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Test: Quested S8R

(ID: 1715)
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Verstärkung

Das von Roger Quested favorisierte Verstärkungsverfahren ist eine Class A/B-Schaltung. Diese kommt sowohl für die Tieftöner als auch für die Tweeter zum Einsatz, es sind also deren zwei. Anders wäre das fast brachiale Lautstärkepotential auch nicht zu erreichen. Da die Endstufen eine Weile benötigen um „auf Temperatur“ zu kommen, zeigt die grüne Betriebs-LED durch Blinken den Aufwärmprozess an. Naturgemäß kommen bei A/B-Schaltungen Übernahmeverzerrungen zustande, die erst, nachdem die LED durch stetiges Leuchten den Normalbetrieb anzeigt, ein Minimum erreichen. Aber nicht falsch verstehen – hier zerrt nichts. Nach der Aufwärmphase ist jedoch das Impulsverhalten deutlich besser (die Monitore reagieren schneller auf Impulstransienten), was sich in einem noch offeneren Klangbild auswirkt.

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Süßer die Glocken

Und so kommen wir zu den klanglichen Eigenschaften. Diese haben mich schon beim Anhören meiner Referenzalben schlichtweg umgehauen. Was dort an räumlicher Abbildung und Detailtreue in der Tiefenabbildung zutage tritt, ist wirklich Sonderklasse. Jedes noch so kleines Detail bleibt nicht verborgen und tritt offen hervor. So konnte ich zum ersten Mal ausmachen, an welcher Stelle eines Liedes das Band für die Spur auslief, was sich durch einen leisen aber abrupten Abfall der Lautstärke des Instrumentes bemerkbar machte. Durch Ihre Größe ist auch der Sweetspot recht weit ausgedehnt, so dass das Stereobild nicht gleicht flöten geht, bewegt man sich aus der idealen Abhörposition heraus. Das Erstaunliche ist aber, dass auch beim Ausfahren der Monitore diese Klarheit nicht verloren geht. Man muss sogar aufpassen, dass man sich nicht an den hohen Pegel zu schnell gewöhnt, so angenehm klingen die S8R bei hohen Lautstärken. Die eingangs erwähnte Einschränkung macht sich im praktischen Betrieb dann auch wenig bemerkbar. Man fühlt zwar den Bass nicht, aber die Abbildung ist wuchtig, ohne schwammig zu wirken. Es lassen sich also hervorragende Mixe auch im elektronischen Musikbereich erzielen. Dafür sorgt wiederum die exzellente Impulswiedergabe.

Etwas brummiger Zeitgenosse

Ein kleines Manko ist dem Tester dennoch auch hier aufgefallen. Begibt man sich direkt vor die Boxen, so ist ein leises aber deutlich vernehmbares Netzbrummen mit einem sehr leisen Grundrauschen zu vernehmen und ist wohl den hohen Aussteuerungsreserven geschuldet. Sitzt man aber in der normalen Abhörposition ist dieses absolut nicht mehr zu hören. Und wirklich keiner mischt ab, mit seinen Ohren direkt an der Membran – wirklich. Ein wenig Netzbrumm ist auch hinter der Box zu vernehmen, welcher offensichtlich vom Netzteil stammt – aber hinter der Box hört erst recht keiner ab!

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Technisches

Hier noch einige technische Daten aus der englischsprachigen Bedienungsanleitung, die gedruckt vorliegt. Dort findet man auch Garantiehinweise und Anleitungen zum Austausch von Hoch- und Tieftöner.
Frequenzgang: 50 Hz – 20 kHz +/- 2 dB
Eingangsimpedanz: 10 kOhm symmetrisch mit RF (Radiofrequenz)-Filtern
Eingangsempfindlichkeit: -12 dBu bis +6 dBu bei 96 dB SPL auf einem Meter Entfernung (entspricht Einstellung 10 des rückseitigen Level-Potis).
Hochpass: -3 dB @ 20 Hz, 24 dB / Okt
Tiefpass: -3 dB @ 75 kHz, 4 dB / Okt

Verstärker
Tieftöner-Leistung >220 W RMS bei Dauerbelastung (5 min)
Hochtöner-Leistung >150 W RMS bei Dauerbelastung (5 min)
THD: < 0,025% bis 1 dB vor Übersteuerung, 20 Hz – 20 kHz. Typisch: 0,005% bei 1 kHz
Brumm & Rausch: -100 dB bezogen auf Vollaussteuerung

Verbrauch
Quiescent (Verbrauch bei keinem Input); 38 W
Typisch: 100 W
Max: 160 W

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Fazit

Bei den S8R hat man immer das Gefühl, Herr der Abmischsituation zu sein. Diese Monitore entgleiten nicht irgendwann im Mix, sie verdecken nicht und färben nicht schön. Jedoch ist durch die Größe der Tieftöner eine leichte Anhebung im Mittenbereich zu vernehmen, die die S8R schon ein wenig warm klingen lassen. Eine Schönfärbung ist das jedoch nicht. Roger Quested sagt über die alte S Serie, dass ihm persönlich die kleinere Variante S7 am ausgeglichensten erscheinen. Da ich keine zum direkten Vergleich habe, traue ich einfach den Ohren des Erbauers.
Für kleine Homestudios ist die S8R wohl etwas überdimensioniert, hauptsächlich auf Grund der Tatsache, dass solche Homestudios meist ein begrenztes Raumvolumen haben. Die S8R, sollen sie voll zur Geltung kommen, brauchen Platz zum Atmen. Räume bis 50 Kubikmeter füllt die S8R spielend aus. In kleineren Räumen wird man Probleme haben, den Bassbereich richtig beurteilen zu können. Nicht vergessen sollte man aber, dass man den Bass ab 80 Hz bis 4dB absenken kann, um auch in kleineren Räumen eine gute Beurteilung des Bassanteils vornehmen zu können.
Ich kann sagen, bei einem Preis von 990 Euro sind diese Boxen schon fast als Schnäppchen zu bezeichnen. Ein besseres Preis-/Leistungs-Verhältnis ist mir nicht bekannt. Günstiger kann man nicht in die Profiliga aufsteigen. Und genau da sind die S8R zu verorten. Wer sich für diese Monitore entscheidet und die entsprechenden Räumlichkeiten hat, wird lange Freude daran haben.

Plus

  • beeindruckende Frequenz- und Tiefenauflösung
  • hohe Aussteuerungreserve
  • sehr gutes Impulsverhlaten
  • gute Anpassbarkeit

Minus

  • ganz leises Grundrauschen aus nächster Entfernung

Preis

  • UVP: 1089,- Euro
  • Straßenpreis: 900,- Euro
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