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THE BOX MA8/2 CL

(ID: 2296)

Technische Daten

Dank der Zwei-Wege-Bauweise soll der MA8/2 CL in einem Frequenzbereich von 80 bis 20000 Hz tatsächlich Schall übertragen. Dank der hier fehlenden Zusatzangabe ± X dB ist der Wert frei von Aussagekraft und erinnert an die Frequenzgang-Angaben in den Werbebroschüren preiswerter Discounter-Boxen. Die Verstärkerleistung wird mit 70 Watt Durchschnittspegel (RMS) angegeben, der Schalldruck bei 115 dBSPL. Auch hier wäre eine weitere Angabe – diesmal zum Signalanteil nichtlinearer Verzerrungen (THD) in Prozent – wünschenswert gewesen. Der Stromverbrauch liegt laut Datenblatt bei 120 VA.

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Anschlüsse und Bedienung

Auf der Rückseite des Gerätes befindet sich zunächst einmal der Mono-Input, der als XLR/6,3-mm-Klinken-Kombo-Buchse ausgelegt und für Linepegel vorgesehen ist. Mikrofonpegel kann nicht aufgeholt werden. Eine Alternativ-Nutzung als preiswerte Gesangs- und Sprachbox ist demnach ohne zusätzlichen Mikrofon-Vorverstärker nicht möglich. Gleich rechts neben dem Input liegt ein reiner XLR-Ausgang, bei dem das durchgeschleifte Einganssignal anliegt. Unter den beiden Buchsen befinden sich ein geschmeidiger Lautstärkeregler für die Anpassung der Ausgangslautstärke des Monitors sowie zwei LEDs, von denen die eine den Betrieb, die andere Übersteuerungen des Verstärkers anzeigt.

Ein darunter liegender „POWER MODE“-Schalter wählt die Betriebsarten „ON“ und „AUTO“ an. Beim „AUTO“-Modus handelt es sich um eine Art Energiespar-Einstellung. Das Gerät geht, wenn einige Minuten lang kein Signal am Input anliegt, automatisch in den Standby-Modus über. Liegt am Input wieder ein Signal an, wird der Verstärker von selbst wieder aktiv – eine gute Sache. Rechts neben dem „POWER MODE“-Schalter liegen der groß dimensionierte Netzschalter und die Kaltgeräte-Buchse für die Stromversorgung.

Am Lautstärke-Regler stehen die Bezeichnungen „MIN“ und „MAX“. „MIN“ heißt dabei wirklich „Minimum“ und keineswegs „aus“. Tatsächlich lässt sich die Lautstärke am Ausgang lediglich in einem bestimmten Bereich laut und leise regeln, nicht jedoch etwa ganz abregeln. Das ist schon deshalb ungeschickt, weil die Box beim Einschalten unangenehm knackt – und zwar unabhängig davon, welche Einschaltreihenfolge man wählt.

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Einen Groundlift sucht man leider vergeblich. Im Test musste ein Trennübertrager in den Signalweg geschaltet werden, um die interne Lautsprecher-Endstufe störungsfrei betreiben zu können, weil die Stromversorgung des Abspielgeräts an derselben Phase hing und die verwendete Gerätekombination eine alles übertönende Brummschleife verursachte. Tatsächlich sind Groundlifts gerade bei preiswerten Amps eine echte Hilfe. Schließlich werden diese vielfach von Laien oder Semiprofis verwendet, welche weder auf mehrere Wechselstrom-Phasen noch auf galvanische Trennmodule oder DI-Boxen Zugriff haben.

2_MA8_2.jpg

Verarbeitung und Klang

Das schwarze, robust lackierte Gehäuse mit seinen abgerundeten Ecken sowie alle Buchsen, Schalter und Potis machen angesichts des Preises einen erstaunlich soliden Eindruck. Auch das Schutzgitter über dem Lautsprecher wirkt sehr stabil. Einzig und allein der dünne Schaumstoff über dem Gitter löste sich schon beim Auspacken der Box ab, und es dürfte von Vorteil sein, ihn vor dem ersten ernsthaften Liveeinsatz ganz zu entfernen, wenn er nicht alsbald ohnehin in Fetzen herunterhängen soll.

Beim Sound des Lautsprechers sollte man nicht allzu viel erwarten. Vor allem in den äußeren Frequenzlagen, also beim Bass und in den Höhen, ist der MA8/2 CL recht schwach. Er klingt mittig, etwas hohl und wenig präsent. Die Sprachverständlichkeit ist aufgrund der Mittenlastigkeit zwar recht akzeptabel, aber man darf auch hier keine hohe Klangästhetik erwarten. Angesichts des Verkaufspreises geht der Sound aber auf jeden Fall in Ordnung.

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Fazit

Hier sollte man zunächst der Frage auf den Grund gehen, wie viel Monitor-Sound ein Künstler auf der Bühne eigentlich benötigt. Viele betrachten das Bühnenmonitoring eher als Aschenputtel der Live-Beschallung. Nach herrschender Meinung ist der Toningenieur am Monitorpult eben „nur“ der nicht richtig ernst genommene „Moni-Toni“, während an der Front-Of-House-Konsole die Lorbeeren verteilt werden.

Eine solche Kategorisierung ist jedoch unverständlich und falsch. Für einen guten FOH-Mix ist eine motivierte Band unabdingbar. Ein Musiker kann nur dann echte Spielfreude entwickeln und ausstrahlen, wenn er einen guten, druckvollen Monitor-Mix bekommt. Trotz dieser wirklich einfachen Herleitung findet man auf Bühnen oftmals zweit- oder drittklassige Lautsprecher. Es ist unbegreiflich, dass ausgerechnet beim Bühnenmix immer wieder gespart wird.

Veranstalter, die für gestandene Bühnenmusiker Wedges wie die MA8/2 CL einplanen, tun weder den Musikern noch sich selbst einen Gefallen. Solche Boxen sind für das Live-Monitoring bei Musikveranstaltungen nicht geeignet. Dafür klingt die Box schlichtweg nicht gut und druckvoll genug.

Bei einfachen Sprachbeschallungen – etwa bei Demonstrationen, kleinen Symposien und Vorträgen oder Vereinsfesten, sieht die Lage anders aus. Wenn hier den Rednern, die sonst oftmals ganz ohne Monitoring auskommen müssen, eine MA8/2-CL-Bühnenwedge spendiert wird, hat der Veranstalter mit diesem ordentlich verarbeiten Lautsprecher definitiv nichts falsch gemacht. Und bei dem extrem niedrigen Anschaffungspreis freut sich jede Geldbörse.

Plus

  • Preis
  • solide Verarbeitung
  • Preis-Leistung

Minus

  • zweifelhafter Mikrofonstativ-Montage-Tipp
  • Lautstärke lässt sich nicht vollständig abregeln
  • kein Groundlift
  • Datenblatt mit unvollständigen, irreführenden Angaben

Preis

  • 89,- Euro
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