Schwedische Piano Runde Nr. 3
Der schwedische Hersteller Clavia stellt das Nord Piano 3 vor. Die dritte Produktrunde des Pianos wartet wieder mit einigen schönen neuen Features auf. Das Keyboard fokussiert sich weiterhin auf sämtliche Piano-Sounds aus der kompatiblen Nord Sound Library, für gelegentliche Layer oder Splits steht aber eine zweite Soundsektion zur Verfügung. Auch diese schöpft natürlich aus der hauseigenen Sound Library.
Komplett überholt wurde die Tastatur, die die Schweden aber weiterhin über den italienischen Tastaturspezialisten Fatar beziehen. Die aktuelle Tastatur nennt sich nun „88-key Triple Switch Grand Weighted Hammer Action“ was bereits ein wenig auf die Neuerungen hinweist.
Ausgestattet ist die neue Tastatur mit einem 3-fach Sensor, der die Tastenbewegungen präzise in die Soundengine einfließen lässt. Durch diesen Sensor lassen sich Tasten auch auf halbem Weg wieder anschlagen. Ging natürlich früher auch, aber jetzt fließt solch eine Bewegung eben auch in die Klangerzeugung mit ein. Ebenfalls neu ist „Dynamic Release“, d.h. je nach Druck beim Loslassen der Taste wirkt sich auch dies auf den Klang aus. Besitzer eines hochwertigen Digitalpianos kennen solche Features bereits von ihrem Gerät, für Clavia ist es neu. Letztendlich wird nur ein Test zeigen wie sich die Tastatur in der Praxis schlägt.
Das kleine Display der vergangenen Nord Instrumente war zwar schon öfters in der Kritik, funktionierte dank der intuitiven Bedienung der Nords aber dennoch gut. Letztendlich hat Nord jedoch bereits beim Nord Electro 5 auf das neue OLED-Display umgeschwenkt und das gibt es nun auch beim Nord Piano 3. Insgesamt einfach übersichtlicher und klarer.
Der interne, weiterhin flexibel aufgebaute Soundspeicher des Nord Pianos wurde erweitert. Für die Piano Sektion stehen in der dritten Version nun 1 GB bereit, die Sample Synth Sektion darf sich auf 256 MB austoben. Innerhalb der Piano Sektion stehen sechs Piano Modelle zur Auswahl, die Parameter Advanced String Resonance, Soft Release und Pedal Noise können je nach Klangvorstellung genutzt werden.
Splits mit den beiden Soundsektionen waren schon beim Nord Piano 2 möglich, da hat sich nichts geändert. Nur das der Splitpunkt nun wie beim Electro 5 per LED-Lämpchen erkennbar ist, ist neu. Der Splitpunkt ist nicht frei wählbar, einer von sechs Punkten muss es beim Nord Piano 3 (leider) sein. Auch die maximale Polyphonie ist gleich geblieben, 40/60 Stimmen für Piano, 15 Stimmen für Sample Synth.
Eine leichte Verbesserung hat auch die Effektsektion erfahren. Die Effektypen des ersten Effektblocks (Pan, Tremolo, Wah Wah) können nun per Fußpedal gesteuert werden, im Effektblock 2 stehen nun jeweils zwei Effektintensitäten bereit. Ein Delay ist ebenso an Bord wie ein 3-Band-Equalizer mit durchstimmbaren Mitten. Amp/Compressor Einheit sowie die dezidierte Reverb Sektion runden das Ganze ab.
200 Speicherplätze stehen beim Nord Piano 3 für eigene Kreationen parat, etwas weniger als beim Vorgänger. Der hatte noch 240 Plätze.
Das alles klingt nach einem soliden, aber überschaubarem Update mit stetiger Nord-typischer Erweiterung. Wir bemühen uns so bald wie möglich um ein Testgerät.
Da freu ich mich riesig drauf. Sicher keine Revolution, aber eine anhaltende Evolution.
Ich frag mich gerade: gibt es im Instrumentebereich irgend etwas aus Schweden was nicht der Hammer ist? Teenage Ing, Electron, Clavia: alle allererste Sahne.
@Joghurt Ich meinte natürlich Elektron.
Ständig die vielen neuen Modelle, ja super da werden die alten auf dem Gebrauchtmarkt schnell mal günstige Gelegenheiten bieten. Hahaha warum neu kaufen…..?
Ich muss mein bisheriges Urteil revidieren. Ich kannte bislang nur arg ‚brilliante‘, ausgedünnte Piano-Klänge von Nord Clavia. Ich empfand sie schlicht als schauerhaft. Auf der verlinkten Seite ist ein neues Piano zu hören: „Velvet Grand“, das recht natürlich klingt und sich vermutlich leicht anpassen ließe. „Silver Grand“ ist auch ziemlich neu (2015), es klingt etwas heller als das Velvet, auch nicht schlecht. Und der Datenumfang (Multisamples) ist bei diesen Modellen im Vergleich zu den älteren Modellen um mehr als Doppelte angestiegen … Vielleicht ein Ausprobieren wert.