Korg DS-10 Expo 08
Vorwort der Redaktion:
Es gibt zwei Fragen, die wir uns vor der Veröffentlichung dieses Reports stellten:
Frage 1:
Ist die Handheld-Konsole Nintendo DS mit dem „Spiel DS-10“ ein ernsthaftes Musikinstrument?
Frage 2:
Ist es denkbar, den Winzling Nintendo-DS auf einem Live-Gig einzusetzen?
Offensichtlich tut man sich mit diesen Abgrenzungen in Japan weniger schwer. Bei der ersten DS-10 Musik-Expo (man höre und staune!!!) legten die alten und jungen Japaner einfach los, hatten Spaß und kümmerten sich nicht um derlei Fragen, mit denen wir Europäer gerne unfreiwillig unser Schubladen-Denken unter Beweis stellen.
Na also, was soll’s: Hier ist ein Report zur ersten DS-10 Expo der (siehe die Links im Anhang) Gamer und Musiker (von denen offensichtlich nur unser Autor gehört hat) erfolgreich und mit großem Spaß-Faktor zusammenbrachte.
Bleibt also zuletzt nur die Frage: „Ist so etwas in Deutschland denkbar?“
Eure AMAZONA.de-Redaktion
LIVE AUS TOKYO – MARKUS SCHRÖDER
Korg DS-10 – „Nur ein Spielzeug!“ werden manche sagen; und „nur ein Spielzeug?!“ werden die anderen dagegenhalten, wo doch eigentlich nur wichtig ist was hinten dabei rauskommt – die Freudschen Deutungen lassen wir hier mal lieber weg. Auf jeden Fall versprechen Spielzeuge meistens auch jede Menge Spielspass, was die DS-10 Expo mit Bravour gezeigt hat.
Nachdem der DS-10 für den Nintendo DS nicht nur in der Chiptunes-Szene und bei anderen Handheld-Musikern sondern auch bei den Konsolenspieler die Herzen im Sturm erobert hat, veranstalteten nun AQ Interactive, die Entwickler des Taschen-Korgs, mit freundlicher Unterstützung des AXXCIS Clubs, am 26. Oktober 2008 im Stadtteil Shibuya, Tokyo, das erste Künstlertreffen, das sich ausschließlich mit dem DS-10 beschäftigt.
Die Engländer waren mit ihrer „KORG DS-10 night in London“ am 14. Juni und dem Korg/Stanton Stand auf der METAMORPHOSE08 am 11. August zwar schneller, aber das direkte und persönliche Feedback von der Userbase gab es hier zum ersten Mal.
Die Videobeiträge findest Du im Anschluss and diesen Bericht.
Da AQ-I nur eine kleine Firma ist und der DS-10 von Korg und Nintendo dem Anschein nach eher mehr geduldet als unterstützt wird, war das Budget dementsprechend klein. Selbst die Künstler, die auftraten, mussten Eintritt bezahlen und erhielten auch keine weiteren Freigetränke.
Der „Jetzt erst recht“-Geist kam dann allerdings der Qualität der Expo eher zugute.
Der Moderator der Show, Michio Okamiya war bis 2006 Ex-PR-Manager für Square/Enix, der Firma hinter der legendären Final Fantasy Spieleserie. Danach ging er zu Cavia, die den DSP-Code des DS-10 für den Nintendo DS umgesetzt haben. Fast im gleichen Atemzug wurde er anschließend Director der Spielsoftwareabteilung bei AQ-Interactive und ist nun für beide Firmen der Corporate Manager.
Der zweite Moderator Nobuyoshi „sanodg“ Sano ist Produktionsdirektor des DS-10 und ein gefragter Komponist für TV-Jingles und Soundtracks für Konsolenspiele, unter anderem für die Firmen Namco, Konami und Bandai.
Die Bandbreite der musikalischen Darbietungen, die schließlich mit DS10-Equipment aufgeführt wurden, überraschte mit themenbedingten Techno-, Urban- und Gamesounds bis hin zu Ausflügen Ausflügen in die Rockmusik und japanischer Folklore.
Die Regeln zum angemeldeten Mitmachen waren einfach: Das Setup musste auf einem DS-10 basieren, und die Performance durfte nicht länger als 15 Minuten dauern.
Die ca. 300 Besucher der Expo durften sich auch für 5 Minuten zu spontanen Performances auf der Bühne hinreißen lassen, wenn sie ihren DS-10 mitgebracht hatten.
Insgesamt war die musikalische und programmiertechnische Qualität der einzelnen Acts sehr hoch! Nun unterstellt man den Japanern ja immer eine gewisse Nerdigkeit, was auch zum Teil hier zutraf, aber die Liebe zur elektronischen Musik, die man hier erleben und spüren konnte, war einfach überwältigend.
Von der Musikerlegende, wie Hideki Matsutake von Y.M.O. bis zum Anfänger, der bis vor drei Monaten noch nie etwas mit Musik am Hut hatte, bis der den DS-10 in die Finger bekam, war alles vertreten.
Jeder hatte einen Riesen-Spaß an dem Event, was sehr deutlich aus den Publikumsreaktionen hervorging, die meilenweit über das hinaus gingen, was man sonst an japanischer Standardfreundlichkeit gewohnt ist.
Der DS-10 scheint es nun endgültig geschafft zu haben, die Chiptune-Szene, die vor Urzeiten mit Nanoloop und LittleSound DJ auf dem Gameboy ihren Anfang nahm, zum Explodieren zubringen.
Auch wer es nicht wahr haben will: mit dem DS-10 und natürlich auch mit dem Apple iPhone bzw. iPod Touch ist der Hosentaschen Synthesizer und die Handheldmusic erwachsen geworden und ein Faktor, mit dem man in Zukunft rechnen sollte. Man darf also gespannt sein, was die selbige bringen wird.
Ich spekuliere und freue mich schon auf die ersten offiziellen DS-10 Battle. Wobei „offiziell“ in diesem Fall recht weitreichend ist. Da, wie erwähnt, die Supportmittel für den DS-10 nicht besonders üppig fließen, ist AQ-I der Customersupport umso wichtiger. AQ-I bzw. Nobuyoshi Sano hat in Aussicht gestellt, jeden, der ein Event mit dem DS-10 auf die Beine stellt, persönlich mit seiner Anwesenheit zu unterstützen, soweit es seine zeitlichen Möglichkeiten zulassen. Die jeweiligen Veranstalter bekommen darüber hianus die Erlaubnis, die AQ-I Marke für die Werbung zu benutzen. Wenn das nichts ist.
Hier nun also die Bilder zum Event. Die Videos gibt’s auf youtube, siehe dazu die links
Ich kann diesen Hype überhaupt nicht verstehen. Mit einem MS-10 hat das Teil klanglich nicht die geringste Ähnlichkeit. Und für den Preis von Konsole Programm bekommt man fast schon einen MFB Lite2, einen echten Analog Synth mit Sequencer.
Das ist doch eine ganz andere Liga:
– portabel (ich benutze das Ding gerne in der S-Bahn)
– hat 2 Synths und eine (kleine) Drumbox
– Sequencer, Effekte
Leih‘ Dir mal eins aus und spiel einfach drauf los…
Das Teil als Spielzeug abzutun ist völlig ignorant. DS10 bietet haptisch einiges und hat einen sehr intuitiven zackigen Workflow. Die Hardware hat klar ihre grenzen, aber als Start kompakter All-in one Lösungen seh ich das Teil schon als wegweisend an, auch wenn es noch lange nicht perfekt ist. Die Schwächen könnte Korg dann z. B. gerne bei einem zukünftigen grossen Bruder des Kaossilators ausbügeln.
Vergleich zum MFB ist ähnlich wie das mit den Äpfeln und Birnen. Mini DAW ist ungleich einem Synth, mit dem DS und nem gescheiten Filter dahinter kann man ein komplettes Set fahren.
Also kleine kompakte Synthlösungen mit Touchscreens und damit verbundenen anpassbaren Oberflächen sollten noch weitaus mehr gehypet werden, statt diese kleinen Kisten mit 3-5 Potis wo ohne Rechner und Zusatzhardware nichts geht, da darf der beschränkte Dosensound des Tenori-Ons einen nicht zu schnell abschrecken. Bitte mehr in der Richtung
Aber man sollte nicht vergessen das Kraftwerk viele Ihrer Hits auf musikalischem Spielzeug basieren liessen.
Ich besitze ne Menge an Hardware und Software, aber auch einen DS-10. Und ich muss sagen, das Teil ist ein ernsthaftes Performance Musikinstrument und mitnichten ein Spielzeug. Es knarzt und knallt und moduliert, was das Zeug hält. Nun ja, eine Einzelausgänge und kein High End DA-Wandler jenseits der Hörgrenze… Macht nichts…der DS-10 ist einfach klasse. Mehr davon.
Wenn ich schon das Bild mit der Mini-Tastatur auf dem Mini-Bildschirm sehe, wird mir ganz schlecht. Falls man nicht auf der Bahnfahrt Mucke machen möchte, bzw. nicht jedem Handy-, respektive Spielekonsolentrend hinterher ist, hat man doch in jeglicher Hinsicht im Vergleich zu den gängigen Grooveboxen nur Nachteile. Vom Design und der Haptik ganz zu schweigen. Mal ganz ehrlich: Würg! Nein, geht gar nicht!
Ich habe meinem 11-jährigen Patenkind das Teil geschenkt und er konnte es trotz null Ahnung von Synths ziemlich schnell bedienen. Und ich hatte auch meinen Spaß damit. Ein cooles Teil und durchaus auch Wert noch mal überdacht zu werden.
Der DS 10 ROCKT. Als ich davon erfahren habe, mußte ich ihn sofort vorbestellen, da er zuerst nicht in Deutschland vertrieben wurde. Seit letztem Sommer wird er nun bespaßt, und auch auf etlichen meiner Produktionen für dirtylofi-iges eingesetzt, wenn ich den großen Modularen nicht warmlaufen lassen will. Die MFB-Filterbox, oder die Sherman dahinter, und es FETZT ohne Ende!!! 16×2(!!) unabhängige Synthies plus KaosPad sind möglich. Wer ihn als Spielzeug abtut, ist ein ignoranter Pisske!! Seit Elektroplankton, der zweite Grund sich einen DS zu zulegen!Einziges Manko ist der kleine modulbedinget Speicherplatz (trotzdem immer noch mehr als mein Vostok ;-) ansonsten Hut ab, und BITTE mehr davon!