Edit
Die beiden jeweils knapp 2GB großen Librarys „House“ und „Urban“ klingen von Werk aus schon sehr frisch und wirklich fett. Ich höre jetzt schon, dass sie vielseitig einsetzbar sind. Falls man kein „Bastler“ ist, kann man sich mit einem sehr geringen Zeitaufwand sehr schnell ein Arrangement bauen.
Für Experimentierfreudige hingegen gilt: Mit einem Klick auf das runde Icon (links oben, unter dem Menü) gelangt man zum LoopEye-Screen. Hier hat sich mächtig viel getan seit der letzten Version. Das ist quasi die Sample-Behandlungszentrale – oder ein wenig schlichter: der Edit-Modus. Aktiviert/angezeigt wird das Sample, das über die Tastatur aktuell angespielt wird. Ohne langes Suchen sieht man im LoopEye aussen herum angeordnet alle Parameter und Editiermöglichkeiten. Hier bleibt kein Wunsch offen.
Ein paar Beispiele: Die Pfeile, die den Anfang und das Ende des Samples/Loops darstellen, kann man nun individuell auf- und zuziehen, je nach Bedarf. Wo der Start und Endpunkt gesetzt wird, ist dabei völlig frei wählbar. Soundtechnisch sehr kreativ kann man über Cutoff/Resonance eingreifen. Auch pfiffig ist die Option „Reverse“. Diesen Effekt erzeugte ich immer, indem ich das MIDI-Sample in eine Audio-Datei umgewandelt und dann manuell „umgekehrt“ habe. Kein Riesenaufwand, aber mit diesem Konzept geht es jetzt eben noch schneller. „Pitch“ und „Formant“ sind coole Tools. Aber an das Drehen und Klicken direkt im Sample-Feld musste ich mich erst einmal gewöhnen. Es ist zwar schön zu hören, wie extremes Sound Design in Echtzeit über die Maus klingt. Aber ich wünsche mir trotzdem ein Feld, in das man auch einen numerischen Wert eintippen kann. Nennt mich ruhig altmodisch. Richtig Laune hingegen machte mir der Sequenz-Mode. Dieser ist in Verbindung mit den restlichen Tools wie Formant, Resample etc. eine so geile Waffe, dass man am Ende gar nicht mehr hört, wie das originale Sample eigentlich klang. Die Ergebnisse funktionieren immer einwandfrei.
Falls man mit all dem nicht zufrieden ist, drückt man einfach „Reset all“ oder „Reset Parameter“, und das Sample kehrt zu seiner ursprünglichen Form zurück. Schnell und schmerzlos.
Was vorher ein wenig nervig war und nun erheblich erleichtert wurde in der neuen Engine, ist das Thema Temposync zum Host. Leicht zu sehen und zu de/aktivieren oben rechts. Ich switche gerne schnell hin und her zwischen der Originalversion dieser Samples/Loops und dem wie ich es in meinem Projekttempo gerne hätte. So höre ich ohne großen Zeitverlust sehr schnell, ob der Klang gelitten hat oder vertretbar ist für meine Zwecke.
Zielgruppe
Im Prinzip jeder, der computerbasierend Musik machen möchte. Remixer, Songschreiber, Multimedia-Designer, Musiker egal, welcher Stilistik, genreübergreifend also jeder, der kreativ tätig sein will. Wie immer gilt: Hören und antesten, um zu sehen, inwiefern so eine Library dem eigenen Geschmack oder Zweck gerecht wird. Viel Spaß!
Library Features:
– 1.98 GB, 2500 Loops
– authentischer Content für jedes Genre
– Random Button für neue Inspiration
– automatische Tempo Anpassung an bestehende Projekte
– unendliche Möglichkeiten von neuen Tracks und Inspiration/Ideen
– aufeinander abgestimmte Tonalität innerhalb der Loops
Player Features:
– innovative loopeye functions
– fast browser features (multiple filter search, tagging)
– prelisten in sync
– sequence mode (loads of edtiting features per slice)
– random sound replacement
– parameter automation
– realtime sync to host
– bounce of original and modified loops
– resizeable window format
– mutiple soundbank management
– timestretch and pitchshift in best quality