Technische Daten
Dank der Zwei-Wege-Bauweise soll der MA8/2 CL in einem Frequenzbereich von 80 bis 20000 Hz tatsächlich Schall übertragen. Dank der hier fehlenden Zusatzangabe ± X dB ist der Wert frei von Aussagekraft und erinnert an die Frequenzgang-Angaben in den Werbebroschüren preiswerter Discounter-Boxen. Die Verstärkerleistung wird mit 70 Watt Durchschnittspegel (RMS) angegeben, der Schalldruck bei 115 dBSPL. Auch hier wäre eine weitere Angabe – diesmal zum Signalanteil nichtlinearer Verzerrungen (THD) in Prozent – wünschenswert gewesen. Der Stromverbrauch liegt laut Datenblatt bei 120 VA.
Anschlüsse und Bedienung
Auf der Rückseite des Gerätes befindet sich zunächst einmal der Mono-Input, der als XLR/6,3-mm-Klinken-Kombo-Buchse ausgelegt und für Linepegel vorgesehen ist. Mikrofonpegel kann nicht aufgeholt werden. Eine Alternativ-Nutzung als preiswerte Gesangs- und Sprachbox ist demnach ohne zusätzlichen Mikrofon-Vorverstärker nicht möglich. Gleich rechts neben dem Input liegt ein reiner XLR-Ausgang, bei dem das durchgeschleifte Einganssignal anliegt. Unter den beiden Buchsen befinden sich ein geschmeidiger Lautstärkeregler für die Anpassung der Ausgangslautstärke des Monitors sowie zwei LEDs, von denen die eine den Betrieb, die andere Übersteuerungen des Verstärkers anzeigt.
Ein darunter liegender „POWER MODE“-Schalter wählt die Betriebsarten „ON“ und „AUTO“ an. Beim „AUTO“-Modus handelt es sich um eine Art Energiespar-Einstellung. Das Gerät geht, wenn einige Minuten lang kein Signal am Input anliegt, automatisch in den Standby-Modus über. Liegt am Input wieder ein Signal an, wird der Verstärker von selbst wieder aktiv – eine gute Sache. Rechts neben dem „POWER MODE“-Schalter liegen der groß dimensionierte Netzschalter und die Kaltgeräte-Buchse für die Stromversorgung.
Am Lautstärke-Regler stehen die Bezeichnungen „MIN“ und „MAX“. „MIN“ heißt dabei wirklich „Minimum“ und keineswegs „aus“. Tatsächlich lässt sich die Lautstärke am Ausgang lediglich in einem bestimmten Bereich laut und leise regeln, nicht jedoch etwa ganz abregeln. Das ist schon deshalb ungeschickt, weil die Box beim Einschalten unangenehm knackt – und zwar unabhängig davon, welche Einschaltreihenfolge man wählt.
Einen Groundlift sucht man leider vergeblich. Im Test musste ein Trennübertrager in den Signalweg geschaltet werden, um die interne Lautsprecher-Endstufe störungsfrei betreiben zu können, weil die Stromversorgung des Abspielgeräts an derselben Phase hing und die verwendete Gerätekombination eine alles übertönende Brummschleife verursachte. Tatsächlich sind Groundlifts gerade bei preiswerten Amps eine echte Hilfe. Schließlich werden diese vielfach von Laien oder Semiprofis verwendet, welche weder auf mehrere Wechselstrom-Phasen noch auf galvanische Trennmodule oder DI-Boxen Zugriff haben.
Verarbeitung und Klang
Das schwarze, robust lackierte Gehäuse mit seinen abgerundeten Ecken sowie alle Buchsen, Schalter und Potis machen angesichts des Preises einen erstaunlich soliden Eindruck. Auch das Schutzgitter über dem Lautsprecher wirkt sehr stabil. Einzig und allein der dünne Schaumstoff über dem Gitter löste sich schon beim Auspacken der Box ab, und es dürfte von Vorteil sein, ihn vor dem ersten ernsthaften Liveeinsatz ganz zu entfernen, wenn er nicht alsbald ohnehin in Fetzen herunterhängen soll.
Beim Sound des Lautsprechers sollte man nicht allzu viel erwarten. Vor allem in den äußeren Frequenzlagen, also beim Bass und in den Höhen, ist der MA8/2 CL recht schwach. Er klingt mittig, etwas hohl und wenig präsent. Die Sprachverständlichkeit ist aufgrund der Mittenlastigkeit zwar recht akzeptabel, aber man darf auch hier keine hohe Klangästhetik erwarten. Angesichts des Verkaufspreises geht der Sound aber auf jeden Fall in Ordnung.