Sound/Praxis
Durch das stufenlose Überblenden der drei Schwingungsformen und dem dynamischen Filter sind der Phantasie und der Kreativität beim Umgang mit dem Octasynth faktisch keine Grenzen gesetzt. Jede noch so kleine Veränderung an einem der drei Potis BLEND, DEPTH und RESONANCE bewirkt eine sofortige, teilweise drastische Änderung im Sound. Und obwohl die Architektur des Gerätes wie bereits erwähnt nur monophon spielbare Sounds erlaubt, kommen Powerchords dennoch sehr druckvoll und sauber artikuliert rüber und vermitteln ein sehr raues und düsteres Klangbild, was etwa für Stoner Rock-Bands oder alles was schwer und böse klingen soll prima geeignet erscheint. Lediglich das Tracking in den tiefen Lagen am Hals wird nicht immer ganz so sauber und frei von Artefakten reproduziert. Noch böser wird der Sound natürlich dann, wenn man das Ganze mit eingeschaltetem Distortion spielt. Das Boosten des Signals scheint dem Gerät gut zu gefallen, denn dann funktioniert das Tracking in den tiefen Lagen doch schon deutlich besser.
In den mittleren und hohen Lagen reagiert der Octasynth allerdings sehr schnell und zuverlässig und bietet teilweise verblüffend echt nach Analog-Synth klingende Leadsounds, welche sich alle herrlich dynamisch spielen lassen. Von kreischenden, Moog-ähnlichen Sounds bis zum krachigen „Science Fiction-Flair“ reicht hier nämlich das Repertoire – und dazwischen gibt es auch eine ganze Menge zu entdecken. Also kann es doch gut klappen – mit „dem Tastendrücker die Show stehlen“, zumindest bei den Solo-Parts.
Erinnert für meinen Geschmack doch noch zu sehr an eine Gitarre. Für noch drastischere „Verwandlungen“ Gibt’s denn BassSynthWah von Digitech. Extrem synthetisch, aber Phätt!