Aktiv Monitore
Der Name Quested ist fest verbunden mit illustren Studios wie Abbey Road oder Trident Studios in London. Der Erfinder hinter diesen Wall-Mounted Studio-Systemen ist Roger Quested. Als Assistent Engineer arbeitete er 1968 an den Aufnahmen zu ‚Jumping Jack Flash‘ von den Rolling Stones und darüber hinaus am Debut Album der Rock-Legende Led Zeppelin (Led Zeppelin I) in den Olympic Studios. Aus einer Not heraus baute er dann seine erste Studiomonitor-Anlage um 1982. Dieses Setup klang so gut, dass Anfragen von vielen namhaften Studios (eben auch Abbey Road und Trident) kamen. So wurde Roger Quested sozusagen gezwungen, seine eigene Firma zu gründen ‚Quested Monitoring Systems‘.
In dieser Zeit, Mitte der Achtziger, begann aber schon der Abstieg der wirklich großen Studios, so dass Roger Quested begann, auch Mid bzw. Near Field Monitore zu bauen. Seine Kunden wollten eine NS-10, aber eben mit besseren klanglichen Eigenschaften und vor allem mehr Headroom. Roger Quested selbst sagt, dass ein großer Headroom und damit Aussteuerungsreserven essentiell für den Klang von Monitoren ist. Legendär ist in diesem Zusammenhang die H108, welche in einer aktiven Variante später als VS2108A erschien. Die frühe S-Serie bestand aus 3 Modellen S6, S7, S8. Diese sind 2-Wege aktive Monitore. Nachdem QMS eine Weile zu der Soundmix Group gehörte, kauften 2009 Roger Quested und Guy Lewis QMS wieder auf.
Verbessert
Nun gibt es eine Revised Serie dieser S-Boxen S6R, S7R, S8R. Letztere stand mir eine Zeit zum Testen zur Verfügung. Die S8R ist ebenfalls aktiv und ein 2-Wege-System mit 8-Zoll Bass/Midrangedriver und einem Softdome-Tweeter. Dabei gehen pro Box 220W RMS an die 8-Zöller und 150W RMS(!) an den Tweeter. Damit erreicht die S8R einen sagenhaften SPL von 110dB, liegen also im Bereich eines Presslufthammers aus naher Entfernung. Mit einem Frequenzgang von 50 Hz bis 20 kHz (Übernahmefrequenz: 1,4 kHz) reichen sie dabei nicht in den für aktuelle Elektro- und Popmusik wichtigen Subbbassbereich, was ihren Einsatzbereich zunächst etwas schmälert. Es gibt jedoch eine Subwoofer Ergänzung (SB10R) samt Kontrolleinheit, welche das System bis 20 Hz tönen lässt. Kompensiert wird das etwas durch die beiden Bassreflexröhren jeweils links und rechts unterhalb der 8-Zoll-Membran.
Bei der Verarbeitung wurde ganze Arbeit geleistet und mit 19,2 kg pro Box hat man es hier wahrlich mit keinem Leichtgewicht zu tun. Dazu passend die Abmaße: 30 x 43 x 37 cm. Anschlussseitig kommt eine symmetrische XLR-Kombo-Buchse zum Einsatz. Mit DIP-Schaltern (Mäuseklavier) kann man den Frequenzgang korrigieren. Zur Auswahl stehen ein Rolloff bei 80 Hz um -2dB und -4dB pro Oktave und ein Highshelf mit +/- 2dB Pro Oktave bei 10 kHz der schon bei 3 kHz ansetzt. Ebenfalls einstellbar ist der Input Level von -12dBu bis +6dBu bezogen auf einen SPL von 96dB. Somit ist die S8R an verschiedene Umgebungen anpassbar.