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Test: AIAIAI Unit-4, kabellose Nahfeldmonitore

Komplett ohne Kabel!

1. April 2024
AIAIAI Unit-4 kabellose studiomonitore nahfeldmonitore

AIAIAI Unit-4, kabellose Nahfeldmonitore

Sobald man sich mit dem transportablen Monitoring beschäftigt, haben alle Systeme, die aktuell auf dem Markt sind, das gleiche Problem. Die Rede ist von einer mehr oder minder großen Kabellage, die zwangsweise für das Anschließen von Interfaces, Lautsprechern, Netzteilen oder ähnlichem an den Monitorboxen angebracht ist. Die Firma AIAIAI hat nun erstmalig ein Lautsprechersystem auf den Markt gebracht, das in Studioqualität arbeiten soll und ohne jegliche Kabel auskommt. Die Rede ist von der AIAIAI Unit-4, die in Dänemark entwickelt und in China gebaut wird. Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis des Tests.

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AIAIAI Unit-4 Test

AIAIAI Unit-4 waagerechte Platzierung

Das Konzept der AIAIAI Unit-4

Das Grundprinzip der AIAIAI Unit-4 ist in der Verwendung der sogenannten Wireless Link Technologie zu suchen. Das System wird mit einem Transmitter ausgeliefert, der über USB-C angeschlossen wird und nun wahlweise aufgrund von 2 Antennen über WLAN mit einer Latenz von nur 16 ms das Signal mit 44,1 kHz / 16 Bit ausgibt oder aber man verwendet die verbaute Miniklinkenbuchse. Alternativ kann man auch das verwendete Signal über Bluetooth ausgeben, allerdings kann dieser Standard bekanntermaßen aufgrund von fehlender Signalsicherheit und insbesondere aufgrund der hohen Latenz von 80 ms und mehr nicht für professionelle Anwendungen herangezogen werden. Als Reichweite für den Transmitter wird eine Entfernung von 12 m angegeben, was für den regulären Studiobetrieb mehr als ausreichend sein sollte.

AIAIAI Unit-4 Test

AIAIAI Unit-4 Gitter

Der erste Eindruck zu den kabellosen Studiomonitoren

Wer sich über das allgemein optisch attraktive Verpackungsprogramm von Apple Produkten freut, wird mit der Anlieferung der AIAIAI Unit-4 seine größte Freude haben. Die beiden Boxen kommen in einem sehr schönen Karton daher, der zusätzlich noch mal in zwei Einzelkartons unterteilt ist, in denen die Lautsprecher in einem kleinen Stoffsäckchen eingepackt liegen. Die Boxen können waagerecht und senkrecht verwendet werden, wobei sie sowohl für den waagerechten als auch für den senkrechten Betrieb an den Seiten kleine Gummistreifen haben, die das Verrutschen der Boxen verhindern sollen. Laut Herstellerangaben wurde ausschließlich recyceltes Kunststoff für die Herstellung des Gehäuses verwendet, was einem ein besseres Gefühl bzgl. des Umweltaspektes gibt.

Durch die trapezförmige Form des Gehäuses werden die Boxen automatisch in der waagerechten Position leicht angeschrägt, wobei man zwischen der Verwendung Hochtöner außen oder Hochtöner innen wählen kann. Ich für meinen Teil haben in einem solchen Betrieb die Hochtöner immer außen. Aufgrund der Abwesenheit sämtlicher Kabel ist es aber extrem einfach verschiedene Positionen der Boxen auszuprobieren. Gerade in der Horizontalen kann man sehr schnell herausfinden, ob man den Tweeter vielleicht doch auf der Innenseite haben möchte. Ein sehr großer Vorteil, wenn man ohne jegliche Kabel arbeitet.

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AIAIAI UNIT-4 Wireless+
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Man kann jedoch auch für den senkrechten Betrieb zusätzliche Gummipads erwerben, mit denen man den Anstellwinkel der Lautsprecher zum menschlichen Gehör entsprechend verändern kann. Um die Lautsprecher zu schützen, sind zwei magnetisch haftende Lautsprechergitter beigefügt, die den Hoch- und Tieftöner entsprechend vor haptischer Einwirkung von außen schützen, was sich insbesondere während des Transports positiv bemerkbar macht.

Das Gehäuse der Monitore ist aus Kunststoff und der Hersteller weist explizit darauf hin, dass die Bauweise des Systems modular ist und man mit dem Lösen von nur zwei Schrauben letztendlich an alle Komponenten des Systems kommt. Dadurch soll das System sehr leicht zu reparieren sein, beziehungsweise einzelne Teile sollen sich sehr leicht austauschen lassen. Zusätzlich zu den Boxen und dem Transmitter sind im Lieferumfang ein Ladenetzteil zzgl. der nötigen Kabel und ein einfaches Handbuch beigefügt.

Man merkt unmittelbar, dass der Hersteller großen Wert auf das optische Erscheinungsbild legt, was ihm auch über die gesamte Bandbreite gelingt. Die Tieftöner sind in einen LED-Leuchtring eingefasst, der sowohl während des Betriebs als auch im Shutdown- und Turn-on-Modus das Aktivieren bzw. das Ausschalten der Anlage signalisiert. Auf der Oberseite des Gehäuses sind drei Druckknöpfe angebracht, einer um die Lautsprecher ein- und auszuschalten und ein Plus- und Minus-Button für die allgemeine Lautstärke der Boxen. Die Helligkeit des LED-Rings kann zudem über eine Mobile-App einstellt werden.

AIAIAI Unit-4 Test

AIAIAI Unit-4 Einsatzbeispiel

Die Leistungsdaten der AIAIAI Unit-4

Die AIAIAI Unit-4 sind, wie man es bereits der Produktbezeichnung entnehmen kann, mit einem 4″ Tieftöner und 1″ Seidenkalotten-Hochtöner ausgestattet. Der Class-D-Verstärker liefert eine Leistung von 2x 30 W in Dauerleistung und 2x 80 W Peak. Bei Bedarf kann man die Boxen auch traditionell über TRS-Kabel oder Miniklinke ansteuern, was aber natürlich einen Großteil des Wireless Reizes nimmt.

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Mittels der App lassen sich ebenfalls verschiedene Sound-Presets einstellen oder aber man hat die Möglichkeit, sein eigenes Setup zusammenzustellen. Es werden fünf Frequenzbänder mit der Bezeichnung Sub, Bass, Mid, Upper Mid und Treble angeboten, die angehoben beziehungsweise abgesenkt werden können. Der Frequenzgang wird mit 50 – 20.000 Hz angegeben, die Crossover-Frequenz liegt bei 3 kHz und das System soll einen maximalen SPL von 105 dB erzeugen können.

In Sachen Betriebsdauer wissen die intern verbauten Batterien sehr gut zu überzeugen. Die normale Betriebsdauer wird mit 20 Stunden angegeben, allerdings bezieht sich dies auf eine permanente Wiedergabe und hängt natürlich auch von der Lautstärke ab, die man aufruft. Im Normalfall dürften die Lautsprecher eine Betriebsdauer von mehreren Tagen bieten, bevor sie wieder geladen werden müssen. Im Testbetrieb musste ich sie zumindest nicht aufladen.

AIAIAI Unit-4 Test

AIAIAI Unit-4 Unterseite

Die AIAIAI Unit-4 in der Praxis

Wenn man sich die Leistungsdaten der AIAIAI Unit-4 ansieht, wird einem sehr schnell klar, dass das System primär für den transportablen Betrieb konzipiert wurde. Natürlich kann man auch diese Lautsprecher als Zweit- oder Drittabhörer im Projektstudio oder ähnlichem verwenden, allerdings ist der Fokus auf die geringen Abmessungen bei maximaler Klangwiedergabe immer ein Zeichen für den Ansatz eines portablen Betriebs. Dieser Betrieb kann natürlich auch als kleine Abhöre bei Live-Shows verwendet werden, zum Beispiel als Monitorboxen für DJs, Keyboarder oder sonstige stationäre Künstler. Denn, man mag es kaum glauben, die Lautsprecher haben trotz ihrer kleinen Abmessungen und ihrer übersichtlichen Leistungsdaten einen sehr großen Headroom und bieten gerade im unteren und mittleren Lautstärkenbereich einen vergleichsweise ausgewogenen Klang.

AIAIAI Unit-4 Test

AIAIAI Unit-4 Transmitter

In einer neutralen EQ-Einstellung klingen die Lautsprecher vergleichsweise unspektakulär. Greift man jedoch ein kleines bisschen in die Klangregelung ein, wissen die Boxen deutlich mehr zu gefallen, als es in der Grundeinstellung der Fall ist. Ich persönlich finde das Sub-Band etwas anmaßend, da in diesem Bereich wirklich nur noch die unteren Grenzfrequenzen der Lautsprecher angerissen werden. Allerdings ist der Bassregler vergleichsweise stark in seiner Präsenz.

Aufgrund der Abmessungen des Tieftöners können die Boxen nicht wirklich einen hohen Schub entwickeln. Allerdings weiß der Tieftöner durch seine relativ weiche Aufhängung in Kombination mit der ausgeklügelten Bassreflexöffnung mit einer überdurchschnittlichen Definition des Bassbereichs zu überzeugen. Mit dem Höhenregler würde ich persönlich etwas aufpassen. Der Hochtöner neigt dazu, sofern man ihn etwas stärker in die Verantwortung nimmt, relativ harsch zu klingen, was den sonstigen gut ausgewogenen Klang der Box schnell zunichte machen kann.

AIAIAI Unit-4 Test

AIAIAI Unit-4 Profil

Natürlich kann man innerhalb eines Testberichts niemals die Klangqualität der Lautsprecher wiedergeben, aber man kann sie mit anderen Lautsprecherkonstruktionen vergleichen. Im Vergleich zu anderen transportablen Monitorsystemen wie zum Beispiel die KRK GoAux Serie schneidet die AIAIAI Unit-4 wirklich ganz hervorragend ab. Nicht nur klanglich weiß das System mit einer etwas offeneren Wiedergabe zu überzeugen, sondern auch in Bezug auf die Eleganz des Erscheinungsbildes macht es deutlich mehr Spaß, mit Lautsprecherboxen dieser Optik zu arbeiten als mit den zuweilen etwas tump daherkommenden Mikro-Lautsprechern, die zudem meistens mit kleinen Verbindungskabeln an der Rückseite des Gehäuses vollgepumpt sind bis zum Anschlag.

Bei Nahfeld-Studio-Lautsprechern mit einer ähnlichen Größenvorgabe wie z. B. die SC-204 von EVE Audio muss das System allerdings zwangsweise den Kürzeren ziehen, da die AIAIAI Unit-4 Lautsprecher hier gerade in Bezug auf ihre Basswiedergabe etwas an ihre Grenzen kommen. Auch der Hochtöner ist in Sachen Auflösung hier den Eve Audio Lautsprechern unterlegen. Man kann jedoch den Bassbereich entsprechend ausgleichen, indem man für den Tiefbassbereich mit einem zusätzlichen Subwoofer arbeitet, was man wahrscheinlich generell macht, wenn man mit Satelliten in der 4 Zoll Tieftöner Abteilung arbeitet.

AIAIAI Unit-4 Test

AIAIAI Unit-4

Man sollte sich allerdings auch immer vor Augen halten, dass im Preis des AIAIAI Unit-4 Systems ein zusätzliches Interface in höchster Qualität enthalten ist, was bei der Anschaffung eines anderen traditionellen Nahfeldmonitorsystems zusätzlich angeschafft werden muss, sofern man nicht den haptisch sehr anfälligen Miniklinkenausgang des Macbooks benutzen möchte.
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Fazit

Mit der AIAIAI Unit-4 hat der dänische Hersteller ein kabelloses System im Portfolio, das mit eleganter Optik, No-Brainer-Handhabung und gutem Grundklang überzeugt. Für den transportablen Betrieb für mich persönlich eine hervorragende Wahl, da man aufgrund des mitgelieferten Mini-Interfaces extrem wenig Platz benötigt und ein einfacher, rudimentär umgearbeiteter Reisekoffer bereits genügend Schutz für das System bietet.

Plus

  • Transportabilität
  • keine Kabel
  • Betriebsdauer
  • Optik

Preis

  • 799,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    johnsonmonsen

    Holla die Waldfee schwört auf diese Boxen. Da Bäume bekanntlich nicht mit Steckdosen ausgestattet sind, ist dies dort hilfreich. Mittels eines aufgebohrten Repeaters versorgt sie den halben Wald mit Funkstrom und zeigt den Ravern, wo der Barthel den Most holt ;-)!

  2. Profilbild
    Merle

    Noch ein bluetooth midikeyboard dazu und man weiß nicht mehr welche Noten man gespielt hat, bis sie dann zu hören sind 😂
    Spaß beiseite. Guter Test. Danke. Mich verwundert es aber immer wieder, dass es keine kabellosen Abspielgeräte mit guten Latenzwerten gibt. Sowas muss doch heutzutage technisch möglich sein. Gefühlt tut sich da seit Ewigkeiten nichts….
    Noch ein wichtiger Punkt: es gibt Ersatzakkus zu kaufen.

    • Profilbild
      TomH

      @Merle Nun, Wireless mit einer geringen Latenz ist wohl ein Oxymorom. Bei Dante steht dazu folgende Antwort in den FAQ

      Can Dante operate over a Wi-Fi network?

      No. While possible in principle, the practical limitations of current wireless technology (802.11a/b/g/n/ac) render reliable audio performance, with ultra-low latency unachievable. For this reason, Dante Virtual Soundcard and Dante Via will not recognize wireless connections for audio data.However, you can use Dante Controller to control and configure the Dante network over a Wi-Fi connection. Dante Controller must be version 3.10 or higher for Wi-Fi support.*Note: This function has been removed from Dante Controller 4.11 and above

      • Profilbild
        Merle

        @TomH Das kann sein. Da hab ich zu wenig Ahnung um mitreden zu können.
        Kann aber ja auch etwas komplett Neues sein, was speziell auf drahtlose Audioübertragung ausgelegt ist.

    • Profilbild
      SynthNerd AHU

      @Merle Gib dem Elon M. noch ein paar Jahre, dann werden die MIDI Daten direkt in die Chips in den Köpfen der Hörer gesendet…

    • Profilbild
      TomH

      @MusicChest So so, na dann verwende ich schon länger einen Aprilscherz Names Neuman KH80 DSP der soger im Paarpreis noch teurer war, nämlich 880€.

      Und dieser Aprilscherz meißelt mir beim hören im noch ein Dauergrinsen ins Gesicht.
      Schon sehr erstaunlich wie erwachsen die Dingerchen klingen.

      P.S. Aus anderen Überlegungen würde ich mir aber die hier vorgestellten AIAIAI nicht kaufen. Kabelfetischt!

  3. Profilbild
    Flowwater AHU

    Die Bluetooth-Audio-Funktionalität der Boxen wird vermutlich »nur« ein willkommenes Extra sein, um zum Beispiel die Monitore auch mal als Schallwandler für’s Handy nutzen zu können. Monitoring über Bluetooth verbietet sich vermutlich wegen der verlustbehafteten Kompression der Audio-Signale (meistens »SBC«, manchmal auch MP3 oder AAC, keine Ahnung ob die AIAIAI das können). Korrigiert mich bitte, aber ich möchte nicht mit einer Audiokompression im Signalweg meine Mixe kontrollieren. Für Live-Situationen sieht das dann vermutlich wieder anders aus … wenn da nicht die Latenz von 80 ms wäre.

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