Ein Traum in Gold!
Der Name Roger Sadowsky steht für feinste Instrumentenbaukunst im Bereich Elektrobass. Nachdem er in den 1970er Jahren für die Creme de la Creme der New Yorker Studiobassistenszene, namentlich Marcus Miller, Will Lee, John Patitucci und viele andere, Service, Modifikationen und Reparatur erledigt hatte, erblickten 1979 die ersten eigenen Gitarren und Bass-Modelle das Licht dieser Welt. Aufgrund der Tatsache, dass damals praktisch nur die Klassiker der Firma Fender gekauft und benutzt wurden, ähnelten die ersten Modelle eben auch stark eben diesen, wurden aber in einigen Punkten, besonders im Bereich der aktiven Elektroniken, weiter entwickelt. Diese Weiterentwicklungen werden, wie man sich denken kann, in enger Zusammenarbeit mit Sadowskys prominenter Kundschaft vorgenommen.
Mit seinen heute zehn Mitarbeitern werden in geringen Stückzahlen exklusive Modelle in New York gefertigt. Der hier zum Test bei Amazona vorliegende Sadowsky NYC Vintage 5 VSG entstammt genau dieser New Yorker Edelbassschmiede. Man darf also gespannt sein, inwieweit das Testobjekt seinem legendären Ruf gerecht wird!
Lieferumfang / Konstruktion / Verarbeitung
Der Sadowsky NYC Vintage 5 VSG kommt in einem stabilen und sehr schmucken Holzkoffer. Neben dem Bass selbst werden passendes Einstellwerkzeug, Security-Locks und ein Pflegetuch mitgeliefert. Wenden wir uns zunächst den verwendeten Hölzern zu. Nach der Überzeugung des Firmengründers Roger Sadowsky sind vor allem die klangliche Qualität der Hölzer sowie die Sorgfalt der handwerklichen Fertigung entscheidend für Klang und Bespielbarkeit des Instruments. Der Korpus, geformt wie eine etwas verkleinerte Version eines altbekannten Klassikers des Bassbaus, besteht aus Erle, der Hals aus einem Stück Ahorn mit in aufgeleimtem Ahorn-Griffbrett. Sadowsky verwendet Ahorn-Griffbretter standardmäßig für seine fünfsaitigen Modelle, da diese Holzart die Definition und Ausgewogenheit der tiefen H-Saite seiner Erfahrung nach am besten unterstützt.
Der Korpus ist mit einem makellos aufgetragenem, goldfarbenen Lack (Vintage Shoreline Gold = VSG) überzogen. Was sofort auffällt, wenn man den Bass zur Hand nimmt, ist das geringe Gewicht. Gerade mal 3,65 kg bringt der Sadowsky NYC Vintage 5 VSG auf die Waage, für einen Fünfsaiter-Bass geradezu federleicht! Da freut sich der leidgeprüfte Bassistenrücken und der abendfüllende mehrstündige Auftritt verliert deutlich an Schrecken.
Trotz des geringen Gewichtes, was maßgeblich durch die Wahl einer extrem leichten Erle für den Korpus bestimmt wird, ist der Sadowsky NYC Vintage 5 VSG keineswegs kopflastig. Ausgewogen pendelt sich der Bass am Schultergurt in einer komfortablen Spielposition ein. Erreicht wird das durch den Einsatz der verwendeten Hardware: Die Brücke stellt eine der Weiterentwicklungen Sadowskys dar, sie ist im Vergleich zu dem altbekannten Blechwinkel deutlich massiger und schwerer.
Die Stimmmechaniken auf der Kopfplatte stammen vom Hersteller Hipshot – ein halb offenes Modell mit der Bezeichnung „Ultralight“, also wohl die leichtesten erhältlichen und serienmäßigen Stimmmechaniken für den E-Bass. Das Ergebnis ist ein traumhaft leichter Bass, der trotzdem ergonomisch ausgewogen vor dem Körper hängt.