Praxistest
Mit ein paar Handgriffen ist die komplette PA einsatzbereit. Über zwei mitgelieferte Klinkenkabel (jeweils 5 Meter) werden die Boxen an den Powermixer angeschlossen. Pictogramme auf dem Mischpult helfen auch ungeübten Anwendern schnell, die richtigen Anschlüsse zu finden. Zur Grundeinstellung gibt es Markierungen an allen relevanten Reglern. Diese erweisen sich als gute Startpositionen zum weiteren Experimentieren und Finden der passenden Soundeinstellung. Wenige Einstellungen reichen aus, und schon klingt es klar und voll aus den Boxen. Saubere Bässe und präzise Höhen schaffen ein differenziertes Klangbild in gewohnter Yamaha Qualität.
Der eingebaute Dynamikprozessor kitzelt in der Kompressor-Einstellung noch ein Quäntchen mehr aus den Boxen heraus, die mit 116 db Schalldruck nicht nur bei der nächsten Party für ein donnerndes „Highway to hell“ vom mp3 Player sorgen können. Der Klang des eingebauten Digitalhalls hat mich bei entsprechender Dosierung ebenfalls überzeugt. Gesang bekommt dadurch eine angenehme Räumlichkeit. Außerdem reicht für die meisten Gesangsanwendungen Hall als einziger Effekt vollkommen aus. Auch die Akustikgitarre klingt einfach runder, wenn sie mit etwas Räumlichkeit aufgepeppt wird. Allerdings habe ich an dieser Stelle die Möglichkeit vermisst, die Effektstärke der vier Kanäle unterschiedlich einzustellen. Deshalb kann es bei der klanglichen Veredelung von Gesang und Instrumenten immer nur Kompromisslösungen geben. Überrascht hat mich besonders die klangliche Fülle der recht kompakten Lautsprecherboxen in Verbindung mit der enormen Leistung der Endstufe. Es ist beachtlich, wieviel Power durch moderne Technik in einer so kleinen Kiste untergebracht ist. Der Griff an den Boxen ist auf der Unterseite nicht abgerundet. Hier könnte der Tragekomfort durch eine geschmeidige Abrundung erheblich gewinnen.
Fazit
Nicht nur für Musik-Ensembles, kleine Bands oder Alleinunterhalter ist das Yamaha Stagepas 500 Kompakt-PA-System hervorragend geeignet. Schnell vergisst man bei der guten Soundqualität, dass es sich vom Konzept her um eine mobile Mini-PA handelt. Deshalb ist ein Vergleich mit ungleich größeren stationären Anlagen auch nicht gerechtfertigt. Ein komplettes PA-System, zusammengepackt in zwei Boxen; mit einer auch für größere Events ausreichenden Leistung; dazu flexible Anschlussmöglichkeiten, kurze Aufbauzeiten und einfache Bedienung. Das sind die Features, die man sich bei mobilen Systemen wünscht. Hier kann ich der Stagepas 500 absolute Praxistauglichkeit bescheinigen.
Plus
+ Kompaktes, handliches Design
+ Gesamtsound
+ Phantompower
+ Leistung der Endstufe, gemessen an Größe des Powermixers
Minus
– Hall nur in Summe regelbar
– Klinkenbuchsen für Lautsprecher
– Tragegriff der Boxen
UVP: 1.070,00 Euro
Straßenpreis: 888,00 Euro (Stand: Dezember 2008)