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Test: Sterling by MusicMan, Ray35, E-Bass

Sterling Ray35

5. Januar 2010

Die Aussicht, diesen Bass testen zu können, löste beim Autor dieser Zeilen einiges an Freude aus, wurde ihm doch ein Sterling by MusicMan Ray35 angekündigt. Scheinbar hatte dieses neue Produkt auch beim zuständigen Chefredakteur einiges an Verwirrung ausgelöst, was aber leicht verständlich ist, wenn man die ganze Story in ihre Bestandteile auflöst. Was der Tester auch sogleich machen musste, als ihm das Objekt der Begierde zugestellt wurde, denn beim Auspacken kam ein Bass zutage, bei dem er direkt erstaunt dachte: “Hey, das ist doch ein Stingray?“ Kombiniert mit dem Schriftzug auf Karton und Kopfplatte gerieten die Gehirnwindungen in Wallung, und man begab sich sogleich an die Recherche. Eigentlich ist die Geschichte ganz einfach.

Die Firma MusicMan hat mit der Marke Sterling etwas Neues ins Leben gerufen, das sie bereits auf der Winter NAMM Convention 2009 vorgestellt hatte. Mit Sterling hat die kalifornische Traditionsmarke die Absicht, eine Nische im Markt zu besetzen, die bisher anderen Wettbewerbern überlassen wurde, nämlich das Mittelpreissegment. Während die Originalinstrumente von MusicMan aus den USA, wie weithin bekannt, eher im Hochpreissegment angesiedelt sind, vor allem, was die unverbindlichen Verkaufsempfehlungen betrifft, sind die Kopien, die offiziell lizensiert von OLP hergestellt werden dürfen, eher als gehobene Einsteigerklasse zu verstehen. Während für einen originalen MusicMan Stingray-Fünfsaiter um 2500,- Euro aufgerufen werden, kann man einen OLP-Bass für 400,- Euro erwerben. Dazwischen liegt natürlich eine enorme Spanne, in dem der Earnie Ball-Konzern bisher nichts anzubieten hatte. Aber diese Scharte ist mit den neuen Gitarren & Bässen von Sterling ausgemerzt. Diese kosten nämlich ziemlich genau die Hälfte der Originale, was auch noch ein ziemlicher Haufen Kohle ist, wenn man bedenkt, dass man, wenn man nur ein paar Hunderter drauflegt, auch schon echte Bässe made in USA von einem anderen großen Traditionshersteller von E-Bässen bekommt. Na, klingelt’s?

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-- Der Sterling by MusicMan Ray35 --

— Der Sterling by MusicMan Ray35 —

Also sollte und muss man trotz des Fernoststatus dieses Basses hier eine sehr wertige preiswerte Alternative für die Kultmarke aus San Luis Obispo erwarten. Und zwar nicht nur für fortgeschrittene Musiker, sondern vielleicht sogar für Profis, die ihren Haupt- oder Lieblingsbass nicht gerne mit auf Reisen oder die Bühnen nehmen, der ungern im Band-LKW herumkutschiert werden soll usw. Der Aufwand, den MusicMan hierfür betreibt, ist schon nicht zu unterschätzen, immerhin gibt es einen (mit Verlaub ziemlich guten) Ruf zu verlieren. So werden sämtliche Instrumente von der Produktionsstätte in Indonesien nach Kalifornien ins Stammwerk verschifft, um dort einen Qualitätcheck zu durchlaufen. Wir werden hier im AMAZONA-Testlabor genau ins Visier nehmen, ob sich diese Maßnahmen gelohnt haben.

Optik/Konstruktion

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Wie ist so ein Stingray denn jetzt aufgebaut? Im Großen und Ganzen gibt es da ein paar feste Zutaten. Eschekorpus, Ahornhals, entweder mit Palisander– oder Ahorngriffbrett, den fetten Humbucker mit den großen Polepieces in zentraler, etwas der Bridge angenäherter Position und eine aktive Klangregelung. Das wäre in groben Zügen eigentlich das Erfolgsrezept dieses modernen Klassikers. Natürlich gibt es da feine Variationen, wahlweise 2- oder 3-bandige Klangregelungen und erst in neuester Zeit die Optionen auf mehr als einen einzelnen Tonabnehmer.

Diese Details vereint natürlich auch der Sterling Ray35 in sich. Beim Korpus aus leichter Sumpfesche muss man schon sehr genau hinschauen, um zu erkennen, dass er aus zwei mittig zusammengefügten Teilen besteht. Der Ahornhals, in der Ausführung mit Palisandergriffbrett, ist einteilig, auch die Kopfplatte ist nicht angeschäftet, wie es bei preisgünstigeren Instrumenten gerne gemacht wird. Obwohl man sogar davon ausgehen kann, dass es keine signifikanten Nachteile beim Ton gibt, hat das natürlich schon eine ganz andere Ausstrahlung. Wenn die Unterschiede vielleicht auch nicht bedeutend sind, dann aber möglicherweise doch fein, denn die Länge der einzelnen Holzfasern beeinflusst schon die Geschwindigkeit, mit der der Schall durch sein Medium wandert. Der Hals trägt eine Longscale-Mensur von 86cm.

-- Blick auf die Rückseite mit Batteriefach -- --

— Blick auf die Rückseite mit Batteriefach — —

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Klangbeispiele
Forum
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    AMAZONA Archiv

    Hallo,
    Wollte eigentlich heute den G&L L2000 testen und hab es auch( er ist es nicht, weil zu brutal und irgendwie immer hart) waren dann Sterling Ray und als Vergleich das Original dran.Der Hals beim Sterling ist schmaler als beim EBMM.Sehr angenehm und tonal ist er nicht ganz so spritzig.Aber trotzdem noch amtlich „stingray“.Großartige Klangregelung und klare Kaufempfehlung!

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