Konstruktion
Bei dem TC Helicon Voicelive 3 handelt es sich um ein Bodeneffektgerät, das sowohl im Studio als auch insbesondere im Live-Bereich zum Einsatz kommen soll. Losgelöst von seinen klanglichen Aspekten ist daher ein besonderes Augenmerk auf die Verarbeitung zu legen. Letztendlich sind Gitarristen dafür bekannt, im Gegensatz zu einigen ihrer feinfühligen Töne, welche sie aus ihrem Instrument zaubern, mit ihrem Füßen auch gerne mal einen Trampelpfad zu hinterlassen. Diesbezüglich muss man sich beim TC Helicon Voicelive 3 keine Sorgen machen.
Das komplette Effektboard mit den Abmessungen 350 mm x 76 mm x 216 mm (BxHxT) erscheint in einer äußerst stabilen Aluminium/Kunststoff-Version, die auch harten Bühneneinsatz problemlos verarbeiten kann. Für eine entsprechende Standsicherheit während des Bühneneinsatzes sorgen zwei große Gummiplatten auf der Unterseite des Gehäuses. Sehr schön ist die übergroße Griffmulde, die sich mittig zwischen den Gummiplatten befindet und einen schnellen und sicheren Transport des Gerätes gewährleistet.
Was genau kann das TC Helicon Voicelive 3 denn nun eigentlich? Nun, einfach gesagt, es schafft Stimmen und Räume, wo keine sind, gepaart mit der Möglichkeit, die eingespeisten Signale klanglich und dynamisch zu optimieren. Es erhöht also den Unterhaltungsfaktor des Künstlers bei Bedarf um ein Vielfaches bei gleichzeitiger Minimierung der Gagenteilung. Oder aber es stützt vorhandene Künstler in ihrer Performance durch Dopplung des handwerklichen Outputs. Man sieht, ein breites Einsatzgebiet erschliesst sich dem Künstler. Dabei kann man frei wählen, ob der TC Helicon Voicelive 3 mit vor eingestellten Parametern arbeitet, über MIDI-Signale gesteuert wird oder aber für die Harmonieanalyse eine eingespeiste Gitarre zugrunde gelegt wird.
Neben zehn beleuchteten Fußschaltern stehen für die Steuerung und Editierung der Programme acht weitere Softtouch-Pads, vier Endlosdrehregler und ein Master-Drehregler mit Push-Funktion zur Verfügung. Hier haben wir auch schon den ersten Kritikpunkt meines Erachtens. Wenn gleich Softtouch-Pads sich in einem Studioequipment als reizvoll erweisen dürften, sehe ich im harten, dreckigen Bühnenalltag, insbesondere wenn es sich um den Bodenbereich handelt, einige Probleme der Steuerung. Schwitzige, nasse Hände, schlechte Bühnenbeleuchtung und der berüchtigte Bierbecher der Fans auf dem ersten Meter der Bühnentiefe bergen eine hohe Chance der Fehleditierung. Losgelöst davon zeigen sich die Regelmöglichkeiten der Oberfläche als aufgeräumte Arbeitsfläche, die schnellen Zugriff zu den Bereichen Vocal, Guitar und Looper ermöglichen.