Sound & Praxis
Solid Gold FX Surf Rider DLX
Recht schick sieht es ja schon aus, das kleine blaue Hall-Kistchen. Das könnte aber eventuell nicht von langer Dauer sein, denn die Potis befinden sich sehr nah an den beiden Metallswitches, sodass der eine oder andere Fußtritt auch mal daneben gehen könnte. Hier sollte man also „Fußspitzengefühl“ beweisen.
Der Sound des Surf Rider DLX dürfte vor allem Musiker mit Vorlieben für Sounds der 50er und 60er begeistern. Neben der hervorragenden, nahezu rauschfreien Signalqualität bietet das Gerät eine breite Palette der gängigen Reverbsounds dieser Zeit. Angefangen von „Spaghetti-Western-Twang“ bis zu hinsurrenden Kachelraum-Slapbacks reicht hier die Auswahl, wobei die Sounds dabei recht wirkungsvoll mithilfe des Tone-Reglers in ihrer Klangfarbe variiert werden können. Die Boost-Funktion mit ihrer kräftigen Signalpegelerhöhung erweist sich als recht nützlich, da man so ja im Prinzip über zwei verschiedene Reverbsounds per Fußtritt verfügt. Ein Expression-Pedal zum Regeln des Effektlevels würde hier die Möglichkeiten natürlich noch einmal erweitern – die Hall-Fetischisten unter uns sollten diesen Gedanken durchaus in Betracht ziehen!
Schade ist nur, dass das Gerät über keine Stereo-Signalführung verfügt. Hätte man ja angesichts des stolzen Straßenpreises eigentlich schon erwartet. Dafür klingt es aber richtig schön vintage, trotz der digitalen Bauart.
Solid Gold FX Jeff Waters Devil Drive
Bei dem Signature-Pedal der Metal-Legende Jeff Waters waren die Erwartungen natürlich sehr hoch. Solch einen High-End-Metalsound in so ein kleines Kistchen packen? Nun ja, es ist fast gelungen. Der Grundsound des Pedals klingt eindeutig nach Waters Markenzeichen: Die strammen Bässe, die bissigen Mitten und das niemals zu aufdringlich wirkende Obertonspektrum sind auch beim Jeff Waters Devil Drive Garanten für einen druckvollen, differenzierten und matschfreien Distortionsound. Wer allerdings denkt, dass sich hinter dem kleinen Kistchen mit dem roten Teufel ein Gain-Monster verbirgt, der wird eher enttäuscht sein. Das Pedal verfügt zwar über genügend Gainreserven für brachiale Riffs, für Leadlines könnte es aber ruhig noch eine Schippe mehr sein. Sinn und Zweck dieses Signature-Pedals ist es laut Hersteller, den Grundsound des Künstlers so gut es eben geht nachzubilden. Und das ist ziemlich gut gelungen!
Auch hier besteht kein Diskussionsbedarf über Nebengeräusche. Selbst bei voll aufgedrehtem Gain entweicht dem Solid Gold FX Jeff Waters Devil Drive nur ein laues Lüftchen.