Kleiner Tausendsassa
Das Produktsortiment von VOX ist mittlerweile auf eine recht beeindruckende Größe herangewachsen, da erscheint der ewige Gitarrenamp-Dauerbrenner AC30 in diesem riesigen Angebot von Amps, Effekten (und sogar Gitarren) fast schon unter „ferner liefen“! Auch unser heutiger Testkandidat ist einer von den neueren VOX Entwicklungen und wurde für die Musiker entwickelt, die einen leicht zu transportierenden und weitestgehend kompletten Verstärker für kleinere Sessions oder zum Üben suchen und dabei vielleicht auch mal ein Mikro (und noch mehr) einstecken möchten. Herausgekommen ist der VOX Soundbox Mini, dessen äußeres Erscheinungsbild irgendwie gar nicht zur ehrwürdigen, britischen Traditionsmarke passt – aber dennoch neugierig macht.
Facts & Features
Tatsächlich erinnert die VOX Soundbox Mini auf den ersten Blick eher an einen Gettoblaster der seligen 70er, als an einen ernsthaften Verstärker für Musikinstrumente. Dazu trägt natürlich primär die rundliche Form des Gehäuses bei, das aus 3 mm starkem Aluminium besteht und auf der Oberseite den typischen „Schlepphebel“ besitzt. Der besteht ebenso aus Alu und dient, neben seiner eigentlichen Aufgabe, auch zum Schutz des darunterliegenden Bedienpanels.
Ein Lochblechgitter bedeckt die beiden 4″ Lautsprecher auf der Front, das Gerät verwöhnt den Hörer also offensichtlich mit einem echten Stereo-Sound. Auf der Unterseite sorgen die obligatorischen Gummifüße für einen rutschsicheren Stand, zusätzlich findet sich aber noch ein Flansch, mit dem man die VOX Soundbox Mini auch auf einem Mikrofonstativ befestigen kann.
Da sich sämtliche Anschlüsse auf dem Bedienpanel befinden, besitzt die Rückseite lediglich die Buchse für das mitgelieferte Netzteil. Sehr schön ist, dass sich direkt neben dieser Buchse auch ein Netzschalter befindet. Somit entfällt das umständliche Aus- und Einstecken des Pins, der nur allzu gern im Kabelsalat auf dem Fußboden verschwindet. Die komplette Rückseite wurde aus Kunststoff gefertigt, hinterlässt aber dabei keinen schlechteren Eindruck als das robuste Alugehäuse. Lediglich die Flut an Schrauben passt nicht so ganz zur ansonsten sehr gelungenen Optik der kleinen Box.
Bliebe nur noch das Batteriefach zu erwähnen, das sechs Saftspender des Typs AA aufnimmt und den kleinen Verstärker somit unabhängig vom Stromnetz macht, ein Satz Batterien gehört allerdings nicht zum Lieferumfang.
Hier stellt sich die Frage, ob man von so einer kleinen Box im Overdrive-Bereich tatsächlich viel erwartet ?
Meiner Ansicht nach nein, außer man möchte auf Teufel komm raus mit Lautheit die Passanten in der Fußgängerzone oder on the Beach nerven.
@bobs world Hi bobs world,
verzerrt bedeutet (ja schon lange nicht mehr) gleich Laut. Aber mal ein paar angezerrte Riffs in moderater Lautstärke abfeuern – ich glaube, da kommt keiner von uns Gitarristen drum herum, auch nicht in der Fußgängerzone :)
Viele Grüße,
Stephan
Also, von Vox kann man allerdings auch bei einer solchen Kiste einen halbwegs annehmbaren Crunch-Sound erwarten. Da hat sich Stephan wohl gar nicht erst getraut, Soundbeispiele zu erstellen!? ;)
Wenn’s um den Preis geht, steht man sich bezüglich des Gitarrensounds vermutlich mit dem kleinen „Blackstar Fly 3 Mini Amp“ für einen Straßenpreis von € 65,- besser – da kann man sogar noch das dazu passende Mini-Extension-Cabinet für € 26,- darauf packen und kommt noch günstiger weg.
Für gemäßigte Übungs-Lautstärken zu Hause favorisiere ich noch immer den an einen Toaster erinnernden „Yamaha THR10 V2“ – was HiFi-Sound angeht, hat Yamaha eindeutig die Nase vorn, und da sind für diesen Zweck auch die Zerrsounds zu gebrauchen; und das Teil ist als Audio-Interface zu gebrauchen. Allerdings kostet es auch fast das Doppelte.
Grüße Woody