Übergänge
Eine Funktion, die die Konkurrenz Resolume bisher voraus hatte, waren Clip-Übergänge. Die Auswahl eines neuen Clips brachte diesen als harten Schnitt in die Ebene, Übergänge ließen sich nur zwischen zwei Ebenen realisieren. Hier bessert die Version 4 nach und integriert Clip Transistions als neue Ebenenspalte, in der der gewünschte Übergang und dessen Dauer ausgewählt werden kann. Die Dauer kann bis zu 10 Sekunden betragen, und an Übergängen stehen fast vierzig verschiedene zur Auswahl. Neben den bekannten Ebenenmodi (Add, Subtract, Difference, Burn etc.) finden sich hier auch Pixeleffekte, schön-hässliche Wischer (direkt von 80er Jahre Videomischern geklaut) und einige andere Exoten.
Um die Funktion abzurunden, kann frei dosierbares Easing eingestellt werden, dass die Übergangsgeschwindigkeit zu Beginn beschleunigt bzw. am Ende abbremst. Wer es ganz wild mag, der stelle den Hebel auf ‚Random‘ und genieße die Show. Gerade auch in Kombination mit dem Autopiloten sind die neuen Übergänge sehr sinnvoll einzusetzen.
Playback Modes
Zu den bekannten Abspielarten Loop, Vor-Zurück und Einfach gesellen sich jetzt zwei Neuzugänge: Bei der ersten Variante bleibt nach einmaligem Abspielen das letzte Bild des Clips stehen. Das klingt banal, allerdings habe ich eine solche Funktion schon des öfteren vermisst. Gerade in Szenarien, in denen die Visuals einen Teil einer multimedialen Performance bilden, geht es oft darum, einen statischen Hintergrund mit einer Animation einzuführen und in einem bestimmten Moment zu verändern bzw. wieder verschwinden zu lassen. Das war bisher nur mit Hilfe eines weiteren Clips möglich, den man manuell starten musste.
Die zweite Variante ist als Hilfsmittel zum Live Remixing bei audiovisuellen Performances gedacht. Mit ihr springt der Clip innerhalb des gesetzten Beat-Grids zufällig hin und her, um so rhythmische Verschiebungen zu produzieren. Natürlich lässt sich die Funktion auch mit rein visuellen Clips benutzen, die Verwendung des Beat-Grids ist dafür aber zwingend notwendig.
Effekt-Clips
Hin und wieder kommt ein Programmupdate mit einer neuen Funktion daher, ohne die man nach nur fünf Minuten nicht mehr leben könnte. Hallo Effekt-Clips.
Dabei ist die Idee so alt wie simpel: Wie Einstellungsebenen in Photoshop oder After Effects bestehen Effekt-Clips nur aus einem oder mehreren Effekten. Diese beeinflussen alle darunter liegenden Ebenen. Die Möglichkeiten sollten auf der Hand liegen, wenn nicht: Bisher war das schnelle Hinzufügen und Manipulieren von Effekten per Controller oder Mausklick fast unmöglich, vom Abrufen komplexer Effektkombinationen ganz zu schweigen. Effekt-Clips schaffen jetzt Abhilfe, auch wenn diese erste Implementierung noch einige Wünsche offen lässt. So ist es zum Beispiel nicht möglich, die Originalebenen als Textur für ein Würfel-Mapping zu nutzen, ohne dass diese im Hintergrund sichtbar bleiben. Ein neuer Ebenenmodus (z.B. ‚None‘), der den Hintergrund ausblendet, wäre dafür sehr hilfreich und würde die Nützlichkeit dieser neuen Funktion noch erweitern.
Hallo. Vielen Dank für das Review. Mich interessiert Multiscreening. Wie kann ich mehrere (sieben) Bilder aus meinem Computer senden? Müsste auch nicht umbedingt grosse Auflösung haben, PAL würde reichen. Gibt es da Interfaces? Ich benutze ein 2010-Macbook Pro 13″. Unter umständen miete ich für diese Produktion einen anderen Computer.
@Demian Hi Demian,
für Laptops gibt es „Interfaces“, die den Grafik-Ausgang auf bis zu drei Displays verteilen können. ‚TripleHead2Go‘ von Matrox ist da dein Stichwort.
Mehr Ausgänge gibts mit Desktop-Rechnern. Verbreitet ist z.B. einen Mac Pro mit mehreren ATI Radeons auszurüsten, die je drei Displays ansteuern können.
Viel Erfolg!