Verstärkung
Das von Roger Quested favorisierte Verstärkungsverfahren ist eine Class A/B-Schaltung. Diese kommt sowohl für die Tieftöner als auch für die Tweeter zum Einsatz, es sind also deren zwei. Anders wäre das fast brachiale Lautstärkepotential auch nicht zu erreichen. Da die Endstufen eine Weile benötigen um „auf Temperatur“ zu kommen, zeigt die grüne Betriebs-LED durch Blinken den Aufwärmprozess an. Naturgemäß kommen bei A/B-Schaltungen Übernahmeverzerrungen zustande, die erst, nachdem die LED durch stetiges Leuchten den Normalbetrieb anzeigt, ein Minimum erreichen. Aber nicht falsch verstehen – hier zerrt nichts. Nach der Aufwärmphase ist jedoch das Impulsverhalten deutlich besser (die Monitore reagieren schneller auf Impulstransienten), was sich in einem noch offeneren Klangbild auswirkt.
Süßer die Glocken
Und so kommen wir zu den klanglichen Eigenschaften. Diese haben mich schon beim Anhören meiner Referenzalben schlichtweg umgehauen. Was dort an räumlicher Abbildung und Detailtreue in der Tiefenabbildung zutage tritt, ist wirklich Sonderklasse. Jedes noch so kleines Detail bleibt nicht verborgen und tritt offen hervor. So konnte ich zum ersten Mal ausmachen, an welcher Stelle eines Liedes das Band für die Spur auslief, was sich durch einen leisen aber abrupten Abfall der Lautstärke des Instrumentes bemerkbar machte. Durch Ihre Größe ist auch der Sweetspot recht weit ausgedehnt, so dass das Stereobild nicht gleicht flöten geht, bewegt man sich aus der idealen Abhörposition heraus. Das Erstaunliche ist aber, dass auch beim Ausfahren der Monitore diese Klarheit nicht verloren geht. Man muss sogar aufpassen, dass man sich nicht an den hohen Pegel zu schnell gewöhnt, so angenehm klingen die S8R bei hohen Lautstärken. Die eingangs erwähnte Einschränkung macht sich im praktischen Betrieb dann auch wenig bemerkbar. Man fühlt zwar den Bass nicht, aber die Abbildung ist wuchtig, ohne schwammig zu wirken. Es lassen sich also hervorragende Mixe auch im elektronischen Musikbereich erzielen. Dafür sorgt wiederum die exzellente Impulswiedergabe.
Etwas brummiger Zeitgenosse
Ein kleines Manko ist dem Tester dennoch auch hier aufgefallen. Begibt man sich direkt vor die Boxen, so ist ein leises aber deutlich vernehmbares Netzbrummen mit einem sehr leisen Grundrauschen zu vernehmen und ist wohl den hohen Aussteuerungsreserven geschuldet. Sitzt man aber in der normalen Abhörposition ist dieses absolut nicht mehr zu hören. Und wirklich keiner mischt ab, mit seinen Ohren direkt an der Membran – wirklich. Ein wenig Netzbrumm ist auch hinter der Box zu vernehmen, welcher offensichtlich vom Netzteil stammt – aber hinter der Box hört erst recht keiner ab!
Technisches
Hier noch einige technische Daten aus der englischsprachigen Bedienungsanleitung, die gedruckt vorliegt. Dort findet man auch Garantiehinweise und Anleitungen zum Austausch von Hoch- und Tieftöner.
Frequenzgang: 50 Hz – 20 kHz +/- 2 dB
Eingangsimpedanz: 10 kOhm symmetrisch mit RF (Radiofrequenz)-Filtern
Eingangsempfindlichkeit: -12 dBu bis +6 dBu bei 96 dB SPL auf einem Meter Entfernung (entspricht Einstellung 10 des rückseitigen Level-Potis).
Hochpass: -3 dB @ 20 Hz, 24 dB / Okt
Tiefpass: -3 dB @ 75 kHz, 4 dB / Okt
Verstärker
Tieftöner-Leistung >220 W RMS bei Dauerbelastung (5 min)
Hochtöner-Leistung >150 W RMS bei Dauerbelastung (5 min)
THD: < 0,025% bis 1 dB vor Übersteuerung, 20 Hz – 20 kHz. Typisch: 0,005% bei 1 kHz
Brumm & Rausch: -100 dB bezogen auf Vollaussteuerung
Verbrauch
Quiescent (Verbrauch bei keinem Input); 38 W
Typisch: 100 W
Max: 160 W