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Test: TL Audio A2

TL Audio A2

3. November 2009

Wenn es jemandem von euch einmal langweilig werden sollte, habe ich eine tolle Idee für den Zeitvertreib. Sucht doch einfach mal ein Forum für Studiotechnik auf und gebt euch als knallharter Verfechter der Transistortechnik bzw. Röhrentechnik zu erkennen und wertet das jeweils andere Bauprinzip mal ordentlich ab. Was ihr damit an Grabenkämpfen lostretet, lässt sich nur mit dem ewigen Kampf Mac gegen PC vergleichen, so festgefahren sind die Vorstellung, dass das jeweils Andere wahlweise zu träge, zu teuer, kalt und steril, empfindlich, altmodisch, anachronistisch, ohne Seele oder was auch immer für zum Teil lachhafte Adjektive verwendet werden. Richtig übel wird es aber erst, wenn die Emulationsfraktion mit ins Boot kommt, die zum Großteil zwar noch nie das emulierte Original gehört haben, sich aber zu einhundert Prozent sicher sind, dass ihr Plug-in mit der zehnmal teureren Hardware-Lösung klanglich identisch ist.

Ich werde tunlichst vermeiden, mich an dieser höchst überflüssigen Diskussion zu beteiligen, komme aber nicht umhin zu gestehen, dass ich seit jeher eine Affinität zur Röhrentechnik habe. Dies mag damit zu tun haben, dass ich als hauptberuflicher Gitarrist seit jeher einen direkteren Zugang zu den Glaskolben habe, als beispielsweise ein Kollege aus der Tasten- oder DJ-Fraktion, dessen Instrumentarium höchst selten auf Röhrentechnik aufbaut (Hammond Orgel und ganz alte Vintage-Teile einmal ausgenommen). Bekanntlich wird in der Bundesliga der Gitarrenverstärkung nahezu ausschließlich auf Vollröhrentechnik gesetzt, was zwar mit hohem Gewicht, teuren Bauteilen und vergleichsweise hohem Endpreis bezahlt werden muss, klanglich aber bis zum heutigen Tag die ständig verbesserte Halbleitertechnik nach wie vor in die zweite Reihe verbannt. Von daher wirkt der TL Audio A2 Stereo Processor aus der Ebony Serie wie ein alter Bekannter, obwohl ich ihn noch nie vorher zu Gesicht bekommen habe. Allerdings fährt TL Audio, seit jeher für ihre Röhrentechnik bekannt, hier zweigleisig, indem sie Transistor- und Röhrentechnik in einem Gerät vereinigen.

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Konstruktion

Bei dem A2 handelt es sich um einen Stereo-Prozessor auf Class-A Transistorbasis, zu der sich jedoch TLA-typisch eine zuschaltbare Röhrenstufe gesellt. Regelbar im Gerät sind Vorverstärkung, Phasenkontrolle, Equalizer und Kompressor.

2 HE benötigt der Prozessor im Rack und hat ein Gewicht von 6 kg.

„Edel“, so mein erster Eindruck, als ich das Gerät aus der Verpackung schäle, nicht ohne die typisch britischen Parameter in der Optik zu bemerken. Man kann es nicht mal an einem speziellen Punkt fest machen, aber die genetische Struktur scheint sich auf der Insel in den Jahrhunderten einfach anders entwickelt zu haben. Man sieht einfach, ob ein Produkt seinen Ursprung in United Kingdom hat oder nicht.

Mit gut lesbarer Schrift versehen, verfügt der A2 über folgende Regelmöglichkeiten:

– PH Rev: Phasenschalter für beide Kanäle

– Tube-Stage: On/Off-Schalter plus Regler für Röhrenschaltungs-Anteil zzgl. Pegel- und Peak-LED

– EQ Pre: schaltet den Equalizer vor den Kompressor

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– EQ Sidechain: lässt die EQ-Sektion als Sidechain laufen, zum Beispiel für De-Esser Funktion

– EQ on: Equalizer On/Off

– Comp on: Kompressor On/Off

– Input Gain: Eingangsstufe +/- 20 dB

– Output Gain: Ausgangsstufe +/- 20 dB

– Kompressoreinheit mit regelbarem Threshold (+10 / -20 dB), Ratio (2:1 – 20:1), zwei Attack-Einstellungen („Fast“ – 1 ms, „Slow“ – 8 ms), zwei Release-Einstellungen („Slow“ – 2000 ms, „Fast“ – 200 ms), einem Soft/Hard Knee Switch und einem Gain Make-Up von bis zu 20 dB

– Equalizereinheit mit Bass (80 Hz Shelving), semi-parametrischen Mitten (150 Hz – 7 kHz, Q = 0,7) und Höhen (12 kHz Shelving), alles jeweils mit +/- 15 dB regelbar

 

Rückseitig wird das Signal über jeweils XLR links/rechts eingespeist bzw. abgeführt.

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Klangbeispiele
Forum

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