Test: American Audio, VMS4.1, Vier-Kanal-DJ-Midi-Controller

Unter die Haube geschaut

Nach so viel „Kennen wir doch alles schon“ wird es ja Zeit für ein paar Neuigkeiten, die den „.1“ rechtfertigen. Und die liegen allesamt unter der Motorhaube.

Eins der ganz großen Probleme des Vorgängermodells waren die Mikrofoneingänge. Die neigten häufiger wegen der Eingangsempfindlichkeit zum Verzerren; die notwendige Impedanzanpassung bastelte man sich entweder selber oder ließ sich vom Hersteller (kostenlos) die passenden Adapter schicken. Nicht unbedingt schön und der Weisheit letzter Schluss, funktionierte aber ganz ordentlich.

Diese Sache ist jetzt komplett vom Tisch. Wie auch schon die VMS-2 bekam die VMS4.1 jetzt eine bessere Soundkarte mit AA-exklusiven „DSP-D-Core“ (wie ein kleiner, unscheinbarer Aufkleber rechts unten auf dem Gehäuse auch stolz verrät). Die Mikro-Eingänge wurden im Zuge dessen komplett überarbeitet, Störgeräusche gehören der Vergangenheit an, ein Adapter wird nicht mehr benötigt.

Die Mikroamps wurden überarbeitet

Punkt zwei, der oft bemängelt wurde, war der niedrige Ausgangspegel von Master und Kopfhörer. Man musste die Regler schon ziemlich weit aufziehen, um die Boxen ordentlich zum Schwingen zu bringen; und oft zerrte der Kopfhörer (je nach Modell) – besonders im Bassbereich, bevor er richtig laut werden konnte. Und auch hier wirkt DSP D-Core wahre Wunder: Der Klang der VMS4.1 ist allgemein deutlich druckvoller und auch transparenter, der Ausgangspegel gibt keinen Anlass mehr zu Beschwerden. Wer früher an der alten VMS4 das Master-Poti gewohnheitsmäßig Richtung Anschlag geschraubt hatte, dem dürften jetzt erst einmal die Ohren wegfliegen.

Auch die EQ-Regler waren auf der VMS4 nicht so ganz ausgereift, veränderten sie das Klangbild doch nicht ganz gleichmäßig, sondern mit einem großen Anfangsschub. Das wurde jetzt geändert, die Änderungen erfolgen gleichmäßig über das gesamte Spektrum.

Und schließlich gab es hin und wieder auch Probleme mit der Empfindlichkeit gegenüber Stromschwankungen. Einige Nutzer meldeten Ausfälle der alten VMS, wenn am gleichen Stromkreis große Saftfresser hingen. Wenn beispielsweise in der Disco der Nebelwerfer oder das Stroboskop gezündet wurde, konnte es passieren, dass die VMS4 einen Reset ausführte. Ein Blick auf das Netzteil zeigt, dass dieses ausgetauscht worden ist: Hatte das alte noch 5 V Output, kommt das neue auf 5,9 V. Der Hersteller verweist auch darauf, dass der Powersupply überarbeitet worden sei. Ob das jetzt alle Spannungsprobleme beseitigt hat, wird die Zukunft zeigen.

VMS4.1: Auch das Design gefällt

Die Software selber (VirtualDJ LE) hatten wir bereits vielfach vorgestellt – abgesehen von einer Anpassung auf die Hardware des VMS4.1 gibt’s da nichts aufregend Neues zu berichten. Daher verweise ich da an den Testbericht zur VMS4. Man sollte sich aber natürlich im Klaren sein, dass LE nun mal „Limited Edition“ bedeutet. Was nicht heißt, dass diese Software besonders selten und wertvoll ist, sondern eben limitiert in ihren Möglichkeiten. Wer mehr braucht (und das wird bei dieser Hardware wohl die Mehrheit sein), greift entweder zur Vollversion oder zu Produkten wie Traktor (mit dem die VMS4.1 ebenfalls problemlos zusammen arbeitet)