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Test: U-Control UC-16

U-Control UC-16

6. September 2002
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Mit dem U-Control UC-16 stellt die englische Firma Evolution einen MIDI Controller vor, der neben einer MIDI Schnittstelle auch einen USB Port verfügt.

 Sechszehn Drehregler (keine Endlosregler) und eine dreistellige blaue (!) Siebensegmentanzeige sind dem Userinterface nicht genug, bietet die U-Control zudem noch einen Zehnerblock zur Werteeingabe, vier Buttons zur direkten Anwahl der ersten vier Presets und eine Presetverwaltung.

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Ausmaße

Die Ausmaße der U-Control sind gegenüber der Konkurrenz von Doepfer deutlich großzügiger. Die silbrig lackierte obere Kunststoffschale wird von einem stabilen Blechboden getragen und steht rutschfest auf kleinen Gummifüßen. Über den sechszehn doppelreihig angeordneten Potentiometern findet man die blaue Nummernanzeige. Zur rechten liegen die Gummitasten, mit denen sich die gesamte Steuerung und Programmierung des UC-16 vornehmen lässt. Rückseitig befinden sich neben einem Anschluss für ein Netzteil ( für Standalone-Betrieb ) die USB-Buchse sowie ein MIDI-Ausgang.

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                                                  – Anschlüsse des UC-16 –

MIDI

Das U-Control verfügt über zwei Betriebsarten. Erstere ist für den Standalone-Betrieb gedacht, wobei am MIDI-Ausgang die durch die Drehbewegungen erzeugten Controller-Daten anliegen. Die zweite und wohl am ehesten verwendete Betriebart ist der Anschluss über USB an einen Computer. Hier wird das UC-16 über USB mit Strom versorgt. Die erzeugten MIDI-Daten ge langen über USB in den Rechner, in dem das UC-16 als MIDI-Eingang zu selektieren ist. Der MIDI-Ausgang auf der Rückseite kann getrennt angesprochen, und somit als weiterer Ausgang für z.B. externe Synthesizer genutzt werden. Leider ist die Platine nicht mit einem Weiteren MIDI-Eingang bestückt, sodass man, um z.B. ein Keyboard anzuschließen oder durchzuschleifen, ein zusätzliches MIDI-Interface braucht.


Presets


Die vier oberen Gummitaster repräsentieren die ersten vier (von 25) Presets, die direkt am UC-16 erstellt werden können. Ein Preset ist eine Zusammenstellung der Belegung der Drehregler. Jedem der sechszehn Regler kann ein MIDI-Kanal und eine Controllernummer zugewiesen werden.

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Die direkte Anwahl durch die vier Taster ist besonders praktisch, um z.B. zwischen verschiedenen PlugIns umzuschalten. Leider können die Tasten im Zehnerblock nicht zur direkten Anwahl genutzt werden. Um Presets höherer Nummer aufzurufen muss man somit die Nummer eingeben und bestätigen. Leider lassen sich die Taster im Zehnerblock auch nicht dazu überreden MIDI-Befehle zu senden. Damit könnten sich aber doch so schicke Dinge wie z.B. EQ On/Off oder Filter-Typ-Auswahl fernbedienen lassen….

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Handling

Das Handling der Gummitaster ist gut. Der Druckpunkt ist klar zu definieren und man rutscht dank der Gummierung auch bei rasanter Bedienung nicht seitlich ab. Leider sind im Gegensatz dazu die Potentiometer recht schwergängig. Normalerweise suggeriert Schwergängigkeit auch Wertigkeit, aber in diesem Falle würde ich davon absehen. Die Potis liegen zu dicht beieinander, um sie bei hohem Bedientempo richtig anpacken zu können ohne an die Nebenliegenden zu stoßen. Bei gelegentlichem seichen Zugriff fällt dieser Kritikpunkt aber geringer aus. Ist wohl eine Frage des Temperamentes des Users :o) .

Zum Handling zähle ich auch die Installation der Treiber, die hier keinerlei Probleme bereitete. Treiber sind für Windows und Mac (auch OS X) vorhanden.

Software

Neben den Demo-Versionen von NI FM7, Reason und der NI B4 liegt dem U-Control die Software „Sound Studio II“ bei, ein AUDIO/MIDI Sequenzer, der die Integration von VST-PlugIns und VST-Instrumenten ermöglicht. Hier liegen einige PlugIns bei; unter anderem die MDA-PlugIns und die VSTis CronoX, Cheeze Machine, JX220 und LoopAZoid. Die Software ist stark an alte Cubase Versionen angelehnt, und es lässt sich schon einiges damit anstellen, zumal auch ASIO unterstützt wird. Somit bekommt man mit dem UC-16 auch gleich ein Softwarepaket mitgeliefert, das man durchaus als komplett bezeichnen kann, auch wenn die PlugIns im Internet zum kostenlosen Download angeboten werden.

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                       – Sound Studio II. Bitte zum Vergrößern anklicken –

Fazit

Der Nutzwert eines solchen Controllers ist enorm hoch. Gerade im Zusammenspiel mit Software, der ja bekanntlich reale Bedienelemente fehlen, kann sich eine solche Controller-Box von der Schokoladenseite zeigen. Seien es PlugIns wie der NI Pro 5 oder andere Synthesizer, Sampler oder Equalizer, alle samt profitieren von Reglern, die in die Hand genommen werden können. Durch die neue Einbindungsphilosophie von Cubase SX können sogar mehrere verschiedene Controller unterschiedliche Aufgabenbereiche übernehmen. Beispielsweise kann ein U-Control den Channel-EQ bedienen, während ein anderes immer für den Softwaresynthesizer zuständig ist. Hat man nur ein U-Control lassen sich die Regler durch die vier Preset-Buttons schnell und unkompliziert verschiedenen Aufgaben zuweisen. Leider fehlen hier einfache Knöpfe, die ebenfalls mit MIDI-Aufgaben betraut werden können. Aber auch im Zusammenspiel mit Hardwaresynthesizern, z.B. mit einem Nord-Modular kann ein solcher Controller nützlich sein. Bei der direkten Konkurrenz von Doepfer, dem Pocketcontrol, sind die Presets einzig durch ein „Mäuseklavier“ auf der Rückseite erreichbar, und USB bietet es auch nicht. Dafür ist das Gehäuse stabiler aufgebaut und es hat einen MIDI-Eingang, der sich zum Ausgangdurchschleifen lässt.

PLUS

+ USB

+ Vier Direct-Access Buttons

+ Preset Verwaltung

+ Relativ günstiger Preis

MINUS

– Potis schwergängig

– Keine adressierbaren Buttons

Preise:

UVP: 139 Euro

Strassenpreis: 119 Euro

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