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Test: Steinberg Groove Agent 3

(ID: 3048)

Percussion Agent Rasmus Kihlberg
Das 3. Modul im Bunde ist der Percussion Agent. Die zur Verfügung stehenden Grooves wurden wieder live eingespielt. Der Percussion Agent kann mit bis zu 8 Grooves bestückt werden. Leider steht nur eine kleine Auswahl an Instrumenten und Pattern zur Verfügung. Pro Instrument gibt es nur 5 Variationen. Mit Hilfe des Groove-Offset-Bedienfeldes kann der Startpunkt eines Grooves verschoben werden. Von der Bedienung her ist der Percussion Agent ein gutes Stück näher am klassischen Groove Agent als der Special Agent. Pro Instrument kann beispielsweise der Ausgangskanal, Tonhöhe, Lautstärke, Panning oder Hallanteil eingestellt werden. Es gibt Zufallsfunktionen für die Variationen und 10 Speicherplätze. Wie im Special Agent fehlt allerdings die Möglichkeit der MIDI-Ausgabe, so dass die zur Verfügung stehenden Grooves nicht geändert werden können. Sehr schade, denn das angebotene Material reisst nun wirklich niemanden vom Hocker – da bieten spezielle Percussion-Librays deutlich interessantere Grooves. Ich hätte lieber auf das „besondere Feeling“ verzichtet und wie im Groove Agent Patterns auf Basis von Einzelsamples programmiert.

Import von eigenen Drum-Samples
Dieses Feature wurde immer wieder von vielen GA-Usern gefordert und nun ist es da: endlich kann man eigene Samples in Groove Agent importieren. Die gewünschten Samples können in dafür vorgesehene Slots geladen werden – die vorgegebene Struktur in Groove Agent muss allerdings beachtet werden. Jeder Slot ist doppelt vorhanden: ein Slot für das trockene Signal und, falls vorhanden, ein Slot für ein verhalltes Sample. User-Kits können als solche abgespeichert werden. Das Auswählen des gewünschten Samples entpuppt sich allerdings als Blindflug, da weder eine Vorhör-Funktion noch eine andere Abspielmöglichkeit zur Verfügung steht. Nach der Zusammenstellung eigener Samples können diese im Groove Agent verwendet werden. Im Dual-Modus muss beachtet werden, dass die User-Kits nur im Groove Agent Modul verwendet werden können, der sich im oberen Bildschirmbereich befindet. Zu beachten ist außerdem, dass in einem User-Kit auch wirklich alle Slots belegt sind, die im gewählten Groove verwendet werden – ansonsten wird eben kein Sample abgespielt.

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- Die Import-Seite ermöglicht die Verwendung eigener Drum-Samples -

– Die Import-Seite ermöglicht die Verwendung eigener Drum-Samples –

Neue FX-Sektion
Jeder der möglichen 12 Outputs verfügt über einen eigenen 9-Band-EQ und einen Kompressor (beide aus Quantum FX2). 39 FX-Presets für individuelle Drums sowie komplette Kits, die so übernommen oder auch bearbeitet werden können, stehen zur Verfügung. Die 12 Ausgänge erreicht man komfortabel über entsprechende Karteikartenreiter. Die Qualität des Kompressors und des EQs ist gut und der Leistungsverbrauch äußerst gering – allerdings hätte man sich auch einen ähnlichen Funktionsumfang wie in Addictive Drums vorstellen können.

- Jeder der möglichen 12 Outputs verfügt über einen eigenen 9-Band-EQ und einen Kompressor -

– Jeder der möglichen 12 Outputs verfügt über einen eigenen 9-Band-EQ und einen Kompressor –

MIDI-Export-Funktion für Cubase und Nuendo (Live to host)
Bereits in der Vorgängerversion konnte Groove Agent MIDI-Dateien live erzeugen, die dann in einen Sequenzer importiert werden konnten (Record to file). Zusätzlich zu dieser Funktion können MIDI-Parts jetzt direkt in Cubase oder Nuendo erzeugt werden – ohne Umweg über eine externe Datei. Die MIDI-Ausgabe-Funktionen gelten jedoch nur für den klassischen Groove Agent: der Special Agent und der Percussion Agent geben keine MIDI-Daten aus.

Fazit
In der aktuellen Version hinterlässt der Groove Agent 3 noch einen zwiespältigen Eindruck. Wie bereits angedeutet, müssten alle Kunden aufgrund des gebotenen Funktionsumfangs sehr zufrieden sein, wenn man GA3 im Vergleich zu dem GA2-Update vor 2 Jahren sieht. Auf der Haben-Seite stehen die neuen Stilrichtungen, der Special Agent mit wirklich gelungenen Styles, die FX-Sektion und die Sample-Import-Funktion. Allerdings wollen die beiden zusätzlichen Agenten nicht so recht in das Konzept passen: die Grooves wurden live eingespielt (was im Grunde ja positiv zu sehen ist) und können daher nicht als einzelne MIDI-Noten ausgegeben werden. Daraus resultiert, dass Änderungen am Groove nicht möglich sind. Der Percussion-Agent bietet zudem nur eine handvoll Loops mit wenigen Variationen. Richtig toll wäre es gewesen, wenn man dem klassischen Agenten einen MIDI-basierten Percussion-Agent zur Seite gestellt hätte und zwar in der gleichen Qualität. Weitere Nachteile: die Autofill-Funktion funktioniert im Special Agent überhaupt nicht, manchmal ertönt im Classic Mode eine doppelte Snare oder Bassdrum, im Special Agent funktioniert das 1/2 Tempo Feature nicht auf Anhieb und eine GA3-Instanz belegt mal eben rund 400 MB im RAM-Speicher – da bleibt auch mit 2 GB RAM kaum Platz für weitere Instrumente. Steinberg will nachbessern und hat bereits ein Update angekündigt, mit dem alle Fehler behoben sein sollen. Bis zur Veröffentlichung dieses Updates bekommt die Software daher nur die Note „Gut mit Einschränkungen“.

Plus:
+++ sehr gute Soundqualität
+++ umfangreiche Style-Auswahl (jetzt 108 plus Special und Percussion Agent)
+++ Sample-Import-Seite
+++ FX-Sektion mir Kompressor und EQ
++ kinderleichte Bedienung
++ ausführliches, sehr gut verständliches Handbuch
++ 12 Stereo-Ausgänge
+ Export kompletter Grooves direkt in das Cubase/Nuendo-Arrangement

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Minus:
— Autofill & Randomfunktion im Special Agent fehlerhaft (wird durch Update behoben)
— hoher RAM-Bedarf (400 MB) (wird durch Update halbiert)
— keine MIDI-Ausgabe im Special und Percussion Agent
— 1/2 Tempo im Special Agent funktioniert nicht auf Anhieb (wird durch Update behoben)
— in bestimmten Situationen werden im Special Agent nur Teile des Grooves wiedergegeben (wird durch Update behoben)
— Systemanforderungen deutlich gestiegen
— doppelte Bassdrum/Snare im klassischen Groove Agent (wird durch Update behoben)

PREISE:
239,00 Euro, Vollversion
89,00 Euro, Update von Groove Agent 2
129,00 Euro, Update von Groove Agent 1 oder Groove Agent SE

HERSTELLER/VERTRIEB: Steinberg

Systemanforderungen:
• PC: Windows XP (Home oder Professional), mind. einen Intel/AMD-Prozessor 2 GHz
• MAC: Mac OS X 10.4, Power Mac G5 2 GHz / Intel Core Solo 1,5 GHz
• 1 GB RAM
• 4 GB freier Speicherplatz auf der Festplatte
• DVD-Laufwerk für die Installation
• PC: Mit Windows MME kompatible Audiohardware (ASIO-kompatible Audiohardware
ermöglicht noch kürzere Latenzzeiten),
• MAC: Mit CoreAudio kompatible Audiohardware
• Steinberg Key (Kopierschutz, nicht im Lieferumfang enthalten) und USB-Port
• Internet-Verbindung für die Key-Aktivierung.
• PC: Bei Verwendung als PlugIn oder Rewire-Slave wird eine mit VST 2, DXi2 oder
Rewire kompatible Host-Anwendung benötigt.
• MAC: Bei Verwendung als PlugIn oder Rewire-Slave wird eine mit VST 2, AU (getestet
mit Logic 7.1.1 und 7.2, Garageband und Digital Performer 4.6) oder
Rewire kompatible Host-Anwendung benötigt

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich kenne den Groove Agent jetzt auch schon seit der ersten Version, als inspirationsquelle ein wirklich klasse Teil, wenn man ihn aber soundmässig mit der Konkurrenz BFD, EZDrummer oder DFHS vergleicht hängt er doch arg zurück. Das macht auch der neue Special Agent nicht wett, eine nette Idee aber mit loops viel zu unflexibel..

    Wenn schon Special Agent, warum nicht ein einziges Drumset vernünftig mit mehreren vels und alternate hits absampeln und den Drummer darauf einspielen lassen?! Mit passendem Diskstreaming eine weitaus bessere Lösung.. und man hätte auch hier eine MIDI OUT funktion .. BFD machts vor, mit MIDI arrangements realistisch zu klingen. Das gleiche gilt auch für den Percussion Agent..

    und noch eine Frage : Warum kann man im classic modul immer noch keine eigenen Grooves erzeugen und diese abspeichern um sie evtl. mit anderen zu tauschen ??

    GA3 kommt meiner Meinung nach etwas zu spät….

    gruß
    Michael

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich bin mal gespannt, wie ihr Jamsticks 2 testet;-)) Außer den unglaublich flexiblen Eingreifmöglichkeiten auch zu den neu eingeführten "Drummer-Models" verfügt JS2 über eine komplett überarbeitete Schnittstelle zu Drum-Modulen wie BFD oder DFH. Steinberg kann sich da was abgucken;-)

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich kann mich Klaus Lohmann nur anschliessen. Einen Jamstix2-Test fände ich sehr interessant.

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    @Michael. Ja, Grooves modifizieren, das wäre toll. Da muss man halt den MIDI Groove exportieren / aufnehmen.
    Wer gerne Grooves editiert ist, so glaube ich, mit GURU echt toll dran

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