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Test: XILS Lab XILS 3 Software Synthesizer V 1.3.0

(ID: 1827)

XILS4_Effekte Xils3

Die rechte Seite

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Dieser Bereich bietet diverse Erweiterungen und Verbindungen an, die es im weiten Gebiet der EMS-Geräte teilweise, wenn auch selten, in Hardware-Form gegeben hat. Ich will es gleich vorwegnehmen: Eine Oktavfilterbank ist nicht dabei, aber ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber, weil diese neben den Vocodern und dem Hi-Fli zu den bekannteren Geräten aus dem Hause EMS gehörte. Dafür gibt es zwei zusätzliche Matrix-Steckfelder, über die man diverse Verbindungen sowohl zur Haupteinheit als auch zu den einzelnen Zusatzfunktionsgruppen herstellen kann. Die Oberfläche des Sequencers bleibt im unteren linken Teil immer erhalten, die anderen Elemente werden über Reiter zur Bedienung auf den Bildschirm geholt. Sie können den ganzen oberen Bereich verstecken, im Einzelnen aber die Bereiche Module, Matrix, Keyboard, Sequencer, Inputs, Effects öffnen.

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Der Bereich Module bietet Sample & Hold, Voltage Processor, einen zusätzlichen LFO und zwei weitere Hülkurvengeneratoren, die wie der Envelope Shaper in der Haupteinheit auf ADSR umschaltbar sind. Im Sektor Matrix finden Sie zwei weitere Steckfelder mit der gleichen Grundsatzlogik, dass rechts die Eingänge und oben die Ausgänge stehen. Hier werden auch die „Impedanzen“ der Pins ausgewählt, von denen sowohl normal als auch invertiert jeweils 4 Stufen angeboten werden. Die Wahl gilt dann für alle Steckfelder. Beispiel: Verbindet man das Keyboard zur Steuerung eines Oszillators mit einem normalen Pin 100 %, so spielen Sie diesen Oszillator in Bezug auf Tonhöhenbestimmung im herkömmlichen Sinn. Ersetzen Sie den Pin durch 50 % invertiert, so reagiert der Oszillator nur noch mit halber Tonhöhenveränderung gegenüber normal, und das auch noch umgekehrt: Spielen Sie in der Tastatur nach oben, geht die Tonhöhe nach unten. Invertieren ist hier leicht gemacht und auch unterschiedlich anwendbar, am originalen EMS ware das schon etwas komplizierter und auch nur einmal mit einer ausgewählten Steuerspannung machbar.

Im Keyboard-Fenster lassen sich der Modus (Mono oder Poly in unterschiedlichen Facetten) einstellen, aber auch Sachen wie Portamento, Aftertouch, Tune oder Key Follow regulieren. Im Sektor Sequencer lassen sich Step-By-Step-Eingaben vornehmen.

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Fazit

Ist es nun eine preisgünstige Variante zum berühmten Vorbild? Ja und Nein! Das Nein bezieht sich auf die Tatsache, dass dank der freundlichen Unterstützung von Stephen Parsick, der sich mit seinem VCS3 für ein paar interessante Stunden zur Verfügung stellte, um 1:1-Abgleiche zu erstellen, schnell feststellbar war, dass auf dem Original eingestellte Klänge nur grob übertragbar waren. Die Matrix hat schon so gearbeitet, dass bei identischen Einstellungen Verwandschaften in der Struktur der Klänge hörbar waren, es aber dann doch zur Frickelei wurde, den Klang mittels des XILS3 an den des VCS3 anzunähern. Aber schon in diesem Moment muss ich schützend meine Hand heben, denn nach Ausage des Entwicklers war für ihn nur die strukturelle Komponente des VCS3 bei dem Design interessant. Aus dieser Perspektive gesehen ist ihm die Ähnlichkeit zum VCS3 dann doch gut gelungen und darüber hinaus hat er mit den zusätzlichen Werkzeugen zur Steuerung und Modulation doch einen hochinteressanten Software-Synthesizer entwickelt und man sollte doch eher diese Perspektive zur Betrachtung heranziehen. Dieses System ist sehr trickreich und bietet einen überzeugenden und facettenreichen Pool an Möglichkeiten zur Klangerstellung an. Überraschenderweise hat mich und auch den Stephen die Reverb-Funktion überzeugt, die viel von dem Charme des alten Federhalls bietet und mal den etwas anderen Hall zum Gesamtklang beisteuern kann.

Natürlich (und das gilt gerade bei diesem PlugIn) kommt einem sofort der Wermutstropfen der Kontrollmöglichkeiten in den Sinn, denn der VCS3 lebt auch vor allem von seinem Bedienkonzept und gerade dieses ist trotz hervorragender Eingriffsmöglichkeiten gerade durch die Einzigartigkeit dieses PlugIns leider nur über die handelsüblichen MIDI-Controller programmier- und verfügbar. In Verbindung mit einem speziellen Hardware-Controller wäre diese Software vermutlich kaum zu toppen, was die Erzeugung „elektronischer“ Effekte betrifft.

Trotzdem ist mit diesem Software-Synthesizer ein guter Wurf gelungen und wenn jemand eine kostengünstige Alternative zu einem alten EMS-Schätzchen sucht, wird er hier auch fündig. Lassen Sie sich nicht von der fast unmöglichen 1:1-Reproduzierbarkeit abschrecken, konzentrieren Sie sich darauf, dass Ihnen hier ein Werkzeug geboten wird, dass vom Funktionsprinzip ein VCS3 Extended XXL ist und dessen britischer Klangcharakter im Großen und Ganzen so eingefangen wurde, dass er alle bisherigen in diese Richtung gehenden Entwicklungen locker abschüttelt. Die Polyphonie wird den meisten nach den ersten Versuchen sowieso egal sein, denn die Möglichkeiten der Effektprogrammierung und den dazugehörigen Schaltungen mittels Matrix sind hier doch viel interessanter.

Plus

  • - Architektur
  • - an EMS angelehnter Klangcharakter
  • - der Charme des "Federhalls"
  • - Optionen durch zusätzliche Funktionsgruppen
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