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Test: Syrincs D110SP Aktivlautsprecher

Kompakter 10/1 Aktivlautsprecher mit 3-Kanal-Mischpult, Bluetooth und 4-fachem DSP

30. Juni 2022
Test: Syrincs D110SP Aktivlautsprecher

Der Syrincs D110SP Aktivlautsprecher

Diesmal hatte der Paketbote den kompakten  Aktivlautsprecher Syrincs D110SP im Gepäck. Vor Kurzem wurde hier auf AMAZONA.de der Testbericht des großen Bruders veröffentlicht, da ging es um den Aktivlautsprecher Syrincs D112SP. Den Bericht könnt ihr zum Einstieg hier (einfach anklicken) lesen.

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Die Syrincs DSP Lautsprecherfamilie

Die Serie dieser  Fullrange Lautsprecher besteht aus drei Modellen, von denen der Aktivlautsprecher Syrincs D110SP der kleinste ist. Nach oben weiter geht es mit dem 12“ und dem 15“ Pendant.
Es ist erstaunlich, welch opulente Ausstattung die Syrincs Lautsprecher haben, vor allen Dingen, wenn man sieht, dass keins der Modelle teurer als 250 Euro ist.

Was ist den Syrincs Lautsprechern gemeinsam, wo unterscheiden sie sich?

Nehmen wir uns zuerst die Gemeinsamkeiten vor: Alle Lautsprecher verfügen über eine 2-Wege-Bestückung  – also jeweils einen Basslautsprecher und einen Hochton-Kompressionstreiber. Dabei hat jeder Lautsprecher seine eigene Endstufe, die im Frequenzgang und der Leistung passend zu den Treibern dimensioniert ist. Weiterhin verfügen alle Modelle über drei miteinander mischbare Eingänge mit separaten Pegelreglern. Davon sind zwei Kanäle per XLR- oder Klinkenbuchse als Mic/Line-Inputs nutzbar und mit versenkten Umschaltern versehen. Ein weiterer Eingang kann wahlweise per Stereo-Miniklinke oder per Bluetooth 5.0 bespielt werden. Eine Besonderheit dabei ist, dass per WPS-Taster ein weiterer Aktivlautsprecher Syrincs D110SP angesteuert werden kann und so per einfachem Knopfdruck ein Stereo-System konfiguriert wird. Alle Modelle verfügen über einen umschaltbaren DSP mit vier Voreinstellungen, die sich deutlich voneinander unterscheiden und neben unterschiedlichen Grundsounds auch einen Low-Cut zur Verfügung stellen. So können die Lautsprecher unkompliziert ohne externe Filter in eine Sub-Sat-Kombination integriert werden.

Die vier DSP-Presets

Vier DSP-Einstellungen beim Aktivlautsprecher Syrincs D110SP

Voice/Low-Cut: Damit wird bei Sprachdurchsagen die Stimme vom Mulm befreit. Alternativ kann der Aktivlautsprecher Syrincs D110SP so mit einem Subwoofer zusammen spielen, ohne dass er in den tiefen Frequenzen überfordert wird.

Live: Eine Einstellung, die weder tiefe noch hohe Frequenzen beschneidet.

Monitor: Hier werden hauptsächlich die Frequenzen abgesenkt, die bei einem Einsatz als Bodenmonitor unnötig sind.

Music: Im Klangbild werden hauptsächlich die tiefen Frequenzen gefeatured.

Eingebaut ist bei allen Modellen weiterhin ein Master-EQ, der die Bässe bei 85 Hz und die Höhen ab 4,5 kHz beeinflusst.

Eine Besonderheit, die man von außen nicht sieht: Alle Modelle sind in der klanglichen Gesamtabstimmung neben den Limitern und Schutzschaltungen mit einer FIR-Filterung optimiert worden. Was das ist, findet ihr im Praxisbericht zum Aktivlautsprecher Syrincs D112SP (hier der Link). Nur soviel: Das ist die erste und einzige Modellreihe in dieser Preisklasse, die mit diesen „Nobelfiltern“ arbeitet. Im Ergebnis sollen damit der Frequenzgang und die zeitliche Wiedergabe so optimiert werden, dass die üblichen Fehler einer Box in Amplitude und Phase weitgehend minimiert werden. Mal gespannt, wie das Ergebnis ist.

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Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen

Test: Syrincs D110SP Aktivlautsprecher

Aktivlautsprecher Syrincs D112SP und D110SP (links)

Der erste augenscheinliche Unterschied, nämlich die Größe des Basslautsprechers und des Gehäuses, ist auch für die Fullrange-Tauglichkeit und das Bassvermögen der einzelnen Modelle entscheidend. Logisch, dass ein großer Lautsprecher mit 15“ eher in der Lage ist, auch im Bass unterhalb von 80 Hz vernünftige Pegel zu erzeugen als ein 10“ Chassis. Im allgemeinen verfügen große Lautsprecher neben einem besseren Wirkungsgrad auch über eine höhere Belastbarkeit, was den Maximalpegel nochmal erheblich steigern kann.

Das sieht man auch in den technischen Daten, die den Syrincs Lautsprechern beiliegen. Dort produziert der Aktivlautsprecher Syrincs D115SP bereits ab 45 Hz brauchbare Bässe und erreicht dabei Spitzenpegel von 126 dB. Das sollte ausreichen, um das eine oder andere Party- oder Konzertevent im überschaubaren Rahmen auch ohne Bassdefizite zu beschallen.

Dagegen startet der Aktivlautsprecher Syrincs D110SP erst ab 60 Hz mit seinen Bässen und erreicht mit 123 dB einen um 3 dB geringeren Maximalpegel. Dafür spielt ein Lautsprecher wie der Aktivlautsprecher Syrincs D110SP seine Vorteile auf anderen Gebieten aus.

Das sind zum einen ein deutlich kompakteres Packmaß bei weniger Gewicht. Als weiteren Pluspunkt ist meist die Mittenwiedergabe des 10“ Lautsprechers besser, da dieser mit seiner leichteren Membran schnellen Impulsen besser folgen kann. Außerdem kostet der kleine Lautsprecher deutlich weniger als die größeren Modelle.

Soweit zu den allgemeinen Fakten, schauen wir uns den Aktivlautsprecher Syrincs D110SP genauer an.

Maße, Gewicht und Äußeres

Der Syrincs D110SP Aktivlautsprecher gehört zur Klasse der aktiven 10/1 Fullrange-Lautsprecher, die sich vor allem durch ihre gute Transportabilität und ein geringes Gewicht auszeichnen. So auch hier: Die Abmessungen betragen (B x H x T): 321 x 505 x 291 mm bei einem Gewicht von 11 kg.
Das Gehäuse besteht aus dunklem Polypropylen-Kunststoff, ein Lochgitter mit hinterlegtem Akustikvlies schützt die Front. Hinter diesem befindet sich eine blaue Signal-LED, die den Betriebszustand signalisiert. Im Gegensatz zu den beiden größeren Modellen hat der Aktivlautsprecher Syrincs D110SP lediglich einen einzelnen Griff hinten an der Oberseite angebracht. Damit lässt sich der Lautsprecher aufgrund des reduzierten Gewichtes vernünftig handhaben. Unter dem Griff befindet sich das Aktivmodul des Lautsprechers und nimmt hier fast die gesamte Fläche ein. Die Seiten des Syrincs D110SP Aktivlautsprechers sind so geformt, dass sie als Schräge für eine Nutzung als Bodenmonitor genutzt werden können. Der Winkel ist relativ flach. Wünscht man sich einen steileren Beschallungswinkel, kann man  einen kleinen Keil o. ä. unter den Lautsprecher legen. Für den Stativbetrieb befindet sich der entsprechende Flansch an der Unterseite.

Die Elektronik

Der Syrincs D110SP Aktivlautsprecher ist mit einem 10“ Lautsprecher und einem 1“ Kompressions-Hochtontreiber bestückt, der ab 3,5 kHz auf das im Gehäuse eingegossene Horn arbeitet. Dieses nimmt fast die gesamte Breite der Box ein. Das Abstrahlverhalten ist mit 120° horizontal und 60° vertikal angegeben. Der 10“ Lautsprecher wird von einer Class-D-Endstufe, der Hochtöner von einer Class-AB-Endstufe angetrieben, die RMS Leistung liegt bei 200 W. Angegeben ist ein nutzbarer Frequenzbereich von 60 bis 20.000 Hz bei einem Maximalpegel von 123 dB. Die gesamte Elektronik arbeitet auf Konvektionsbasis, also ohne Lüfter.

Bedienelemente und Anschlüsse

Test: Syrincs D110SP Aktivlautsprecher

Bedienelemente der Aktivbox

Auf der Rückplatte findet sich der Netzanschluss in Form einer Kaltgerätebuchse mit abgedeckter 230110 V Umschaltung und Sicherungshalter. Bei Bedarf kann die 20 mm Schmelzsicherung leicht selbst gewechselt werden.

Zum Signalanschluss stehen drei Eingänge mit separater Pegelregelung zur Verfügung: Zwei Kanäle, die per Klinke- oder XLR-Kabel genutzt werden können. Dabei kann mit einem versenkten Umschalter zwischen Line- und Mikrofonempfindlichkeit umgeschaltet werden. Ein Eingang  bedient alternativ Bluetooth oder 3,5 mm Mini-Klinke. Der Bluetooth-Modus verfügt mit TWS über die Besonderheit, dass bei der Nutzung eines weiteren Aktivlautsprechers Syrincs D110SP die Systeme automatisch im Stereomodus spielen. Klasse.

Der Masterteil bietet eine zweiteilige Klangregelung sowie einen Masterausgang, der das Summensignal für weitere Nutzungen zur Verfügung stellt. Dieses wird meinen Messungen zufolge vor dem dem DSP und der Klangregelung ausgespielt.

Der Aktivlautsprecher Syrincs D110SP stellt vier unterschiedliche DSP-Klangeinstellungen zur Verfügung, die per Taster angewählt werden können. Das sind: Stage-Monitor, Live, Vocal/Low-Cut und Music. Der jeweilige Status wird per LED angezeigt. Eine weitere LED signalisiert  „Signal present“ und im Grenzlastbetrieb den Limitereinsatz.

Der Syrincs D110SP Aktivlautsprecher in der Praxis

Beim Syrincs D110SP hält sich nach dem Einschalten das Ruherauschen in angenehmen Grenzen, auch bei aufgedrehten Mikrofonkanälen. Um den Klang zu beurteilen, nutze ich Musik verschiedener Stile, die ich gut kenne und danach ein Mikrofon Shure SM57.

Für eine Fullrange Anwendung gefällt mir, wie auch bei der 12″ Version, die DSP-Einstellung Live am besten. Hier klingt der Lautsprecher bei Musikeinspielungen recht homogen. Die Einstellung Live bietet sich auch an, wenn man als geübter Sprecher ohne weiteres EQing eine vollklingende Moderatorenstimme bevorzugt. Ansonsten nutzt man die Einstellung Voice, die niederfrequenten Mulm fast völlig ausblendet. Diese Einstellung funktioniert ebenfalls, wenn man den Aktivlautsprecher Syrincs D110SP ohne weitere externe Frequenzweichen zusammen mit einem Subwoofer betreiben möchte. So schont man den Lautsprecher vor tiefen Frequenzen und nutzt das Potential, das er in den Mitten und Höhen bietet. Im Monitor-Modus klingt der Syrincs Lautsprecher ebenfalls recht aufgeräumt und arbeitet bis zu mittleren Pegeln feedbackfrei ohne weiteres Processing. Die Einstellung Music hebt vor allen die Bässe im Gesamtklangbild an, von echten Bässen kann man nicht sprechen. Da kommen eher die Kollegen mit 12“ oder 15“ Basislautsprecher infrage. Mit der 2-Wege-Klangregelung lassen sich vernünftige klangliche Abrundungen einstellen.

Insgesamt geht der Klang des Aktivlautsprechers Syrincs D110SP für gerade mal 200 Euro in Ordnung, es besteht eine klangliche Ähnlichkeit zum größeren Bruder, dem Syrincs D112SP Aktivlautsprecher. Auch beim Syrincs D110SP hätte ich mit eine Prise mehr „Sizzle“ im oberen Frequenzbereich gewünscht. Und auch hier könnte die Empfindlichkeit der Mikrofoneingänge etwas höher sein. Mit dem Shure SM57 und etwas größerem Besprechungsabstand konnte ich das Pegelpotential der Box nicht ausreizen. Zum Thema Pegel: Für einen Lautsprecher dieser Bauart ist der Speaker sehr laut. Mit vorgeschaltetem Mischpult und dem EQ-Einsatz am Pult lässt sich der Pegel natürlich wunschgemäß regulieren und auch klangliche Vorlieben kann man so einfach realisieren.

Wofür kommt der Syrincs D110SP Aktivlautsprecher infrage?

Musiker können den Lautsprecher gut als Monitor nutzen oder auch bei nicht zu basshaltiger Musik als Standalone-Frontsystem. Hierbei denke ich vor allen Dingen an Singer/Songwriter, die sich mit einer Gitarre begleiten. PA-Vermieter können den Syrincs D110SP sehr gut im Dry-Hire einsetzen. Einsatzgebiete sind allgemeine Beschallung, Delay-Line, Sprache, der Einsatz als Topteil in einer Sub-Sat-Kombination. Konferenzhotels haben hier eine schöne Allroundbox, die im Tagesbetrieb bei Sitzungen genutzt wird auch für Background-Musik genutzt werden kann. Für die Afterwork-Party sollte dann unbedingt ein Subwoofer ergänzt werden.

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Fazit

Für knapp 200 Euro bietet das Musikhaus Thomann einen rundum gelungenen 10/1 Aktivlautsprecher an. Neben kompakten Maßen verfügt er über eine solide Grundausstattung: Zwei Mic/Line-Eingänge, Miniklinke und modernes Bluetooth 5.0 mit Stereopairing, dazu ein Mini-EQ und ein DSP mit vier brauchbaren Presets machen in der Praxis in vielen Fällen ein Mischpult überflüssig. Der Lautsprecher erzeugt  für die Preisklasse einen homogenen, ausgeglichenen Klang, was auch an der aufwändigen FIR-Filterung liegen dürfte. Für Bass-Eskapaden ist der Lautsprecher aufgrund physikalischer Gegebenheiten nicht geeignet. Der Aktivlautsprecher Syrincs D110SP ist überall einsetzbar, wo ein „Lautsprecher to go“ im Kompaktformat gebraucht wird, der auch von Laien sofort bedient werden kann.

Plus

  • 3-Kanal-Mischpult mit 2 Mic/Line, 1x Mini-Stereoklinke und Bluetooth 5.0 mit Stereokopplung
  • hoher Pegel mit 200 W RMS
  • guter Klang mit vier DSP-Grundeinstellungen und FIR-Filterung
  • gemessen an der Ausstattung und Performance sehr günstig

Minus

  • Gehäuseoberfläche empfindlich gegen Verkratzen
  • Mikrofoneingang könnte mehr Vorverstärkung gebrauchen

Preis

  • 198,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    Ich freue mich über die Speaker. Für den alles in einem mit dem Preis, kann sich der Lautsprecher besonders für mobile oneman-shows bezahlt machen.
    Wer die Mobile Bühne kennt, freut sich besonders über wenig Gear, das getragen, verkabelt und abgebaut werden muss.
    Eine Kaufüberlegung wert.

    Danke für das „auf den Busch klopfen“

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