Indie Rock
Diese Library richtet sich an Leute, die keine Zeit haben und schnell was in Richtung Rock/Crunch benötigen. Bedeutet, es sind fertige Musikbetten, die es einem ermöglichen, in wenigen Minuten crunchige Musik für ein Projekt zusammenzustellen. Indie Rock geht stilistisch Richtung Brit Pop, Rock und ein wenig Richtung Crunch.
Die Installation ist denkbar einfach. Falls nicht schon ein Elastikplayer installiert ist (ja, das ist leider die Engine über die es läuft), wird diese immer mitgeliefert. Ansonsten einfach die Library installieren und über den üblichen Prozess Internet freischalten. Das geht recht fix und problemlos.
Danach startet man das Plug-in als VST-Instrument Elastik Player.
Die Bedienung ist wirklich sehr einfach, und die 18 Construction Kits klingen wirklich gut durchdacht und bestehen aus einem A und B Teil, Breaks, Intros und Outros. Hinzu kommen natürlich Bässe, Gitarren und Synthesizer, also eine komplette klassische Band. Alle beinhalten jeweils einzelne Tracks/Spuren (Drums, Bass, Gitarren etc.) und jeweils einen Komplettmix des Songs. Das kann man so schon benützen oder zumindest anhören, wie die Proportionen gemischt sind, für den Fall dass man sich für die Einzeltracks entscheidet.
Die Bearbeitungsmöglichkeiten in Elastik beinhalten Änderungen von Tempo, Tonhöhe und Feintuning, Panorama, Volume, Ausgänge, Filter. Die Bearbeitungen sind überschaubar, reichen aber aus.
Klang und Produktion der Library ist absolute klasse. Alles klingt sehr gut aufgenommen. Der Pegel kommt erstaunlich laut daher.
Das sind die Stärken, aber die wirkliche Schwäche ist hier wieder die Engine. Ich finde es jammerschade, dass wieder eine sehr gut gelungene Library von Ueberschall mit der Elastik Engine daherkommt.
Den Workflow mit den Sounds in puncto Suchen, Zusammenstellen, Arbeiten etc. könnte man sich mittlerweile bei allen anderen Herstellern abschauen.
Ein nerviges Beispiel: Ich suche aus dem gesamten Track den Einzeltrack mit dem Crash-Becken. Das liegt dann auf einer x-beliebigen Taste, sagen wir Taste „F“ auf dem Keyboard. Ich möchte dieses Becken nun einzeln hören. Beim Betätigen der Taste F,sieht man im LoopEye, wie der Track losrennt. Wenn das Becken auf die 3 im vierten Takt kommt, dann sieht man dem Loopeye erst mal 3,5 Takte lang zu, wie es sinnlos ohne Ton um die Scheibe rennt bis besagtes Becken auf die 3 kommt. Jedesmal komme ich mir hier vor wie eine Kuh, die einem vorbeifahrenden Zug hintersieht.
Das Becken ist so aufgenommen, wie es im Song hörbar ist an der entsprechenden Stelle. Das bedeutet aber auch, dass ich im MIDI-Editor die Taste F 3,5 Takte lang ziehen muss. Und wieder sitzt du vor diesem Loopeye wie vor der Uhr und wartest, bis der Sound kommt. Und dann „Ah ja“ so klingt das.
Ich verstehe natürlich den technischen Kontext, warum das so ist, trotzdem nervt das tierisch und kostet mich einfach nur Zeit, die ich meistens nicht habe.
Noch ein Beispiel: Wenn ich irgendwann im Sequenzer, sagen wir in Takt 2, auf Stop drücke und gleich wieder auf Start, also fortsetze, ohne auf Anfang zu spulen, dann startet Elastik logischerweise nicht wie ein Wavefile, sondern spielt ab dieser Stelle besagtes Becken komplett von Anfang. Okay, das Problem haben alle Loops, die über MIDI kommen. Abhilfe: Alles in Audio/Wave bouncen (exportieren/rendern/umrechnen) und dieses Audiofile dann hinschieben, wohin man es braucht. Aber der, der diese Library kauft, will der diesen Aufwand eigentlich betreiben?
Nun, all das ist also viel zu zäh und überflüssig wie eine Tüte voll Mücken, meine ich.
Hallo Selcuk,
vielen dank für deinen Bericht :)
zu dem Elastik Player.
Wir werden im Dezember eine neue Version des Plugins veröffentlichen das die Handhabung mit den Samples um einiges erleichtern wird.
Lieben Gruß,
wenzel von Ueberschall
Hey das finde ich doch mal richtig nett von Ueberschall sich hier zu melden. Wirklich cooler Service! Danke Wenzel :o)
Cheers, Selcuk
gerne doch :)