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Test: RME Babyface

RME Babyface

3. Januar 2011

Ich freue mich jedes Mal, wenn der Paketbote ein neues Audio-Interface der Firma RME abliefert. Denn die Testberichte laufen absolut entspannt ab, das Supportpersonal reagiert umgehend und ist kompetent. Leider ist das heutzutage in Deutschland kaum noch der Regelfall. Obendrein bieten RME Produkte ohnehin äußerst selten einen Anlass, den Support zu kontaktieren, es sei denn man, liest das Handbuch nicht …
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Als kleinstes RME Familienmitglied erblickt das „Babyface“ als USB 2.0 Audio-Interface das Licht der Welt. Es handelt sich um ein 10×16 cm kleines Desktop-Gerät, das in ein sehr stabiles Aluminiumgehäuse gepackt so einige Gene des Fireface UC und des großen UFX mitbringt. Zum einen verfügt das Babyface über RMEs sehr gut implementierte USB 2.0 Treiberarchitektur, die extrem geringe Latenzen auch über USB ermöglicht. Zum anderen ist ein komplettes digitales Mischpult mit Equalizern, Effekten (s.u.) und Effekt-Send integriert.
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Während andere Hersteller in einem Gerät dieser Größe vielleicht zwei Ein- und Ausgänge unterbringen, schafft es RME zwei sehr hochwertige Mikrofonvorverstärker, zwei symmetrische analoge Lineausgänge, zwei unsymmetrische Lineausgänge sowie einen optischen (Toslink) Ein- und Ausgang, der als S/PDIF oder ADAT IO (Input+Output) fungieren kann, unterzubringen. Somit kann das Gerät über den ADAT IO günstig (z.B. Behringer ADA8000) erweitert werden, um mehr analoge IOs zu erhalten. Ein MIDI Ein- und Ausgang ist vorhanden, ich persönlich hätte mir allerdings noch einen Wordclock-Eingang oder einen elektrischen AESid oder S/PDIF IO gewünscht.
Die analogen Ein- und Ausgänge werden übrigens über eine 15-polige HD Buchse mit einer Kabelpeitsche nach außen geführt. Wer sich dadurch optisch belästigt fühlt, kann die mitgelieferte (!) Verlängerung einsetzen und die Kabelpeitsche hinter oder unter den Tisch führen.
Die beiden analogen Eingänge können übrigens Line- und Mikrofonpegel verarbeiten. Der zweite der Beiden verfügt obendrein über eine zuschaltbare hohe Impedanz, so dass auch Signale von Instrumenten-PickUps auf hohem Niveau verstärkt werden können. Dass eine 48 Volt Phantomspeisung für beide Kanäle getrennt zugeschaltet werden kann, ist bei RME schon fast obligatorisch.
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Besonders beachtlich ist, dass das Babyface über USB mit Strom versorgt werden kann. Ein USB Port ist meist auf 5V und 500 mA begrenzt, somit liefert RME ein von Festplatten bekanntes USB-Y-Kabel mit, das sich den Strom von zwei USB-Ports nimmt (=1000mA) und diese zusammenfasst. Manche neuere Mainboards, Laptops oder Hubs bieten mittlerweile pro Port 1000mA und weichen von der USB Spezifikation ab, um auch mit einem normalen USB-Kabel genügend Strom liefern zu können. Alternativ kann das Babyface auch mit einem externen Netzteil von 6V bis 12V und 1A betrieben werden. Die gemessenen Audiowerte sind übrigens mit der USB-Spannung eines Sony Vaio Laptops entstanden und bestätigen die hohe Klanggüte des Babyface.

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Forum
  1. Profilbild
    ambee

    geiles teil, hätte es zu den zwei mic-preamps noch zwei zusätzliche analoge line-inputs, dann würde es jetzt schon bei mir liegen.

    fertigen lässt RME übrigens im mittelsächsischen mittweida: http://www.imm-gruppe.de/

  2. Profilbild
    tomgadd

    Das Babyface mit einer LnyxTwo verglichen:

    Das Babyface ist wesentlich fetter im Bass,
    eher unsauber und trägt einfach zu fett auf. Auch die Höhen sind stechen mehr hervor. Das Babyface klingt sehr vordergründig,
    wenig differenziert im Vergleich mit der Lynx.
    Tiefenstaffelung und Stereobild reichen an die Lynx bei weitem nicht ran.

    Aufnahmen mit dem Baby jedoch funktionieren prima. Selbst ein günstiges Medion Notebook für 600€ schafft locker 10 Spuren ohne Aussetzer. Aufnahmen des Babyface über meine Reference LynxTwo abgehört klingen allerdings plötzlich sehr schlank. Sehr schlank.
    Die DA Wandlung des Babyface, abseits aller Messungen, klingt offensichtlich nicht sehr differenziert.

    Die 2 Preamps klingen ordentlich, sind aber keineswegs auf dem Niveau eines DAV Bg No.1.
    Wie könnt dies auch, wenn der DAV alleine schon mit 700E zu Buche schlägt.

    Für rund 550€ dennoch ein prima Baby, unabhängig vom Strom, performant und schick.
    2 ordentliche Preamps und Totalmix mit Effekten.

      • Profilbild
        tomgadd

        @t.walter Nach Spezifikationen zu urteilen werkeln auf der L22 die gleichen Wandler.

        Noch ein Nachtrag:
        Natürlich ist der Vergleich mit der LynxTwo nicht ganz fair, so kostet die LynxTwo C 1099€.
        Allerdings ist es durchaus fair, wenn es um die Beurteilung der Audioqualität geht, eine Referenz heran zu ziehen. Nur Messwerte sagen nicht viel aus.
        Insofern würde ich dem Babyface „nur“ eine gute bis sehr gute Audioqualität bescheinigen, denn nach oben ist noch viel mehr Luft.

        In der Summe aller Eigenschaften ist das Babyface aber dennoch hervorragend.

        • Profilbild
          t.walter AHU

          @tomgadd Eine „Referenz“ ist nicht immer das Beste was es gibt. „Referenz“ beschreibt lediglich einen Ausgangspunkt und wird nur umgangssprachlich mit dem „Besten“ gleichgesetzt ;-)

          Ich werde bei Gelegenheit mal eine Lynx Two durchmessen. Das sagt schon sehr viel aus, vor allem in punkto THD lässt sich sehr viel ablesen. Wenn der Freuquenzgang gerade ist, dann sind es meistens Frequenzabhängige Verzerrungen, die Unterschiede in der Wahrnehmung ausmachen.

          Nichtsdestotrotz, kann sein dass die LynxTwo besser klingt, aber wen stört es? Sind zwei komplett verschiedene Produkte. Du kannst über ADAT auch einen Lynx-Wandler an das Babyface hängen!

          • Profilbild
            tomgadd

            @t.walter Vor allen Dingen würde ich die Lynx und das Babyface mal klanglich vergleichen. Da liegen schon Welten dazwischen,
            mehr als Messungen u Spezifikationen vermuten lassen.

            Ich finde auch das Babyface ist ein rundes Package. Nur hervorragende Audioqualität würde ich dem Babyface
            nicht attestieren.
            Die Summe aller aller Eigenschaften rechtfertigt jedoch ein hervorragend.

            • Profilbild
              t.walter AHU

              @tomgadd Ok, dann einigen wir und doch darauf, dass das BBF nur hervorragt, während die LynxTwo überragt? ;-)

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Thorsten,

    Zunächst mal vielen Dank für das tolle Review :)!

    Nun stehe ich vor einer Entscheidung und vielleicht kannst Du mir dabei helfen:
    Ich brauche eine gute mobile Lösung für meine Aufnahmen und möchte dabei bei der Audioqualität keine Abstriche machen – dabei geht es mir sowohl um Ein- als auch Ausgänge (inkl. Kopfhörerausgang). Wäre mir das Babyface nicht über den Weg gelaufen, hätte ich mir wahrscheinlich das Apogee Duet gekauft.

    Von der Ausstattung her gewinnt da natürlich das Babyface – nun bleibt die Frage zur Soundqualität: Duet oder Babyface?

    Wäre super, wenn Du mit hierbei helfen könntest!

    Viele liebe Grüße,
    Simon-Claudius

    • Profilbild
      t.walter AHU

      Kann ich leider nicht, denn das Duet kenne ich nicht. Du bist aber mit den Babyface aufgrund der Featueres besser beraten. Ich bezweifle, dass das Duet klanglich relevante bedeutend bessere Ergebnisse liefert.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @t.walter Ehrlich gesagt hat mich nur der Kommentar von tomgadd etwas verunsichert (da alles, was ich über die Audioqualität des RME bisher gehört habe überaus positiv war). Sind es eigentlich die gleichen Wandler wie in anderem RME Equipment?
        Meinst Du, die Qualität genügt professionellen Standards? Ich möchte da nämlich keine (zu großen) Abstriche mehr machen, da das nicht mein erstes Interface ist – und es unter Umständen professionell genutzt wird.

        • Profilbild
          t.walter AHU

          Davon würde ich mich nicht beeindrucken lassen. Es ist immer eine Frage des Maßstabs. Das BBF klingt auch für professionelle Aufnahmen absolut gut.

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