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Test: Steinberg Hypersonic 2

Steinberg Hypersonic

2. Dezember 2005

 

Vom Saulus zum Paulus
Irgendwie war ich von der Software Hypersonic 1 anfangs nur halb überzeugt: Mir gefiel der beschränkte Zugang zur Synthese nicht und es mangelte an starken Sounds aus dem Elektronikbereich. Erst die Bahn weckte nach und nach die Liebe zu Hypersonic. Im letzten Jahr avancierte der ICE fast zu meinem zweiten Zuhause und mein Notebook durfte sich plötzlich Tonstudio nennen. Und ehe ich mich versah, wurde Hypersonic mein Hauptklangerzeuger.

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Nichtsdestotrotz blieben die Kritikpunkte bestehen. Nun gibt’s Hypersonic 2 und alles wird besser, oder? Wer noch mal alle grundlegenden Dinge zu Steinbergs softer Workstation wissen möchte, dem empfehle ich den Testbericht zur 1. version. (Finden Sie im Archiv unter Software bzw. am Ende dieses Tests als Hyperlink)

Neuigkeiten
Mehr Presets, mehr Speicher, mehr Effekte. So ließe sich die überarbeitete Version 2.0 in etwa überschreiben. Doch auch die im ursprünglichen Hypersonic stark eingeschränkten Eingriffsmöglichkeiten in die Synthese gehören der Vergangenheit an. Einer der Hauptkritikpunkte wird damit obsolet. Sehr schön. Der nun doppelt so große Samplespeicher enthält nicht nur eine große Auswahl neuer Klänge, sondern stellt auch die alten Presets in teilweise stark überarbeiteten Varianten zur Verfügung. Beim Durchsteppen der Werkssounds fällt sofort auf, dass hier trotz der schieren Anzahl von 1.800 Presets die Qualität nicht zu kurz kam. Viele Klänge laden zum spontanen Verweilen ein. Dazu trägt der generalüberholte Arpeggiator einiges bei, zaubert er doch mitunter sehr inspirierende Muster hervor. Neben den bekannten Ups and Downs gibt’s nämlich nun instrumententypische Verläufe. Zweihundert Phrasen unterschiedlichster Spielweisen werden mitgeliefert, eigene lassen sich via Midifile nachladen. Eine weitere Bastion der Hardwareworkstations kommt damit zu Fall.

Zu den neuen Effekten zählen unter anderem ein hochwertiger Hall, ein Phaser und TubeDrive. Gerade Hall und Phaser klingen hervorragend und fügen sich wunderschön in den Grundklang des Instruments ein. Livemusiker – und sicher nicht nur die – dürfte es freuen, dass Hypersonic nun auch als Stand-alone Version zur Verfügung steht. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Hypersonic stand-alone auch GM-Files oder generell Midifiles wiedergeben könnte.

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Praxis
Wie oft habe ich mich schon gefragt, ob Hersteller die Hardwareanforderungen nur auf die Packung drucken, damit dort nicht gähnende Leere herrscht. Denn eine ernst zu nehmende Angabe stellen sie selten dar. Steinberg bewirbt Hypersonic als „spritschonenden“ Turbo. So war ich natürlich besonders erpicht darauf zu erfahren, ob die Angabe der benötigten Ressourcen praxisnah gewählt wurden. Und was Wunder: die angegebenen Mindestanforderungen (1,4 GHz für PC und 867 MHZ G4 für MAC) erlauben tatsächlich einen Einsatz von Hypersonic als Workstation.

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Das Konzept der Hyperknobs wird auch in Hypersonic 2 konsequent fortgesetzt. Damit lassen sich pro Patch bis zu sechs den Klangcharakter formende Einstellungen vornehmen. Die Auswahl ist bei den meisten Patches sehr gelungen. Auch sonst geht die Bedienung einfach von der Hand; alle Werte lassen sich zeitgemäß mit dem Mausrad ändern.

Trotz ausgefuchstem Soundbrowser kann man bei 1.800 Klängen natürlich schnell mal die Übersicht verlieren. Da ist es dann ärgerlich, dass sich Hypersonic die Position des Presets innerhalb der Soundkategorie nicht merkt. Öffnet man das Instrumentfenster wieder, ist der Soundbrowser geschlossen. Schön wäre, wenn er anzeigen würde, zu welcher Kategorie das geladene Preset gehört. Schade ist auch, dass die Kanaleinstellung aus dem Spurinspektor des Sequenzers beim Laden der Presets nicht berücksichtigt wird. So lädt man einen Klang auf Kanal 1 in Hypersonic, wechselt im Arrangierfenster auf Kanal 2, um dort einen weiteren Klang zu laden. Hypersonic befindet sich beim erneuten Öffnen allerdings immer noch auf Kanal 1. In der Hektik des Gefechts lädt man dann auf Kanal 1 und nicht wie gewollt auf Kanal 2. Das macht Hypersonic auch noch ohne zu hinterfragen. Ärgerlich ist das besonders dann, wenn man den Klang auf Kanal bereits editiert hat. Hier sollte dringend nachgebessert werden.

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Klang

Klanglich braucht Steinbergs jüngster Spross keinen Vergleich zu scheuen. Alle Disziplinen werden souverän gemeistert. Bei den Natursounds gibt es keine Ausrutscher. Besonders die Streicher und Gitarren überzeugen vollauf. Das akustische Klavier könnte etwas mehr Realismus vertragen, doch darf man dann gerne eine spezialisierte Library bemühen. Um das von mir bei Version 1 bemängelte Feld der elektronischen Trendsounds ist es mittlerweile äußerst gut bestellt. Hier verlieren Motiv und Co nun endgültig ihre Vormachtstellung. Mit Hypersonic ist es ohne weiteres möglich, überzeugende Dancetracks im Alleingang zu produzieren. Dazu trägt sicher auch der Arpeggiator bei.

Was für den Grundklang gilt, lässt sich auch auf die Effekte übertragen. Von Standard-Algorithmen wie Hall und Chorus bis zu Spezialisten wie Bit-Crusher und Talkbox bietet Hypersonic alles in guter bis sehr guter Qualität.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich bin glücklicher Hypersonic User seit den ersten Tagen der Version 1. Das Upgrade zu HS2 habe ich aber noch nicht gekauft. Hauptgrund: Steinberg gibt bisher keine Info zur Zukunft des Produkts heraus, nachdem Wizoo von der Konkurrenz gekauft wurde. Solange dies unklar ist, werde ich erst mal mein Sampletank stärker zu Rate ziehen, als das HS. Hat Amazona da evtl ein wenig Info?
    Vermutlich wird diese Produkt-Frage leider eh' nicht veröffentlicht, da sie zu unbequem ist.;)

    Martin

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