ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Workshop & Sounds: Elektron Syntakt, Synthesizer-Patches

Das Potenzial der Machines freisetzen

5. Juli 2023

Die Elektron Syntakt Groovebox feierte jüngst ihren ersten Geburtstag, mehr als Grund genug, sich diesen bemerkenswerten und reich an Features ausgestatteten, multitimbralen Synthesizer mit insgesamt 12 Tracks erneut anzusehen. Schwerpunkt dieses Workshops ist Sound-Design und nebenbei die Bedienung des Gerätes. Genreübergreifend gedacht, kratzen wir an Sounds aus einem breiten Spektrum an Stilen wie Berliner Schule, Electronica, Industrial, Techno und IDM.

ANZEIGE

Mit dem Syntakt wird vielfach ein bestimmter Sound assoziiert, der sich mit den Init- und Werk-Sounds deckt und somit wird die mögliche klangliche Vielfalt oft nicht mal erahnt und häufig unterschätzt.
Sind es zwar die Init-Sounds, welche das Gerät zunächst einsteigerfreundlich machen (es lässt sich sofort los musizieren), sollte man sich nicht darüber täuschen, dass sich große Tiefen für Sound-DesignerInnen und KlangbastlerInnen in dem Syntakt verstecken.

Den AMAZONA.de Test des Elektron Syntakt findet ihr hier.

Elektron Syntakt – von Dubby Industrial Bass …

Sehen wir uns zum Einstieg BD CLASSIC an, welche sich in einem leeren Projekt auf Track 1 befindet. Wie der Name verrät, handelt es sich um eine Bassdrum-Maschine, was aber nicht heißt, dass sich damit nur Kicks machen lassen. Der Init-Sound ist recht zahm – machen wir erstmal etwas komplett anderes daraus, nämlich einen böse britzelnden Industrial Electro Bass.

Tippen wir auf AMP und gelangen so zur gleichnamigen Menüseite (Page). Damit unser Sound in der vollen Länge der einprogrammierten Dauern (Notenlängen) erklingt, drehen wir mit dem Regler B die Haltezeit (Hold Time, HOLD) auf NOTE. Mit Regler C die Abklingzeit (Decay Time, DEC) auf einen kleinen Wert, etwa 3. Ein Wert von 0 würde übrigens ein unschönes Klickgeräusch am Ende der Noten verursachen. Zurück auf der SYN Page, setzen wir TUNE auf -12.

Krempeln wir die Ärmel hoch: Wir entfernen die Kick-typische Tonhöhen-Hüllkurve (Pitch Envelope, auch Pitch Sweep), indem wir SWEP auf 0 setzen. Eine (angenäherte) Rechteckschwingung erreichen wir mit SMOD auf 127. OVER setzen wir jetzt schon mal auf 127, denn ohne Overdrive macht das Leben höchstens halb so viel Spaß. MENV setzen wir ebenfalls auf 127, damit der aufgeraute Klang stehen bleibt, anstatt zu verklingen. So können wir auch besser hören, welche Auswirkungen die Parameter haben.

Ich empfehle ohnehin, immer wieder die Trig-Taste des jeweiligen Tracks gedrückt zu halten, um „in Echtzeit“ zu hören, welche Auswirkungen die Parameter haben.

Affiliate Links
Elektron Syntakt
Elektron Syntakt
Kundenbewertung:
(72)

Setzen wir TMOD auf 90 und erfreuen uns an einem bösen Brummen. Wenn wir also wieder per Trig-Taste eine Note gedrückt halten und Regler F (TMOD) bewegen, hören wir viele interessante Sweetspots. Oder sind es Sourspots?

ANZEIGE

Im Klangbeispiel (oben) habe ich zuerst mit TMOD gespielt, und dann SWEP wieder etwas eingebracht.

Wenn wir den Regler schnell hin- und herbewegen, erinnert es entfernt an Dubstep-Style „Wobble“-Bass-Sounds. Dies kriegen wir jedoch später im Workshop viel eleganter mit einer anderen Syntakt Machine hin.

Hier schiebe ich noch ein fortgeschrittenes Beispiel ein, welches beim Spielen mit diesem Sound entstand: Per LFO wurde ein Envelope für TMOD erstellt, welches einen Attack von hell nach dunkel und dann wieder zurück darstellt. Solche Envelopes sind mit dem LFO MODE “ONE” und FADE mit einem negativen Wert möglich. Dasselbe Setting habe ich zum zweiten LFO kopiert und damit die Resonanz des Filters als Ziel gewählt. Das Ganze in den FX-Drive geworfen klingt dann so:

Im Gegensatz zum Master-Overdrive des Digitone lässt sich beim analogen Drive des Syntakt auswählen, auf welche Tracks es angewendet wird – so lässt sich gezielter allerlei Unheil anrichten!

Elektron Syntakt – … nach Brutalo Kick

Bevor wir gleich zu sanfteren Synthesizer-Klängen kommen, machen wir nun doch mal eine Kick, immerhin steht unter dem Display neben „Synthesizer“ auch „Drum Computer“ – aber dann bitte auch mit dem Vorschlaghammer! Wie bleiben auf Track 1 mit dem Sound, den wir eben kreiert haben und nehmen ein paar Änderungen vor.

Auf der AMP Page stellen wir mit dem Regler C ein längeres Decay ein von etwa 30.

Zurück zur SYN Page und SWEP auf 50 gestellt, damit wir wieder ein Pitch-Envelope enthalten. Der Sound, den wir jetzt haben, ist auch extrem interessant! Doch machen wir weiter: MENV auf 30 gestellt und es klingt nun wieder nach einer Bassdrum, aber um einiges härter als der Init-Sound. Geht es noch härter? Aber klar, machen wir die Tonhöhen-Hüllkurve noch extremer und verwenden dazu einen der LFOs.

Tippen wir also auf LFO, um zur gleichnamigen Page zu gelangen. Als Ziel (DEST) wählen wir mit Regler D gleich den zweiten Eintrag aus der Liste: “SYN: Tune”. Dann mit dem Daumen den Regler E für die Schwingungsform auf exponentiell (EXPO) gestellt und MODE auf TRIG. Damit erhalten wir mit jeder Note eine schnell nach unten schießende Tonhöhenhüllkurve.
Als Stärke (DEP) habe ich 14 gewählt, die Geschwindigkeit (Speed, SPD) in Ruhe gelassen und lediglich die Multiplikation (MULT) auf “16” (nicht “16 BPM”, sonst ist diese abhängig vom Tempo) gestellt.

Statt mit dem LFO hätten wir eine ähnliche Industrial Techno Kick mit einem hellen Klick auch nur mit dem SWEP Regler auf der SYN Page erstellen können, der Unterschied ist jedoch ein erheblicher “Wumms” in den tiefen Frequenzen. Diese Technik lässt sich übrigens auch auf die analogen Kicks übertragen, falls die Wände gleich umfallen sollen.

Im folgenden Beispiel habe ich unsere Kick mit dem Bass, den wir vorher gebastelt haben, kombiniert, allerdings habe ich folgende Änderung am Bass vorgenommen: Mit dem zweiten Filter, dem sogenannten “Base-Width Filter” die Bässe reduziert, um mehr Platz im „Mix“ für die Kick zu schaffen. Das LFO (jeder der 12 Tracks des Elektron Syntakt hat zwei LFOs) moduliert leicht TMOD, um eine größere Lebendigkeit zu erzielen. Schlussendlich habe ich mit dem Filter und der Filterresonanz gespielt, wodurch es etwas “acidig” wird. Auf die LFOs und das Filter kommen wir später im Workshop noch ausführlicher zu sprechen.

Elektron Syntakt – von Realistic Strings …

Sehen wir uns SY SWARM an, diese digitale Maschine ist – neben der analogen SY RAW Maschine – eine Addition zu den Synthesizer Machines des Elektron Syntakt, die mit Firmware Version 1.20 gekommen ist. SY SWARM ist eine Supersaw-Variante mit 7 Saw-Oszillatoren, von denen einer auch als Sub-Bass fungieren kann. Eine Besonderheit ist, dass die Sägezahn-Oszillatoren nicht nur wie für Supersaw üblich gegeneinander verstimmt werden können, sondern sich auch ein Vibrato einstellen lässt, das automatisch für jeden Oszillator abweicht. Damit haben wir also alle Möglichkeiten für Strings bzw. Streichercharakteristika, also machen wir uns an den Klang der Geigen eines Streichorchesters.

SY SWARM ist in einem leeren Projekt nicht voreingestellt, also müssen wir uns erst einen der 8 digitalen Tracks der oberen Reihe des Syntakt aussuchen, FUNC + SYN tippen und dann SY SWARM aus der Liste auswählen (zweitletzter Eintrag).

Unter “AMP” stellen wir Attack auf ca. 60, Hold auf 128 und Decay Time auf 60. Dadurch setzt unser Klang weich ein und sanft wieder aus. Gehen wir zurück auf “SYN” und halten einen Ton gedrückt und drehen “ANIM” langsam hinauf. Dadurch wird das unabhängige Vibrato der Oszillatoren erhöht. Auf dem Weg nach ca. 70 fühlt es sich immer mehr nach einer Streichersektion an. DET können wir etwas zurückschrauben, auf etwa 50 – denn Streicher spielen ja nicht absichtlich ‘out of tune’.

Machen wir den Klang etwas heller und tippen auf FLTR. Das Multimode-Filter bietet, wie die Bezeichnung uns schon zu flüstert, verschiedene Filtermodi an. Die Modi EQ_1 bis EQ_5 sind Peak Filter (auch “Bell Filter”, dt. “Glockenfilter”) mit unterschiedlicher Flankensteilheit bzw. Breite (Q). Mittels des Gain-Parameters lässt sich einstellen, ob der Frequenzbereich verstärkt oder abgeschwächt wird und in welchem Maße.

Wählen wir EQ_1, stellen GAIN auf ca. 90, halten wieder einen Ton gedrückt und fahren FREQ hinauf bis unsere Violinen richtig schön brillant klingen, zu ca. 100.

Das ganze klingt dann so:

Hierbei ist festzustellen, dass wir je nach Lage der Stimme DET höher oder tiefer einstellen wollen. Je höher der Ton, umso herausfordernder ist das Intonieren auf Streichinstrumenten und unsere Ohren sind daran gewöhnt bzw. erwarten dies. Das bedeutet, jehöher, um so größer dürfen wir DET stellen. Und je tiefer, umso kleiner sollte DET sein. Das lässt sich alles auch mal gut ausprobieren und nachhören, wenn wir wild durch die Oktaven wechseln.

Elektron Syntakt Groovebox Photo

Elektron Syntakt – … nach Solina Strings …

Machen wir diesen Klang nun oxygenisch und lindern etwas unser “G.A.S.” für die Behringer Solina String Machine, indem wir mittels des ersten Filters einen Phaser imitieren.

Da bei einem Phaser Frequenzen ausgelöscht werden (das wie und warum könnt ihr in diesen Amazona Artikel nachlesen: Workshop: Pedale Für Keyboarder, Teil 2 – Delay & Phaser), brauchen wir ein Notchfilter (Kerbfilter). Und genau dieses erhalten wir, wenn wir wieder auf die FLTR Page gehen und den Gain auf 0 stellen. Stellen wir auch den Modus um auf EQ_3, so wird die Kerbe schmaler und der Effekt extremer.

Wenn wir jetzt einen Ton gedrückt halten und Encoder E auf- und abfahren, hören wir den gesuchten Effekt. Da es am interessantesten und in dem Bereich von 60 bis 120 klingt, stellen wir FRQ genau auf die Mitte, nämlich 90.

Für das saftige “phaser sweepen” unserer Electronica Strings gehen wir nun auf die LFO Page und wählen als DEST “FLTR:Frequency”. Für DEP wählen wir 60, was bedeutet, dass das Filter zyklisch von der Mitte 90 aus bis nach 60 herabfährt, wieder hinauf zu 120 und wieder zurück.

Im folgenden Beispiel habe ich den einzelnen Stimmen jeweils unterschiedliche LFO-Geschwindigkeiten für den Pseudo-Phaser-Effekt gegeben, um einen sehr lebendiges Klangbild zu erhalten:

Alternativ ließe sich die LFO-Geschwindigkeit für alle Stimmen gleichsetzen und nur die Phase (Parameter SPH, “Start Phase”) unterschiedlich auf die Stimmen verteilen

Elektron Syntakt – … nach aggressive EBM Bass

Und nun? Machen wir mit nur wenigen Handgriffen aus den ätherischen Ambient Streicherklängen einen aggressiven, frontalen EBM Bass auf unserer Syntakt Groovebox.

Setzen wir auf der SYN Page TUNE wie bei unserem ersten Bass-Sound auf -12. ANIM können wir auf 0 oder fast 0 setzen, denn wir wollen fort von dem weichen Klang. Setzen wir SUB auf -1, damit wird einer der Sägezahnoszillatoren eine Oktave tiefer gestimmt und fungiert als Suboszillator. OVER drehen wir auf 127 – so ganz ohne hat es sich schon fast komisch angefühlt!

Jetzt müssen wir nur noch auf der AMP Page ATK auf 0 stellen, HOLD auf 10 und DEC auf ebenfalls 10, um eine knackige, aber wuchtige Hüllkurve zu erlangen. Das Ganze hört sich dann so an:

So schnell und einfach kommt man mit dem Syntakt von Frankreich nach Belgien!

Elektron Syntakt – Donk, Dub und Wobble Bass

Wie war das nun mit dem „Wobble“ für unsere Drum’n’Bass, Dub und Dubstep Bässe? Dazu nehmen wir SY TONE, das kleine 2-Operator Digitone im Syntakt. Dieses befindet sich standardmäßig auf Track 5. Begeben wir uns dorthin und stellen, wie auch bei unseren vorherigen Basssounds MENV, auf 127. TUNE steht schon auf -12, wir müssen aber noch tiefer gehen.

Tippen wir FUNC und … dDie … Taste liegt links von der Taste mit dem Zahnrad) gleichzeitig, um zum SOUND Menü zu gelangen. Die Settings in diesem Menü gelten auschliesslich für den aktuellen Track. Unter SETUP findet sich der Eintrag OCTAVE, und hier stellen wir -2 ein, denn schließlich sind wir ja deep und nicht shallow.

Wenn wir jetzt eine Note gedrückt halten, hören wir zunächst nur eine Art tiefes Rattern oder Knattern.

Jetzt kommt aber erst die entscheidende Zutat: Wenn wir eine Note gedrückt halten und RATIO langsam höherdrehen, koommt ab 2.100 der typischen Wobbel-Effekt zum Vorschein, der je nach gespieltem Ton eine unterschiedliche Geschwindigkeit hat.
Der Effekt wird nochmal viel deutlicher, wenn wir MOD etwas absenken, auf etwa 50.
Und fast hätten wir vergessen, OVER auf die “Normale Einstellung” von 127 zu setzen, für den vollen Spaß zu setzen! Dadurch wird „The Wub“ abermals um ein vielfaches deutlicher.

Stellen wir auf der AMP Page noch Release (Encoder D) auf 3, den wir wollen, dass der Ton nicht ausklingt. Wir erhalten folgenden Klang als Ergebnis:

Wenn wir FDBK verändern, hören wir die klangliche Ähnlichkeit zum TMOD Parameter (ausgeschrieben: Triangle Mod + Feedback) der BD CLASSIC.

Mit der Oktavlage, RATIO, FDBK, MOD und den Filtern haben wir hier ein großes Experimentierfeld nur für Wobble-Bässe und trotzdem nur ein Gebiet auf der Landkarte dieser Machine erforscht, welche für alle möglichen 2-Operatoren FM-Klänge erdacht wurde.

Für einen bangin’ Donk kann man FDBK und MOD höher ansetzen, z. B. FDBK auf 120 und MOD auf 75. Der Klang ist nun fast Geräusch, aber wir können ihn mit dem Filter zähmen! Mit einem raschen Verlauf von hell nach dunkel beginnt der Klang mit einem hellen Transienten und endet bassig, ein bisschen so wie ein Palm Muting auf einer E-Gitarre. Gerne darf ein Hauch Resonanz verwendet werden.

Tippen wir auf FLTR, stellen ENV auf 40 und FREQ auf 20. Mit diesen Einstellungen ist das Filter zunächst etwas geöffnet und wird dann rasch fast geschlossen, aber nur fast.

Im folgenden Beispiel habe ich Donk mit Wobble kombiniert (per Parameter Locks bzw. PLOCKS auf einem Track) und in ein Arrangement gebracht.

Der an den Alpha Juno Hoover angelehnte Sound geht übrigens auch wieder auf die Kappe von SY SWARM.

Alles in allem stellen wird fest, dass anscheinend Gegensätzliches und Unvereinbares ziemlich dicht zusammenliegen kann. Es gibt unerwartete Verbindungen und Überschneidungen bei Klängen und Genres, die es uns ermöglichen, diese Zusammenhänge zu erkennen und in unserer musikalischen Kreativität für Sound-Design und Arrangement zu nutzen.

Viele solche und ähnliche Klänge auf dem Elektron Syntakt, mit den vorgestellten Methoden erstellt, könnt ihr in meinem “Cosmic Industrial” Jam nachhören, bei dem sich viele Verbindungslinien treffen, so klingt die Bassline (mit SY BITS erstellt) nach Berliner Schule, durch die Portamenti (Glide) und Filterbehandlung aber auch acidig, derweil trifft bei den Drumsounds old school und new school Industrial aufeinander. Der Blechbläserklang in der zweiten Hälfte stammt übrigens abermals von – ihr ahnt es schon – SY SWARM.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Falls ihr Ideen habt, worüber ihr gerne in einem zweiten Teil lesen möchtet, lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Viel Spaß beim Klangbasteln!

ANZEIGE
Fazit

Die hier vorgestellten Techniken sollen zum weiteren Experimentieren einladen. Alle Machines der Syntakt Groovebox haben ihre eigenen interessanten Quirks und gerade in den Grenzbereichen der Parameter lassen sich oft erstaunliche Kombinationen entdecken.

Preis

  • 979,- Euro
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    martin stimming

    hey jeanne, danke für den workshop! vor allem die sauberen wobbelbässe fand ich damals auch super, das werde ich mal wieder verwenden bei gelegenheit.

    hier ist ja recht wenig los, daher meine frage an die community – wer benutzt das teil denn täglich? ich gebe zu, nach meiner anfänglichen euphorie hat mein gerät schon länger keinen strom mehr bekommen… hat elektron bei dem gerät irgendwie… überreizt? gibts da meinungen zu?

    • Profilbild
      Softwaver

      @martin stimming Hi Martin,

      mir gingˋs anfänglich recht ähnlich wie Dir.
      Ich habe den Syntakt und all seine Funktionen geliebt (das hat sich eigentlich auch nicht geändert).
      Das Grundgerüst jedes Tracks bildete die Maschine von Elektron.

      Aber gerade die fast unendlichen Möglichkeiten einen Sound zu verfrickeln,
      brachten mich dazu, wieder anderen Kisten den Vorzug zu geben –
      man verliert sich schnell in den ganzen Welten, die der Syntakt einem bietet…

      momentan schalte ich ihn mal ein für ein paar Percussion/Beats- oder auch Effektsounds – nicht weil er mir leid tut, so oft „offline“ zu sein, sondern weil er hier tolle Möglichkeiten bietet ;)

      Liebe Grüße,
      Alex

    • Profilbild
      mfk AHU

      @martin stimming Vermutlich ist Syntakt von Anfang an zu vielseitig. Vielleicht macht es das ein wenig schwieriger.
      Einfach loslegen und sich dann zu den Sweetpoints schrauben geht bei allen Geräten.
      Beim Syntakt gibt einfach viel mehr Startmöglichkeiten und Abzweigungen.

      Beispiel:
      Beim Digitakt/Digitone suche ich mir ein Sample/Kick und drehe sie passend.
      Beim Syntakt lege ich eine analoge und eine digitale Kick übereinander und muss überlegen wie ich die FX-Spur einsetze. Also viel komplexer.

      Das Gleiche gilt für die digitalen Synths beim ~tone oder Syntakt:
      Beim Digitone habe ich vier Stimmen. Also hole ich aus jeder das Optimum raus.
      Bei Syntakt gibt es so viele und sie klingen für sich oft dünn. Also lege ich mehrere übereinander, variiere die Parameter und ggf. Noten.
      Wird richtig groß, unfassbar komplex und dann ist die Nacht rum.

      Abgesehen vom Formfaktor gehört das Gerät eher in die Liga AR/A4
      Gemessen am ~takt/~tone wären 4 digitale und 3 analoge Synths ausreichend gewesen. Ohne FX-Spur.
      Gut, dass kein kleiner Sampler für Granular~/Wavetable und 2-4 Sounds drin ist. Und eine Marcromodepage.

      Zurück zur Frage: Es ist bei mir immer an. Ich habe aber so viel Zeit damit verbracht, dass ich derzeit eher mit anderen Geräten arbeite, bevor ich deren Bedienung komplett vergesse.
      Aber gerade für neue Ideen nutze ich es.

    • Profilbild
      Svenson73

      @martin stimming Hallo Martin,
      das ist seltsam, so ging es mir mit dem Digitakt. Tagelang habe ich mir einen Workflow beigebracht, fand die Kiste sensationell. Dann stand er plötzlich nur noch rum, hab ihn dann verkauft. Trotzdem habe ich ihn schon ein paar Mal vermisst…

  2. Profilbild
    Thomsen

    Hallo Jeanne,

    die Steicher Beispiele sind ja klasse. Hätte nicht gedacht, dass die Maschine sowas kann. Hab mich aber auch nicht so intensiv mit dem Syntakt auseinandergesetzt.

    @Martin: ich habe von Elektron nur den Digitakt und Digitone und schätze die Geräte gerade für ihre Einfachheit und natürlich das Alleinstellungsmerkmal der Parameter Locks, die für mich positiv zur Kreativität beitragen. Beim Syntakt würden mich die ganzen Maschines eher überfordern. Ist aber eine persönliche Sache. Ich komme mit weniger Möglichkeiten bzw. spezialisierteren Instrumenten schneller zum Ziel. U.D.O Audio Super 6 vs. Novation Peak wäre auch so ein Beispiel.

    Viele Grüße
    Thomsen

    • Profilbild
      Softwaver

      @Thomsen Hi Thomsen

      „weniger Möglichkeiten“…ich glaube, das ist hier auch einfach der Punkt!
      Macht manchmal vieles einfacher, für einen runden Workflow
      um ans Ziel seiner Wünsche zu kommen.

      Liebe Grüße,
      Alex

      • Profilbild
        MPC-User

        @Softwaver Danke für die Super Beispiele Jeanne.

        Nun ich habe eine gewisse Hassliebe zum Syntakt.
        Schon mehrmals gekauft und wieder verkauft.
        Aktuell steht er wieder hier und bin auch überfordert von den vielen Möglichkeiten auf kleinsten Raum.
        Habe mehrere Elektron Geräte hier stehen und dachte er könnte ein paar von denen ablösen.
        Da Elektron ihn als All in One und Groovebox für den Einsteiger bewirbt, könnte es hinhauen wenn sonst nichts im Studio steht.
        Ich denke Syntakt Nr 4 muss wohl auch bald gehen😎

        • Profilbild
          mfk AHU

          @MPC-User Kenne ich ;-)… Den Akai S6000 hatte ich mehrfach und vermisse ihn immer mal wieder. Bis heute nicht ersetzbar, aber leider ein zu großer Kasten.

  3. Profilbild
    Jeanne RED

    Bei mir ist das Syntakt rasch zum Herzstück meines Hauptsetups avanciert, wo es links und rechts von Digitakt und Analog Four umrahmt und sich dann zu Hydrasynth, Opsix und Co. verästelt.

    Was ich besonders mag ist, dass das Syntakt ganz ohne externe Effekte Rotzbrutal klingen kann (siehe z.B. https://youtu.be/WtUKir1706A oder https://youtu.be/3ehrGplkwsk ), und das ist auch generell etwas wonach ich schaue beim Synthiekauf :p

  4. Profilbild
    martin stimming

    okay interessant dass es vielen so geht wie mir – irgendwie zu viel drin um es so richtig zu lieben, das gerät. danke für das feedback.

    und @mpc-user – wenn du ihn dir dreimal kaufst (hab ich noch nicht geschafft, respekt! :)) sollte er vielleicht bleiben? ;)

  5. Profilbild
    Tandrin

    Hello und danke erstmal für das super Tutorial. Ich bin bis jetzt gar nicht auf die Idee gekommen SY Swarm als Bass zu verwenden. MUSS getestet werden. Jeannes Sounds sind ganz nah an dem was ich öfters mal brauche für meine Gothic-Elektro-Projekte.

    Prinzipiell bilden Analog Rytm und Syntakt das Herz meines Studios. AR eher für Drums, Basedrum und Bass und ST für den instrumentalen Kram. Der Virus verstaubt manchmal, Digitone und Digitakt werden nur punktuell eingesetzt (was ja fast schon schade ist). Und der Analog four läuft bei mir seit Syntakt auch eher untertourig.

    Sprich: Ich bin eher so der AR und ST Poweruser. Die beiden sind meine fast täglichen Backbones. Somit halt eher so das Gegenteilt von Überforderung. Ich nutze meine Geräte bestimmt nicht vollständig aus, muss ich auch nicht. Überfordert bin ich auch nicht. Ich weiß, da geht so viel mehr. Das ist schön, wenn nur der Vorstellungskraft grenzen gesetzt sind und mal nicht so viel der Technik.

    Aber ich bin auch gerne hardware minimalist. Je weniger verschiedene Geräte desto besser. Im Härtefall könnte ich allein mit dem ST überleben, Platz 2 der AR. Einfach weil so viele Sounds drin stecken und das noch so einfach zu erreichen. Den Virus benutz ich auch fast nur als Presetschleuder. Beim Syntakt hab ich mir nur einmal ein paar Presets angehört, das selbst schrauben ist einfach viel zu einfach und rewarding.

    • Profilbild
      MPC-User

      @Tandrin Same Setup hier + noch den OT
      Dazu gesellen sich noch viele andere Geräte.
      Es ist einfach too much gerade.
      Weniger ist manchmal wirklich mehr.

      Ich verkaufe einfach alles und finanziere mir damit ne Push3 😎

    • Profilbild
      Jeanne RED

      @Tandrin Hi, freut mich sehr zu hören! Das ist auch ein Aspekt der mir sehr gefällt: Alles kann alles andere sein und es gibt immer etwas zu entdecken oder zu verbiegen. Momentan habe ich viel Spass daran den vier sehr roh-viszeralen analogen Tracks Arrangements aus allerlei Industrial Geräuschklängen à la MS–20 zu entlocken 😈

  6. Profilbild
    chain25

    Die Streichersounds, die Jeanne aus dem ST rausholt, sind ja irre.
    Mir geht es im Prinzip auch so, dass der Syntakt einfach zu komplex ist und das auch noch bei fehlenden polyphonen Sounds. Umso mehr bin ich von den Streichern beeindruckt und muss das unbedingt selbst mal ausprobieren. Vielleicht bekommt der ST zukünftig dann mehr zu tun, als nur unter dem Couchtisch zu stehen und hin und wieder mal standalone nach Feierabend oder auf der Terrasse zum Einsatz zu kommen.
    Hammer gemacht, Jeanne, und echt unerwartet nach dem ganzen Haudrauf bei den Elektronauten.

    • Profilbild
      Jeanne RED

      @chain25 Vielen Dank, freut mich das es gefällt ^_^ Mein Herz schlägt musikalisch in vielerlei Richtungen, aber „Haudrauf“ ist doch immer am Herzerfrischendsten 😂

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X