitgedacht und gibt dem Anwender ein umfangreiches PDF-Dokument mit an die Hand, das ausführlich alles erläutert. Hier werden neben den offensichtlichen Bedienelementen sogar die verwendeten Algorithmen erklärt und beschrieben (auf Englisch). Nicht dass man das bräuchte, aber es hilft schon ungemein wenn man weiß, was da im Hintergrund passiert.
Am Ende des Tests finden Sie ein paar Soundbeispiele und die Erklärung, was genau dabei gemacht wurde. Zuerst hören wir uns den unvermeidlichen Drumloop einmal trocken, also ohne jede Bearbeitung meinerseits an.
Fazit
Wie man hören kann, handelt es sich bei den Plugins des Mixpacks durchweg um hochwertige Effekte, die Einzelspuren oder Mixe bei Bedarf aufpolieren und verfeinern können. Richtig eingesetzt können sie durchaus dazu beitragen, einen Mix wärmer aber auch gleichzeitig transp arenter zu machen. Die Bedienung ist relativ schnell verinnerlicht, und die mehr als 30 mitgelieferten Presets pro PlugIn bieten immer einen guten Startpunkt für eigene Experimente. Erfreulicherweise hält sich die Prozessor-Last sehr in Grenzen. Arbeiten mit mehreren Instanzen sollte auf keinem halbwegs aktuellen Rechner ein Problem darstellen.
Bei dem Preis und anbetracht der Tatsache, dass es eigentlich kaum Konkurrenz gibt ist das Paket eigentlich uneingeschränkt empfehlenswert.
PLUS
++ Sound/Konzept
+ Preis/Leistung
MINUS
– Bedienoberfläche
Hersteller/Vertrieb
www.pspaudioware.com
Preis
149 $