Test: Yamaha LS9-32

Dynamik

Jeder Inputkanal besitzt für die Dynamikbearbeitung einen vollparametrischen 4-Band EQ (High und Low Band jedoch shelving Charakteristik, wahlweise peak oder Glocke) plus HPF und 2 Dynamikmodule, wovon sich das erste als Gate, Ducker, Expander und das zweite als Kompressor, zwei verschiedene Kompander-Typen und einen De-Esser zuordnen lässt. Alles auf einen Blick. Merkwürdig finde ich die Shelving Charakteristik für high und low, beim 01V 96 hat man feinere Einstellmöglichkeiten. Wenn man eine Bassdrum bearbeiten möchte, ist man ein klein wenig eingeschränkt. Dafür hat jedoch jeder(!) Ausgangsbus einen vollparametrischen EQ und jeweils ein Dynamikmodul (Kompressor, Expander und die beiden Kompander). Die beiden vorher erwähnten shelving high und low lassen sich hier zu LPF und HPF umwandeln. Ihr seht, zumindest die eine Hälfte eines sperrigen Sideracks ist schon weggefallen, das ist schon mal gute Arbeit.

„Rack“ Ansicht (Dynamik und Effekte)

Die andere Hälfte fällt weg, wenn man über die entsprechende Taste in die „Rack“ Maske springt. Das LS9-32 bietet ein internes Effektrack, welches bis zu acht Geräte aufnehmen kann, darunter auch 31 Terz-Band graphische Equalizer. Diese kann man bei Bedarf durch die sogenannten “Flex 15 EQs“  ersetzen. Das heißt  im Klartext, ein EQ wird auf zwei Outputs geroutet und hat somit den Effekt eines Stereo EQs. Man spart also einen Platz im Rack, kann jedoch nur 15 Bänder bedienen, zum Einpfeifen allemal genug. Werden es mehr, schaltet das Pult in den Stur Modus.

Was wirklich an den EQs fetzt, ist die Option „assign to fader“, welche die 31 Bänder auf die Motorfader 1-31 überträgt. Diese fliegen sofort in Mittelstellung und vor einem liegt der EQ und man muss sich nicht mit dem Display quälen. Ein Grund, sich in das Pult zu verlieben, ich bleibe nach außen hin gelassen.

Multieffekte können ebenfalls bis zu 4 zugeschaltet werden, die Library ist üppig ausgestattet. Man kann die FX Racks auch durch EQs ersetzen, also bei voller Auslastung 8 x 2 EQ Wege, die sich in die Outputs inserten lassen. Wozu noch ein Siderack?

USB

Man braucht nicht mal einen CD Player. Mit seinem USB Stick kann man direkt MP3s über das Pult abspielen. Zusätzlich hat man die Möglichkeit, einfach auf den Stick aufzunehmen. Einfach nur durchdacht. Etwas mehr Würze in der USB Küche liegt in der Option, seinen Stick in einen Dongle zu verwandeln; will man etwas an dem Pult verändern, braucht man als Administrator erstmal seinen Schlüssel. Man kann sich mit dem LS9 Editor, wie beim 01V96 und M7CL aufwärts auch, alle Einstellungen zu Hause herrichten und dann vor Ort das Pult updaten. Sämtliche Einstellungen werden als Szenen gespeichert, diese lassen sich mit einstellbarer Überblendzeit wechseln, Theaterleute sollten an dieser Stelle aufhorchen.

Es gibt noch etliche Optionen, die diesen Text im Endeffekt auf Anleitungsgröße schwellen lassen, ich hoffe, ich habe wesentliche Merkmale verständlich machen können. Kommen wir zum Einsatz.