Einrichtung
Das geht unkompliziert. Durch einen Druck auf einen der „Group“-Buttons scannt der
Empfänger selbsttätig die Kanäle beider Einheiten durch und wählt die stabilsten Kanäle aus. Wichtig ist dabei, dass etwaige anderen Funkgeräte schon eingeschaltet sind, sodass sich keine Überschneidungen ergeben. Mein Testmodell arbeitet im T11-Band von 863-865 MHz, diese Frequenzen sind europaweit anmeldefrei.
Zwei bis maximal vier Geräte können gleichzeitig in diesem Frequenzbereich betrieben werden, das kann schon knapp werden. Alternativ bietet Shure das System auch im S8-Band, der ebenfalls anmeldefreien LTE-Mittenlücke von 823-832 MHz an, hier können maximal sieben Geräte untergebracht werden. Eine umfassende Information über die derzeitige Situation der Frequenzvergabe bietet die Firma unter www.shure.de/supportdownload/frequenzen.
Nachdem der Empfänger nun seine Frequenzen ausgewählt hat, müssen die Sender manuell darauf abgestimmt werden. Ist die Verbindung hergestellt, zeigt der Empfänger das mit der grünen „Ready“-LED an.
Nicht ganz optimal ist, dass am Sender bei Betrieb nicht mehr ersichtlich ist, welchen der beiden Empfangskanäle er bedient. Hier hilft die althergebrachte Markierung mit farbigem Klebeband.
Nun heißt es, das Headset anzupassen. Durch den flexiblen Bügel geht das erstaunlich gut und hält trotz meiner anfänglichen Bedenken gegen die Einohr-Halterung. Wilde Fitnessübungen sind damit eher nicht zu machen, dafür hat Shure andere Lösungen im Portfolio. Das Set ist aber eher für Moderation, Vorträge und Präsentation gedacht und hier dürften sich keine Schwierigkeiten ergeben. Anders sieht es mit dem Abstand zum Mund aus. Da die Länge des Booms nicht verstellbar ist, kann dieser nicht für alle Kopfgrößen optimal platziert werden.
Nun gilt es nur noch, am BLX1 das Gain richtig anzupassen und wir sind spielfertig.
Sound
Hauptverantwortlich für den Klang ist das verwendete Mikrofon. Das MX153 erledigt seinen Job ganz gut, wenn auch nicht perfekt. Positiv ist die gute Sprachverständlichkeit und die geringe Neigung zum Poppen. Durch die Kugelcharakteristik reagiert die Kapsel auch unbeeindruckt von kleineren Abstandsvariationen.
Zwei Punkte sind allerdings auf der Soll-Seite zu verbuchen. Zum einen neigt das Mikro im Bereich von 100-130 Hz etwas zum Dröhnen, hier hilft der beherzte Griff zum LowCut und Equalizer. Zum anderen ist die Kapsel nicht ganz rauschfrei. Ein von mir benutztes Lavalier einer Konkurrenzfirma, das preislich deutlich unter dem MX153 angesiedelt ist, macht das hörbar besser. Besonders problematisch sind beide Punkte nicht, sollten aber auch nicht unerwähnt bleiben.
Überrascht hat mich die Empfangsleistung des BLX88. Mit den im Gehäuse sitzenden Antennen hätte ich auf eine etwas reduzierte Empfangsbereitschaft getippt, aber das Shure-System steht da in Nichts den mir bekannten Funken im selben Frequenzband nach. Hier also Daumen hoch.
Getestet habe ich auch die beiden Ausgänge für Mic und Line. Hier kommt an meinem Interface derselbe Nutzpegel an, das ist nicht bei allen Konkurrenzprodukten so. Auch die gleichzeitige Nutzung beider Ausgänge pro Kanal ist möglich. So kann z.B. das XLR-Signal zum FOH und das Klinkesignal zum Personal Monitor System geschickt werden.
Hallo Armin,
für den Doppelempfänger gibt es von Shure übrigens ein Rackeinbaukit mit der Bezeichnung URT2. Dieses Rack-Kit funktioniert auch mit dem analogen Einzel-Receiver sowie dem Digitalreceiver GLXD4. So bekommt man die Plastikschüsseln sicher in´s Rack.
Musikalische Grüße von Onkel Sigi