ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Steinberg Hypersonic

(ID: 3899)

„Nassmacher: Die Effektauswahl ist üppig.“

Die Effekte arbeiten entweder global oder pro Patch. Hinter beiden verbirgt sich zunächst eine übliche Aux/Send Konfiguration mit maximal vier möglichen Bussen. Der Unterschied: Global wirken die vier eingestellten Effekte auf alle Sounds einer Hypersonic Instanz. Der Effektanteil lässt sich dabei im Mixwindow einstellen. In der Patch Variante können jedem Kanal (!) vier andere Effekte zugeordnet werden. Man kann sich also ausmalen mit wie vielen Effekten der Hypersonic bestückt werden kann, sehr schön!!

ANZEIGE

„Schaltzentral: Das Mixwindow des Hypersonic.“

Eine weitere Möglichkeit einen Klang mit einem Effekt anzureichern, besteht auf der Synthese-Ebene selbst. Diese Möglichkeit fungiert völlig unabhängig von den vier Aux-Effekten, wenngleich die selben Algorithmen zur Verfügung stehen. Die Effekte sind hier fester Bestandteil eines Presets und hängen im Synthesestrang quasi hinter den Oszillatoren und dem Filter. Allerdings lassen sich hier nicht mehr als vom Programmierer vorgegebene Effekte zuschalten, sondern maximal austauschen. Soll heißen: Dem Sample einer E-Gitarre ist ein Overdrive und anschließend ein Delay nachgeschaltet. Beide Effekte lassen sich durch einen anderen der 34 Effekte austauschen. Es ist jedoch nicht möglich noch einen dritten Effekt hinter das Delay zu schalten.

Niemand erwartet bei mitgelieferten Effekten High-End Algorithmen, doch die meisten Hypersonic Effekte wissen durchaus zu gefallen. Der Hall scheppert zwar, klingt aber dennoch sehr gut – wie gesagt, ein Lexicon hat hier auch niemand erwartet. Bemerkenswert ist, dass er sogar besser klingt als der Cubase-Hall. Richtig gut gefallen haben mir die Modulationseffekte, die auch in Mono dem Klang noch Fülle verleihen und nicht plötzlich in sich zusammenfallen. Und mehr als angenehm überrascht war ich vom Ampsimulator. Der liefert nämlich erstaunliche Ergebnisse. Sicher keine Gefahr für POD und Konsorten (zumal er ja eh nur im Hypersonic seinen Dienst tut), doch ein Klang mit viel Substanz und Durchsetzungskraft.
Schlagzeug mit Hall
Schlagzeug mit unterschiedlichen Einstellungen der Reverb Time: 0,6s, 1,5s, 3s und 8s
Epiano mit Modulation
Epiano zunächst trocken, dann mit verschiedenen Modulationseffekten
Ampsimulator
E-Gitarre zunächst trocken, dann werden in Echtzeit einzelne Amps durchgeschaltet. Jeweils in der Mitte des jeweiligen Ampsounds wird dieser mit der Mono-Funktion auf Mono umgestellt
Rotary Effekt
Eine typische Rockorgel mit einem Rotary Effekt. Mittels der Hyperregler wird in Echtzeit die Geschwindigkeit des Rotors beeinflusst.

5_image009.gif

ANZEIGE

Klang und Konkurrenz
Hypersonic wird mit gut 1000 Presets ausgeliefert, die beinahe das gesamte Spektrum musikalischer Stile abdecken. Beinahe, denn abgedrehte oder kranke Klänge fehlen völlig. Die Natursounds bieten ein durchwachsenes Klangbild: Pianos und Geigen klingen einem ROMpler entsprechend gut bis sehr gut, während Bläser und Gitarren aus dem bedeutend kleineren ROM eines Roland XV um einiges lebendiger tönen. Auch die Drums sind nicht einheitlich von gleicher Qualität: Sämtliche Natursets klingen enorm druckvoll und ausdrucksstark, die Technosets wirken dagegen eher lieblos und etwas stilfremd. Im Bereich der synthetischen Klänge offenbart der Hypersonic auch seine größten Probleme: Während die Grundauswahl an typischen Analogsounds sauber ihren Dienst verrichtet, ist nicht ein einziger Hammer- oder Trendsound mit an Bord. Wer schon einmal einen Motif unter den Fingern hatte, weiß, was ich meine: Jene fetten, inspirierenden Chart- und Club-kompatiblen Breitwandklänge mit dem Appeal eines Trendsetters. Die Sounds des Hypersonic sind aber so vielfältig, dass die meisten Anwendungsbereiche mehr als genug abgedeckt werden. Man findet praktisch für jede Gelegenheit einen qualitativ guten, passenden Sound.

 

6_image010.gif

In punkto Klang muss sich der Hypersonic den Vergleich mit Hardware gefallen lassen. Auch wenn ihn Steinberg vom Konzept her anders ansiedelt, werden die meisten Nutzer ihn doch genau dort sehen. Lassen wir mal die ganzen Zusatzfeatures der Hardware außer Acht und betrachten den reinen Soundaspekt. Da der Hypersonic zudem nicht ganz billig zu haben ist, fällt der Blick auf den Roland XV-2020, der mittlerweile schon mal für 550,- EUR über den Ladentisch geht. Obwohl der 2020 seine Klänge aus einem wesentlich kleineren Speicher hervorholt, tut sich der Hypersonic schwer, an ihm vorbeizuziehen. Die Filter des Roland klingen besser und die Effektqualität wird ebenfalls nicht ganz erreicht. Ganz offensichtlich kommt hier die jahrzehntelange Erfahrung Rolands auf diesem Gebiet zum Tragen.

In der Softwarewelt steht der Hypersonic momentan allein auf weiter Flur. Da er ein reiner Sound-Abspieler ist und keinerlei Möglichkeit zum Fremdimport bietet, lässt er sich nur mit dem HyperCanvas von Edirol vergleichen, den er in punkto Klang- und Effektqualität locker aussticht. Sampletank zielt auf einen anderen Ansatz, schließlich importiert der Italiener auch AKAI-CDs, womit sich seine Schwächen in der Grundlibrary gezielt ausbügeln lassen.

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X