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Test: XILS Lab XILS 3 Software Synthesizer V 1.3.0

XILS 3

24. Dezember 2011

XILS4_Env_LFO Xils 3

In den letzten Jahren hat die Retrowelle einige Software-Synthesizer zu Tage fördern lassen, die ihren Vorbildern, die sie emulieren sollten, mehr oder weniger, aber natürlich nie ganz gerecht wurden. Ein Objekt mit Kultstatus ist hierbei immer der EMS Synthesizer gewesen, egal ob als VCS3 oder als Synthi A, ohne dabei zusätzliche Optionen wie Tastatur, egal in welcher Form, oder weitere Zusatzgeräte wie Pitch-To-Voltage-Converter oder Sample & Hold-Generator zu berücksichtigen. Meiner Meinung nach waren die bisherigen Versuche (das Wort deutet es schon an) zwar alle mit einer Oberfläche ausgestattet, die einen entsprechenden Wiedererkennungswert hatten, aber damit waren die meisten Ähnlichkeiten, sehen wir mal von der übertragenen Bedienung ab, schon preisgegeben. In Sachen Klang waren die Software-Komponenten in Sachen Eigenständigkeit der Hardware völlig unterlegen, egal ob als Reaktor-Nachbauten oder als sündhaft teure Software vom deutschen EMS-Vertrieb selbst, die auch irgendwie nach allem, aber nicht nach EMS Synthesizer klang. Vor einiger Zeit nun hat sich die Firma XILS Lab mit diesem Problem auseinandergesetzt und ihren XILS Lab 3 auf den Markt gebracht. Durch einige Demos neugierig geworden, die mich doch stark an die mittlerweile nur noch zu völlig überzogenen Preisen erwerbbare Hardware erinnerten, möchte ich in diesem Bericht versuchen, die Nähe zum Originalgerät zu finden.

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Installation

Diese geht einfach vonstatten, benötigt aber zur Autorisierung entweder den e-Licenser oder einen iLok-Key. Die Software arbeitet nur als VST PlugIn. Die Durchführung der Installation, natürlich mit einem entsprechend gefüllten iLok-Key in meinem Fall verlief ohne Zwischenfälle und das PlugIn stand nach dem Hochfahren von Cubase 5.5 sofort gebrauchsfertig zur Verfügung. Zu meinem Rechner ist zu sagen, dass ich immer noch einen Pentium IV einsetze. Das PlugIn verhielt sich im Zuge des Tests sehr moderat zu ihm, solange ich im monophonen Betrien gearbeitet habe. Im polyphonen Betrieb konnte ich je nach Preset und Modus der Polyphonie (Circular Mode oder Reset Mode) mit 5 – 8 Stimmen arbeiten.

Verwaltung

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Wer sich z.B. mit Arturia-Produkten auskennt, wird sich sofort bis auf kleinere Details in der Bank- und Presetverwaltung zurechtfinden, denn diese ist ja entsprechend überschaubar und meiner Meinung nach gut organisiert, so dass man hier wirklich mal froh ist, dass das Rad nicht schon wieder neu erfunden wurde. Altes kann auch gut sein. Presets sind reichlich für das Bilden eines ersten Eindrucks vorhanden und nach einer groben, eher stichprobenartigen Durchklickerei hatte ich schnell herausgefunden, dass eine hohe Bandbreite an spielbaren Klängen dabei sind, auch viele für EMS-Fans eher ungewöhnliche Flächenklänge, die aber teilweise wirklich einen gewissen britischen Charme zu Gehör trugen. Aber genau dieser war es ja auch, der mich auf dieses PlugIn aufmerksam werden ließ.

Architektur

Das XILS 3-Gebilde besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten, dem eigentlichen „VCS3“ und dem zweiten „Kasten“ mit Sequencer, Effektabteilung und weiteren Funktionen, die so nicht am Original zu finden sind. Da die Komponenten der zweiten Einheit zur ergänzenden Steuerung und Nachbearbeitung zählen, wende ich mich mit strengem Auge und noch strengerem Ohr der Hauptkomponente, der eigentlichen VCS3-Emulation des XILS 3 zu. Und diese wartet bei genauem Hinsehen schon mit einigen technischen Erweiterungen auf, aber der VCS3 ist erst einmal funktional 1:1 abgebildet.

Alle 3 Oszillatoren lassen sich auch im LFO-Modus betreiben, wobei der dritte Oszillator wie beim Original einen tieferen Frequenzbereich hat, und sind über Grob- und Feinregler stimmbar. Mit einem Regler Shape lassen sich die Schwingungsformen verändern. Das Tiefpassfilter lässt sich in drei Modi betreiben: 3- und 4-polig mit Selbstoszillation, 2-polig mit Resonanz. Der Envelope Shaper, auch als Trapezoid bekannt, lässt sich sowohl in der ursprünglichen Form wie auch als ganz normale ADSR-Hüllkurve verwenden.
Der Rauschgenerator, der Ringmodulator und das Reverb entsprechen zumindest bedientechnisch exakt den Funktionsgruppen des VCS3. Das trifft auch auf die Output Filter, die Regulierung des Input Signals, den Joystick, das Output Level und die Panorama-Regulierung, das Main Level und das VU Meter zu. Zu guter Letzt sei noch auf die Matrix verwiesen, über die sämtliche Verbindungen von und zu den einzelnen Funktionsgruppen laufen können, die über virtuelle Pins hergestellt werden. Die Pins haben unterschiedliche Farben und Formen, so dass eine bestimmte Auswahl zwecks Intensität der Signalweitergabe (normal und invertiert) zur Verfügung steht.
Um es dem Anwender ein wenig leichter zu machen, gibt es einen Button „Presets“, hinter dem sich einige grundsätzliche Verbindungen verbergen, die zur schnelleren Bearbeitung eingelesen werden können. Auch eigene Presets lassen sich als INIT-Presets hier dauerhaft speichern.

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