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Test: VOX Tone Garage, Effektpedale für Gitarre

Röhrenspannung unter der Schuhsohle

24. Juni 2014

Analog oder digital? Röhre oder Transistor? Natural Finish oder knallig bunt? Mit der in den letzten Jahren exponentiell gestiegenen Anzahl an Möglichkeiten ist der Gitarrist von heute längst an einem Punkt angekommen, wo er im Rahmen seiner persönlichen Vorlieben zumindest eine grobe Vorauswahl treffen muss, um sich nicht hoffnungslos im undurchdringlichen Dschungel des Musikalienangebots zu verfransen. Zu groß ist die Auswahl, welche nochmals durch das mannigfache Angebot an Emulationsalgorithmen massiv zugenommen hat.

Vox Tone Garage Serie

Vox Tone Garage Serie

Wohl dem, der sich zumindest im Bereich seiner Effektpedale der von ihm getroffenen Auswahl sicher ist und sich in das von ihm bevorzugte Lager flüchtet. Wie in vielen anderen Bereichen kann der ambitionierte User auch hier unter den zwei großen Konzeptionen analog oder digital wählen, wobei die Prozessorebene in den letzten Jahren aufgrund der größeren Flexibilität zweifellos das Ruder übernommen hat. Der CPU ist es schließlich egal, welche Hüllkurve er berechnet, solange man ihn in die klanglich relevanten Bahnen lenkt.

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Was aber, wenn man nur den einen amtlichen Sound sucht, den dafür aber in maximaler Qualität? Hier hat die analoge Ebene nach wie vor die Nase vorne, insbesondere wenn es um den mehr oder minder starken Cut von Halbwellen geht. Ob Booster, Overdrive oder Distortion, die Mehrheit der Sechssaiter-Fraktion setzt nach wie vor auf analog, um im gleichen Atemzug sich der nächsten Herausforderung in Form von Röhre oder Transistor zu stellen. Hier haben wir völlig andere Voraussetzungen, kommen auf ca. 100 Transistor Kisten vielleicht gerade einmal ein Heizdraht Pendant. Von daher ist das Interesse groß, wenn das Traditionsunternehmen VOX gleich eine ganze Palette in Form der Tone Garage Serie auf den Markt bringt, bei dem drei der fünf Pedale auch noch eine 12AX7 Röhre im Signalweg führen. Ich sage nur, ran an die Buletten!

Konzeption

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Solltet ihr mal auf der Bühne schlechte Sichtverhältnisse haben, macht euch keine Sorgen, ihr könntet euer Pedalboard nicht finden. Farblich haut die Garage Tone Serie dermaßen kräftig auf den Tisch, dass bei Neonbeleuchtung die Wahl einer passenden Sonnenbrille zu empfehlen ist. Mit einem kräftigen Gelb, Grün, Orange, Rot und dem vergleichsweise dezenten Schwarz (allerdings mit knallig blauen Potiköpfen) wissen Booster Flat 4, Overdrive Straight 6, Distortion V8, Fuzz Trike und Delay Double Deca sich im tiefen Tal der Super-Tretminen schon mal optisch gut zu behaupten.

Die in Japan gebauten Pedale überzeugen allesamt durch eine sehr stabile Verarbeitung und trotzen auch roher Behandlung im allgemeinen Chaos einer rudimentären Bühnenpräsens. Alle Geräte befinden sich aus Kostengründen im gleichen Grundgehäuse, wobei die Röhrenaussparung bei den rein Transistor-basierenden Trike und Double Deca eine rein optische Funktion einnimmt. Alle Treter verfügen über vier Regler, einen Miniswitch und werden zudem durch einen True-Bypass von der Signalbearbeitung getrennt.

Allen Pedalen anheim ist bei Abwesenheit eines Netzteils die Stromversorgung mit sechs AA-Batterien, die für den Betrieb der 12AX7 Röhre eine von VOX patentierte Niedervoltspannung von 200 V generieren können. Um den vergleichsweise hohen Stromverbrauch (ca. 7 Stunden) bei den Produkten V8, Straight 6 und Flat 4 im Zaum zu halten, gibt es auf der Rückseite des Gehäuses ganz im Stil eines Vollröhrenamps einen Standby-Schalter, welcher allerdings während einer Liveshow nicht vergessen werden darf. Ich empfehle daher, die Pedale mit einem Netzteil zu betreiben und diesen Schalter in das Reich des Vergessenen zu verbannen.

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Klangbeispiele
Forum

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